Antiphonale: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Antiphonale''', '''Antiphonar''', '''Antiphonarium''' oder '''[[Choral]]buch'''enthält die liturgischen Gesänge der kirchlichen [[Stundengebet|Stundeliturgie]]: der Tagzeiten, [[Laudes]], [[Prim]], [[Terz]], [[Sext]], [[Non]], [[Vesper]], [[Komplet]]; der Nachtzeiten: [[Laudes]], [[Matutin]] im [[Römischer Ritus|römischen Ritus]].
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Im Unterschied dazu das [[Graduale (Liturgisches Buch)|Graduale]], das die vom Chor gesungenen Teile der [[Heilige Messe|Heiligen Messe]] enthält. Das Antiphonarium nimmt jetzt auch [[Psalm]]en, [[Hymnus|Hymnen]] und Gebete usw. auf.
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==Geschichte==
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Im [[Mittelalter]] war das "Antiphonale" oder "Liber antiphonarius" die lateinische Bezeichnung für Gesangbücher des lateinischen Ritus, die [[Antiphon]]en und [[Responsoirium|Responsorien]] enthielten: "Antiphonale Missarum" und "Antiphonale Offici".
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Die frühesten Sammlungen des 8./9. Jahrhunderts enthalten nur die Texte,  später, im 10. Jahrhundert auch die Melodien. Seit dem 11. Jahrhundert mit Fixierung der Tonintervalle durch Linien) der [[Antiphon]]en und Responsorien. Je mehr die Antiphonale über diesen Mindestbestand hinaus weitere Gesangs- und Textteile der Stundenliturgie aufnehmen, um so näher kommen sie gattungsmäßig dem Vollbrevier. Im 12./13. Jahrhundert begegnet die fortan eindeutige Titulierung: [[Graduale (Liturgisches Buch)|Graduale]] für die Mess- und Antiphonale für die Offiziumsliturgie (Stundenliturgie).
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== Antiphonale Romanum ==
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Die Reformarbeit der Choralbücher, welche im Jahre 1904 begonnen hat, lässt [[1912]] das ''Antiphonale Romanum'', ''Editio Vaticana'' in Rom (2. Auflage 1919) erscheinen.
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== Antiphonale Monasticum==
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Eine Weiterführung der Reformarbeit ist das "Antiphonale Monasticum". Es wird von der Abtei Solesmes 1934 in Tou herausgegeben und enthält die Gesänge für das [[Stundengebet]] in Klöstern.
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==Liber usualis==
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Der "Liber usualis" vereint [[Heilige Messe|Mess-]] und Offiziumsgesänge (Stundengebetsgesänge) in einem Buch.
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==Ausgaben==
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* R.J. Hesbert: Corpus antiphonalium officii, Bd.I-6. Ro 1963-79: ders.: Antiphonale missarum sextupiex. BI 1935, Nachdr. Ro 1985;
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* [[Godehard Joppich]] (Hg.): Monumenta paleographica gregoriana, Bd. 4/1-2. Münsterschwarzach o.J.;
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* Liber Antiphonarius pro diurnis horis, kurz Antiphonale Romanum (AR). Editio typica. Ro 1912, 1919 (2. Auflage):
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* Zum dt. Stundenbuch (1978) erschien 1979 ein "Antiphonale zum Stundengebet" (Münsterschwarzach u.a. 51987) mit den Gesangsteilen nahezu aller Horen.
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[[Kategorie:Liturgische Bücher]]

Version vom 11. Februar 2013, 09:13 Uhr

Das Antiphonale, Antiphonar, Antiphonarium oder Choralbuchenthält die liturgischen Gesänge der kirchlichen Stundeliturgie: der Tagzeiten, Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper, Komplet; der Nachtzeiten: Laudes, Matutin im römischen Ritus.

Im Unterschied dazu das Graduale, das die vom Chor gesungenen Teile der Heiligen Messe enthält. Das Antiphonarium nimmt jetzt auch Psalmen, Hymnen und Gebete usw. auf.

Geschichte

Im Mittelalter war das "Antiphonale" oder "Liber antiphonarius" die lateinische Bezeichnung für Gesangbücher des lateinischen Ritus, die Antiphonen und Responsorien enthielten: "Antiphonale Missarum" und "Antiphonale Offici".

Die frühesten Sammlungen des 8./9. Jahrhunderts enthalten nur die Texte, später, im 10. Jahrhundert auch die Melodien. Seit dem 11. Jahrhundert mit Fixierung der Tonintervalle durch Linien) der Antiphonen und Responsorien. Je mehr die Antiphonale über diesen Mindestbestand hinaus weitere Gesangs- und Textteile der Stundenliturgie aufnehmen, um so näher kommen sie gattungsmäßig dem Vollbrevier. Im 12./13. Jahrhundert begegnet die fortan eindeutige Titulierung: Graduale für die Mess- und Antiphonale für die Offiziumsliturgie (Stundenliturgie).

Antiphonale Romanum

Die Reformarbeit der Choralbücher, welche im Jahre 1904 begonnen hat, lässt 1912 das Antiphonale Romanum, Editio Vaticana in Rom (2. Auflage 1919) erscheinen.

Antiphonale Monasticum

Eine Weiterführung der Reformarbeit ist das "Antiphonale Monasticum". Es wird von der Abtei Solesmes 1934 in Tou herausgegeben und enthält die Gesänge für das Stundengebet in Klöstern.

Liber usualis

Der "Liber usualis" vereint Mess- und Offiziumsgesänge (Stundengebetsgesänge) in einem Buch.

Ausgaben

  • R.J. Hesbert: Corpus antiphonalium officii, Bd.I-6. Ro 1963-79: ders.: Antiphonale missarum sextupiex. BI 1935, Nachdr. Ro 1985;
  • Godehard Joppich (Hg.): Monumenta paleographica gregoriana, Bd. 4/1-2. Münsterschwarzach o.J.;
  • Liber Antiphonarius pro diurnis horis, kurz Antiphonale Romanum (AR). Editio typica. Ro 1912, 1919 (2. Auflage):
  • Zum dt. Stundenbuch (1978) erschien 1979 ein "Antiphonale zum Stundengebet" (Münsterschwarzach u.a. 51987) mit den Gesangsteilen nahezu aller Horen.