Rue du Bac
In der Kapelle des Mutterhauses der „Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe“ des Hl. Vinzenz von Paul (auch Vinzentinerinnen oder in Österreich Barmherzige Schwestern genannt; französisch: Filles de la Charité) erschien am 27. November 1830 der Hl. Katherina Labouré die Muttergottes, wo ihr offenbart wurde, die wundertätige Medaille prägen zu lassen. Die Kapelle befindet sich in der Rue du Bac 140, in Paris (Frankreich). Dort befindet sich auch das Generalat, das Internationale Missionszentrum, die internationalen vinzentinischen Tagungen der Schwestern des Hl. Vinzenz von Paul.
Die Geschichte
Die Kapelle wurde im Jahre 1813 im Mutterhaus der Töchter der christlichen Liebe vom hl. Vinzenz von Paul erbaut. Die feierliche Einweihung der Kapelle fand am 6. August 1815 statt. Das Patrozinium gilt dem heiligem Herzen Jesu. Am 18. Juli 1830 und am 27. November 1830 erschien in dieser Kapelle der Hl. Katherina Labouré die Muttergottes Maria. Die Kapelle wurde aufgrund eines Zuflusses von Berufungen im Jahr nach den Erscheinungen, vergrößert. Seit 1930 behielt die Kapelle ihr Erscheinungsbild. Heute kommen jedes Jahr zwei Millionen Pilger aus aller Welt in die Rue du Bac.
Die Kapelle
Die Kapelle birgt so einige Schätze in sich:
Das Fresko über dem Altar
Auf dem Fresko über dem Altar ist die erste Erscheinung der Muttergottes am 18. Juli 1830 an Katharina Labouré gemalt. Die Muttergottes ist umgeben von Engeln mit verschiedenen Musikinstrumenten, sowie dem Schutzengel, der Katharina auf sein Rufen hin („Komm, die hl. Jungfrau ist da! Komm!“) in die Kapelle geführt hat. Katharina kniet vor dem Lehnstuhl, in dem die Muttergottes sitzt und legt ihre Hände in den Schoß der hl. Jungfrau, die zu ihr spricht und sie in ihren Auftrag einführt.
Die Muttergottes über dem Tabernakel
Im Dezember 1830 erscheint der hl. Katharina die Muttergottes, gekrönt und ihr Haupt mit einem 12-sternigem Kranz umgeben, über dem Tabernakel. Aus ihren offenen Handflächen fallen Strahlen der Gnade auf die Welt die zu ihren Füßen ist, welche sie erleuchten. Sie sagt: „Diese Strahlen sind Symbole der Gnaden, die ich über die Welt ausgießen möchte.“ Noch heute knien die Pilger vor den Stufen zum Tabernakel im Gebet nieder, um die von der Muttergottes versprochenen Gnaden zu empfangen.
Der Tabernakel
Auf der Tabernakeltür ist die Geburt Jesu dargestellt. Darüber befindet sich ein Engel mit einem Kreuz in der Hand. Über dem Tabernakel befindet sich ein Kruzifix.
Die Jungfrau mit der Welt in ihren Händen „virgo potens“
Rechts vom Altar befindet sich eine weitere Marienstatue. Maria hält eine goldene Kugel in der Hand, die die Welt, Frankreich, und jeden einzelnen Menschen bedeutet. Das Kreuz auf der Kugel weist auf Jesu Erlösungsopfer am Kreuz für jeden einzelnen Menschen auf der ganzen Welt hin. Im Jahr 1830 befand sich hier ein Altar mit dem Hl. Josef.
Der unverweste Leib der Hl. Katharina Labouré
Im Jahr ihrer Seligsprechung, 1933, wurde der Leib von der hl. Katharina Labouré exhumiert – ihr Leib war unverwest. Zuvor ruhte sie in einer Gruft unter der Kapelle des Hauses von Enghien, wo sie 46 Jahre die Alten und Armen diente. Sie wurde ins Mutterhaus der Schwestern in die Kapelle überführt und ruht heute in einem Glasschrein unter der Statue der Muttergottes mit der Weltkugel in den Händen.
Die Herz-Reliquie vom Hl. Vinzenz von Paul
Links neben dem Altar befindet sich die Herz-Reliquie des hl. Vinzenz von Paul, dem Vater der Armen. Einmal erschien sein Herz der hl. Katharina Labouré, in dessen Nachfolge sie trat. Während der französischen Revolution wurde das Herz in Turin versteckt, ehe es 1805 zum Bischof von Lyon kam, und 1947 in die Kapelle in der Rue du Bac überstellt wurde.
Der Leib der Hl. Louise de Marillac
Links unter der Statue des Hl. Vinzenz befindet sich der Glasschrein mit dem Leib der Hl. Louise von Marillac, Mitgründerin der Barmherzigen Schwestern.
Statue des Hl. Josef
Wo sich einst ein Bild der hl. Anna und eine Reliquie des hl. Vinzenz stand, befindet sich heute die Statue des Hl. Josef. An dieser Stelle sah Katharina vier mal in vier verschiedenen Farben das Herz des hl. Vinzenz.
Der Sessel auf dem die Muttergottes saß
Neben dem Vinzenzaltar befindet sich noch heute der Lehnsessel, in dem die Muttergottes saß, während sie sich bei der Erscheinung am 18. Juli 1830 über zwei Stunden Zeit für Katharina nahm.