Chormantel

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Dritter von Links der "Presbyter assistens" mit Chormantel, rechts ein Bischof mit Mitra und Chormantel

Der Chormantel, auch Pluviale, Rauchmantel oder Vespermantel genannt, ist ein weiter, bis zu den Füßen reichender Mantel in liturgischer Tagesfarbe, an dem auf dem Rücken gewöhnlich ein verziertes Stück Tuch ("Schild") befestigt ist, das aus einer Kapuze entstand. Er besteht häufig aus Seide, ohne dass das vorgeschrieben ist. Mittelalterliche Pluvialien besaßen oft kostbare Schließen. Zunächst waren nur die Ränder des Gewandes mit Borten und Fransen verziert. Dann entwickelte sich ein reicher Schmuck aus Stickereien, der heute in der Regel auf den Schild beschränkt ist.

Der Chormantel entstand als liturgisches Kleidungsstück ab dem 10. Jahrhundert aus einem Mantel ("Cappa") mit Kapuze, den früher die Mönche im Chor und bei Prozessionen trugen. Daran erinnert der Name "(Cappa) Pluviale" "Regenmantel" (von lateinisch pluvia "Regen").

Er wird bei Gottesdiensten außerhalb der Heiligen Messe vom leitenden Kleriker über dem Chorhemd oder der Albe getragen, besonders in der feierlichen Vesper, bei Prozessionen, eucharistischen Andachten und bei der Bestattung. Auch andere Dienste wie Minoristen und Kantoren konnten während der Liturgie den Chormantel tragen. In der bis 1970 gültigen Liturgie trug auch der "Presbyter assistens" beim Pontifikalamt und bei der Primizmesse das Pluviale.

Literatur

  • Rupert Berger: Pluviale. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 8: Pearson bis Samuel. 3., völlig, neu bearbeitete Auflage, Sonderausgabe, (durchgesehene Ausgabe der 3. Auflage 1993–2001). Herder Verlag Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-451-22012-1, Sp. 365.
  • Joseph Braun: Die Liturgischen Paramente in Gegenwart und Vergangenheit. Reprographischer Nachdruck der zweiten, verbesserten Auflage, Nova & vetera Verlag Bonn 2005, ISBN 3-936741-07-7, S. 119-127.