Gabenbereitung

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Mit der Gabenbereitung (lat. praeparatio donorum), früher Opferung (lat. offertorium "Niederlegung der Gaben") beginnt nach dem Wortgottesdienst der zweite Hauptteil der heiligen Messe oder Eucharistiefeier. Sie ist eine Bereitung von Brot und Wein an Gott zur späteren heiligen Wandlung in Leib und Blut Christi.

Der Altar wird mit Korporale, Kelch und Messbuch vorbereitet. Die Gaben werden herbeigebracht. Dabei wird vielfach, nach antikem Vorbild, der Brauch gepflegt, Brot, Wein und Wasser durch Vertreter der Gemeinde heranbringen zu lassen (Gabenprozession). Vielerorts findet man vor der Feier einer heiligen Messe im Eingangsbereich der Kirche dazu auch eine Schale mit noch nicht konsekrierten Hostien; jeder, der an der sakramentalen Kommunion teilnehmen möchte, ist aufgerufen, eine Hostie in eine zweite Schale einzulegen, die bei der Gabenbereitung zum Altar herangebracht wird. Das Tun der Gläubigen wird bereits vom Kirchenvater Tertullian (+ um 220) als ein an Gott gerichtetes Opfern bezeichnet. Hippolyt von Rom (+ 235) spricht von einer oblatio (Darbringung) der Gaben durch die Gläubigen. (Jungmann: Missarum solemnia II, S. 3f).

Sind die Gaben herangebracht, spricht der Priester Begleitgebete - manchmnal im Wechsel mit der Gemeinde - und inzensiert in der feierlichen Eucharistiefeier Altar und Gaben mit Weihrauch. Anschließend vollzieht er die Handwaschung (lat. lavabo) als Zeichen der Reinigung vor dem heiligen Amt, das er nun vollziehen wird, und spricht das Gabengebet.

Mit der Liturgiereform infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde das Augenmerk von der „Opferung“ wieder stärker auf die „Bereitung der Gaben“ gelenkt, und die Begleitgebete zur Darbringung von Brot und Wein preisen jetzt (ein Thema des Hochgebetes verdoppelnd!) in Anlehnung an jüdische Vorbilder (berakot) Gott für die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit.

Die Vermischung von Wein und Wasser bei der Bereitung der Gaben wird gedeutet als Zeichen für die zwei Naturen in Jesus Christus, der göttlichen und der menschlichen Natur, und der Teilhabe der Menschen an der Gottheit Christi. Der Priester oder der Diakon spricht still, während er bei der Gabenbereitung etwas Wasser in den Wein gießt:

„Lass uns durch das Geheimnis dieses Wassers und Weines teilnehmen an der Gottheit dessen, der sich herabgelassen hat, unsere Menschennatur anzunehmen, Jesus Christus.“

Cyprian sah die Mischung als Symbol für die Verbindung zwischen Christus und der Kirche:

„Wenn der Wein im Kelch mit dem Wasser vermischt wird, wird das Volk Christus verbunden. Opfert jemand nur Wein, so bleibt das Blut Christi ohne uns; opfert er nur Wasser, so ist das Volk ohne Christus.“ (Epistola 63, Ad Caecilium, Nr. 13)

Literatur

Anmerkungen

<references />