Magnificat
Das Magnificat ist ein auch als "Lobgesang Mariens" bekanntes Canticum aus dem Evangelium nach Lukas (Lk 1, 46-55). Maria antwortet damit auf den Gruß ihrer Base Elisabeth, kurz nachdem sie die Geburt unseres Herrn verkündigt bekam. Da der Text höchstvermutlich "Originalton" der Gottesmutter ist (sicher, lt. Bibelkommission, 26. Juni 1912) zeigt er auch, dass Maria in der Schrift des Volkes Israel zuhause war und alte Traditionen auf ihr Leben hin neu zu deuten verstand.
Liturgischer Gebrauch
Es wird als Höhepunkt der Vesper an allen Sonn- und Werktagen gebetet oder gesungen. Wie bei allen Cantica aus den Evangelien wird während des ersten Satzes das Kreuzzeichen gemacht. Im Allgemeinen wird es stehend gebetet. Im Rahmen einer feierlichen Vesper können während des Magnificats Altar, Priester und Gemeinde mit Weihrauch inszeniert werden.
Das Gloria Patri beschließt das Gebet. In der Liturgie verneigt man sich dabei.
Im Stundengebet hat das Magnificat außerdem eine Antiphon.
Text auf LateinMagnificat anima mea Dominum, Quia respexit humilitatem ancillae suae. Quia fecit mihi magna qui potens est, Et misericordia eius a progenie in progenies Fecit potentiam in brachio suo, Deposuit potentes de sede Esurientes implevit bonis Suscepit Israel puerum suum, Sicut locutus est ad patres nostros, Gloria Patri et Filio sicut erat in principio et nunc et semper |
Text auf Deutsch (Lk 1, 46-55)Meine Seele preist die Größe des Herrn, Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten; er stürzt die Mächtigen vom Thron Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben Er nimmt sich seines Knechtes Israel an das er unsern Vätern verheißen hat, Ehre sei dem Vater und dem Sohn Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit |