Christliche Gesellschaftslehre: Unterschied zwischen den Versionen

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Die christliche '''Gesellschaftslehre''' oder auch (begrifflich enger) ''katholische Soziallehre'' gilt theologisch als ein Fach der pastoralen Wissenschaften, greift aber in ihrem Anspruch über die eigentlich theologisch-kirchlichen Fragestellungen hinaus. Der [[Katholizimus]] vertrat schon immer den Anspruch, auch in den öffentlichen Fragen des Zusammenlebens der Menschen "mitzureden" (vgl. [[Gaudium et spes]]). Jedoch erst durch die großen Umwälzungen des 19. Jahrhunderts (industrielle Revolution, Verstädterung, technischer Fortschritt) wurde es erforderlich, die neuen Fragestellungen im Licht des [[Evangelium]]s zu beantworten. Bahnbrechend wurde hierfür die Enzyklika [[Rerum novarum]] von Papst [[Leo XIII.]] (1891). Seither argumentiert die christliche Gesellschaftslehre auf der Grundlage des vernunftgemäßen Ordnungsdenkens und des allgemeinen Rechtsgedankens. Sie ist also bemüht, ihre Vorschläge auch ohne Rückgriff auf theologische Voraussetzungen zu kommunizieren.
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#redirect [[Katholische Soziallehre]]
 
 
Die aus der Perspektive christlicher Gesellschaftslehre entwickelte kirchliche [[Soziallehre]] beansprucht keine alleinige Kompetenz zur Lösung sämtlicher gesellschaftlicher und kultureller Problemstellungen. Sie geht aber von den tatsächlichen Sachfragen aus  -- und gelangt so, unter selbstkritischer Weiterentwicklung ihrer Prinzipien (insb. [[Personalität]], [[Subsidiarität]], [[Solidarität]]) zu Konzepten, die auch ''außerhalb'' des konfessionellen Kontextes zunehmend Beachtung finden. Das gilt insbesondere für die jüngste Zeit, angesichts der deutlich abnehmenden Überzeugungskraft politischer [[Ideologie]]n.
 
 
 
== Grundprinzipien ==
 
In der klassischen Soziallehre gibt es drei Grundprinzipien, die maßgebliche Richtschnur für gesellschaftliches Handeln sind.
 
 
 
*Die '''Solidarität''' fordert ein gemeinschaftliches Handeln aller. Sie besagt, dass eine gerechte Gesellschaftsordnung jedem Menschen eine Erfüllung der Grundbedürfnisse gewährleisten muss. So hat die Gesellschaft beispielsweise die Verpflichtung, für das Auskommen von Arbeitsunfähigen zu sorgen.
 
*Die '''Subsidarität''' besagt, dass Aufgaben, die von kleineren Einheiten übernommen werden können, auch von diesen übernommen werden sollen. So soll die Erziehung der Kinder von den Eltern übernommen werden, und staatliche Organe sich aus dieser soweit wie möglich heraushalten.
 
*Die '''Personalität''' besagt, dass jeder Mensch die Freiheit hat, sein eigenes Leben ohne unnötige staatliche Einwirkung verantwortlich zu gestalten. So darf der Staat den Menschen nicht an der Eheschließung oder an der unternehmerischen Betätigung hindern.
 
 
 
== Literatur ==
 
*Emil Marmy, Anton Rohrbasser (Hrsg.), '''Mensch und Gemeinschaft in christlicher Schau''', Dokumente, Paulusdruckerei Freiburg/Schweiz 1945, Ausführliches Stichwortregister.
 
*Arthur-Fridolin Utz O.P., Joseph-Fulko Groner O.P, Hrsg.: Aufbau und Entfaltung des gesellschaftlichen Lebens, '''Soziale Summe Pius XII.''' (1939-1958), Übersetzerkollegium: Herausgeber und Franz Schmal u. H. Schäufele, Paulus-Verlag, Freiburg/Schweiz. [[Imprimatur]] Friburgi Helv., die 5. Maii 1954 N. Luyten O.P. [[Imprimatur]] Friburgi Helv., die 29. Junii 1954 R. Pittet, v.g. Band II: 1954, Band III: 1961 (1. Ausgabe).
 
*'''Die katholische Sozialdoktrin in ihrer geschichtlichen Entfaltung''', Eine Sammlung päpstlicher Dokumente vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart, Originaltext mit Übersetzung, herausgegeben von Professor Dr. Arthur Utz OP und Dr. Birgitta Gräfin von Galen, 4 Bände, Scientia humana Institut Aachen 1976, [[Imprimatur]] Friburgi Helv., die 2. decembris 1975 Th. Perroud, V.G.
 
*Kompendium der Soziallehre der Kirche (dt.), Freiburg u.a. 2006.
 
*Joseph Höffner, Christliche Gesellschaftslehre. Studienausgabe, 4. Aufl. Kevelaer 1983.
 
 
 
==Weblinks==
 
*[http://www.thesocialagenda.com/deutsch/index.html SAMMLUNG VON TEXTEN AUS DER KATHOLISCHEN SOZIALLEHRE]
 
*[http://www.kath-soziallehre.de Kurs Katholische Soziallehre - Träger: Bildungswerk der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Diözese Limburg]
 
 
 
[[Kategorie:Systematische Theologie]]
 
[[Kategorie:Gesellschaft]]
 

Aktuelle Version vom 31. Juli 2010, 17:51 Uhr

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