Ansgar (Heiliger)
Der heilige Ansgar (* um 801, † 3. Februar 865 in Bremen) war der erste Erzbischof des Erzbistums Hamburg und Missionar in Dänemark und Schweden.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Bedeutung des Namens
Der Name Ansgar kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet: Götterspeer ans = Gottheit - gari = Speer.
Biografie
Im Kindesalter wurde er in das französische Kloster Corbie gesandt. Schon in jungen Jahren wurde er Lehrer an der dortigen Klosterschule. 823 wechselte er in das Tochterkloster Corvey in Westfalen, um dort wiederum zu unterrichten. 826 ließ sich der dänische König Harald, wohl aus politischen Gründen, taufen. Von diesem Ereignis angespornt und ausgestattet mit kaiserlicher Unterstützung wagte Ansgar seinen ersten Missionsversuch im Norden, in Friesland, der jedoch scheiterte.
829 lud König Björn von Schweden den Missionar nach Schweden ein, wo dieser in Birka die erste Kirche errichtete und für zwei Jahre als Missionar wirkte. Unterbrochen wurde seine Arbeit durch die Errichtung des Bistums Hamburg, zu dessen erstem Bischof Ansgar ernannt wurde. 831 wurde er von Drogo von Metz zum Bischof geweiht. Sein erstes Werk war die Errichtung von Bischofskirche und Kloster in Hamburg.
Papst Gregor IV. verlieh Ansgar 832 das Pallium und ernannte ihn und den heiligen Erzbischof Ebbo von Reims zum päpstlichen Legaten für Skandinavien. Ansgar und Ebbo weihten im Anschluss Gosbert (Gauzbert) zum Missionsbischof für Schweden und sandten ihn nach Birka, die alte Wirkungsstätte des Hamburger Erzbischofs. Ansgar selbst nahm die Frieslandmission wieder auf.
Nach der Plünderung Hamburgs durch Wikinger musste die Skandinavienmission wieder aufgegeben werden und Ansgar wurde zum Nachfolger des Bischofs Leuderich von Bremen ernannt. Er erneuerte unter erschwerten Bedingungen seine Missionsversuche, entsandte seinen Schüler und späteren Biographen Rimbert nach Sigtuna.
Versuche, den Bischofssitz wieder nach Hamburg zu verlegen, scheiterten an erneuerten Plünderungen. Daher wurde 864 das Erzbistum Hamburg-Bremen errichtet. Ansgar starb an einer Krankheit im Jahre 865 in Bremen. Das Erzbistum Hamburg-Bremen ging während der Reformation unter.
Im Januar 1995 wurde das Erzbistum Hamburg mit dem Bischofsitz in Hamburg von Papst Johannes Paul II. mit der Apostolischen Konstitution Omnium Christifidelium, hauptsächlich aus nodöstlichen Teilen des Bistums Osnabrück, dem Bischöflichen Amt Schwerin sowie kleineren nördlichen Gebieten des Bistums Hildesheim neu errichtet.
Gedenktage
- Katholisch: 3. Februar (Nicht gebotener Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender)
- im Erzbistum Hamburg: Hochfest
- im Bistum Osnabrück: Fest
- in der Hansestadt Bremen: 9. September - Übertragung der Gebeine
- Evangelisch: 3. Februar (Gedenktag im Evangelischen Namenkalender)
- Anglikanisch: 3. Februar (Gedenktag im Common Worship)
- Orthodox: 3. Februar
Literatur
Werke Ansgars
- Pigmenta, hrsg. von J. M. Lappenberg, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 2, 1847, 1 ff.
- Virtutes et miracula beati Willehadi, in: Monumenta Germaniae Historicae, Scriptores rerum Sangallensium. Annales, chronica et historiae aevi Saxonici, Hannover 1829, S. 378ff Lat. Urtext
Quellen
- Rimbert: Vita Ansgari auctore Rimberto. Engl. Übersetzung
Literatur
- Hermann Dörries, Georg Kretschmar: Ansgar. Seine Bedeutung für die Mission, Hamburg 1965