Jerusalem
Jerusalem (hebräisch: Jeruschalajim, arabisch: al-Quds) ist neben Rom die für Christen wichtigste Stadt der Welt und befindet sich im Heiligen Land oder im Staat Israel. Jerusalem gilt auch für die Juden und für die Muslime als heilige Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Jerusalem vor Jesus Christus
Jerusalem wurde bereits im 14. Jahrhundert vor Christus außerbiblisch belegt. Das wichtigste geschichtliche Ereignis vor dem Auftreten Christi fand um ca. 1000 vor Christus mit dem Sieg von König David über die Jebusiter und die Einnahme der Burgfeste Zion statt. Das ganze wird im 2. Samuelbuch (Kapitel 5,6-10) beschrieben. Jerusalem wird seitdem auch als "Stadt Davids" oder "Zion" bezeichnet. Nach der Eroberung von Jerusalem wurde auch die Bundeslade in die heilige Stadt gebracht (Siehe 2. Sam 6,12-16)
Der weise König Salomon, der Nachfolger von König David war, ließ in Jerusalem den Tempel aufbauen. Seitdem ist die Stadt das Zentrum des Judentums.
586 vor Christus erfolgte unter König Jojakim die Eroberung und Zerstörung des Tempels durch den babylonische König Nebukadnezar II. Bekannte Propheten wie der Prophet Daniel oder der Prophet Ezechiel wurden ins Exil nach Babylon verschleppt.
Jerusalem zur Zeit von Jesus Christus
Jerusalem nach Jesus Christus
Jerusalem heute
Jerusalem ist heute ein Stadt, in der auf wenigen Metern verschiedenste Kulturen und Religionen sich befinden. Die Stadt gilt sowohl bei den Christen als auch bei den Muslimen und Juden als Heilige Stadt. "Wer die Stadt allein zu besitzen versuchte, hat sie schon immer verloren: die Jebusiter, die Hebräer, die Babylonier, die Assyrer, die Römer, Türken, das große England, Jordanien. Alle mußten Jerusalem wieder hergeben. Die Stadt scheint sich auf geheimnisvolle Weise dem Besitzdenken immer wieder zu entziehen. Sie scheint nur gemeinsam, geteilt, auf eine unbekannte neue Weise bewohnt werden zu können." (Paul Badde)[1]
Die prophetische Bedeutung von Jerusalem
Jerusalem ist für Christen nicht nur eine Stadt der Geschichte und die Stadt, wo Christus gekreuzigt wurde. Jerusalem hat insbesonders auch eine geistige Dimension. Diese wird bereits im Alten Testament aber vor allem in der Offenbarung des hl. Johannes geschildert.
Die symbolische Bedeutung von Jerusalem
Jerusalem ist für die Juden der Ort, wo Himmel und Erde einander berühren. Der Zion soll identisch sein mit dem Berg Moriah, auf dem Abraham den Isaak hätte opfern sollen. Genau die Stelle des Altars soll die Stelle des Tempels sein. Daher hat der Tempel in Jerusalem, an dem auch die Bundeslade stand, für das Judentum herausragende Bedeutung als Ort der Gottesbegegnung. An keinem anderen Ort als diesem, wo sich eben Himmel und Erde berühren, ist Opfer (im Judentum) möglich. Die Juden erhoffen, das der Messias bei seiner Wiederkunft den 70 n. Chr. von den Römern zerstörten Tempel wieder errichtet.
Das Wort enthält nach einer jüdischen Volksetymologie die Wortwurzel Shalom. Daher ist das "neue Jerusalem" das Symbol für das Kommen des Gottesreiches in diese Welt.
Pilgerstätten
Jerusalem ist naturgemäß Ort vieler christlicher Pilgerstätten:
- die Grabeskirche (echt),
- der Ölberg (Gethsemane; echt)
- Dominus flevit (Jesus weint über Jerusalem)
- die via dolorosa (Kreuzweg, nicht völlig historisch verbürgt)
- der Abendmahlssaal (echt, aber überbaut) bzw. zugleich das Obergemach des Pfingstereignisses
- Grab Mariens (nicht eindeutig, das Grab wird auch in Ephesos vermutet)
- Emmaus nahe Jerusalem (von Carsten Peter Thiede anders lokalisiert als von den Kreuzfahrern)