Relativismus
Relativismus ist die Nichtanerkennung des Wahren und Falschen, des Guten und Bösen als unveränderliches Sittengesetz. Er will vielmehr die ständig sich wandelnden Bedürfnisse der Individuen zum obersten Prinzip erheben. Das relativistische Moralystem nennt man Situationsethik. <ref>vgl. Pius XI. Ansprache Sollemnis conventus vom 24. Juni 1939 an die Kleriker von Rom (Nr. 9)</ref>
Der Begriff des Relativismusist durch die Ansprache von Joseph Ratzinger am Vorabend des Konklave 2005 einer breiteren Öffentlichkeit geläufig geworden. Er sprach damals von der drohenden Diktatur des Relativismus. Damit ist aber keine Abkehr von der freien Überzeugungsbildung auch der Geisteswissenschaften gefordert, sondern im Gegenteil die bessere Fortführung des Anliegens eines Kulturfortschritts, durch Besinnung auf Religion und Wahrheit. Die Vorstellung, dass man die Freiheit dadurch "sichert" und dadurch das Gewissen befreit, indem man unterschiedslos allen Beiträgen der 'Diskursteilnehmer' denselben Wert beimisst, führt in die Irre. Der Relativismus setzt sich nämlich selbst in intoleranter Weise an die Stelle objektiver Wahrheit (oder besser: ihrer Abwesenheit).
Insbesondere der ethische Relativismus ist nicht nur eine Grundüberzeugung der Freimaurer sondern heute sicherlich, in unterschiedlicher Schärfe, der breiten Mehrheit der "westlichen" Intelligenz.
Beim Relativismus, dessen verherrende Folgen für die Alltagsvernunft der großen Bevölkerungsmehrheit (!) regelmäßig noch nicht gesehen werden, wird schon das Reden über Wahrheit als Quelle von Streitigkeiten und Zerwürfnissen angesehen; daher müsse dieses Thema eher der Privatsphäre vorbehalten bleiben.
Weblinks
- Gabriele Kuby: Was ist Relativismus?
- Gabriele Kuby: New Age - Religion des Relativismus
- Josef Seifert: Vortrag: Dikatur des Relativismus Tagung 2. Juni 2012 Video auf Kathtube
- Rémi Brague: Vortrag: - Tagung Diktatur des Relativismus - 2. Juni 2012 Video auf Kathtube
Anmerkungen
<references />