Johannes von Avila

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Johannes von Avila (Juan de Ávila; * 6. Januar 1500 in Almodovar del Campo, Kastilien / Spanien; † 10. Mai 1569 in Montilla bei Córdoba in Spanien) war Prediger und Schriftsteller.

Leben

Johannes von Avila

Namensdeutung

Der hebäische Name bedeutet: Gott ist gnädig

Biographie

Johannes von Avila wurde als Sohn des wohlhabenden jüdischen Konvertiten Alonso de Avila und der Adeligen Catalina Xijón. Johannes studierte zunächst Rechtswissenschaft dies jedoch abbrechen. Dann studierte er Philosophie und Theologie an der Universität Salamanca und Alcalá. Er erwarb das Bakkalaureat und studierte bis 1526 oder 1527 Theologie. Sein Erbe verteilte er beim Tod seiner Eltern an die Armen. Dies geschah wohl noch vor 1527. 1526 wurde er zum Priester geweiht. Johannes von Avila lehrte nun einige Zeit als Professor an der Universität Alcalá.

In Sevilla bereitete er sich zum Missionar in Lateinamerika vor, jedoch verlangte Erzbischof Don Alonso de Manrique in Sevilla das Evangelium zu verkünden. Ab dem Jahre 1530 missionierte er in Andalusien. Zusammen mit Erzbischof Gasparo Avalos war er ab 1537 mit der Organisation der wenige Jahre zuvor gegründeten Universität von Granada befasst. Diese Tätigkeit brachte ihm den Titel Maestro ein und er durfte sich ab da Maestro Avila nennen. Sein schlechter Gesundheitszustand verhinderte 1551 die Teilnahme am Konzil von Trient. Er verfasste für das Konzil die Schrift Memoriales al concilio de Trento und war auch bemüht, durch die Schrift Advertencias para el sinodo de Toledo Einfluss auf den Verlauf der Toleder Synode 1565 zu nehmen. Auch hier war ihm krankheitsbedingt eine Teilnahme nicht möglich. Ab 1539 gründete er 15 Schulen. Von diesen erlangten elf den Rang von Gymnasien und mindestens aus dreien entwickelten sich Universitäten. Als bedeutendste Gründung des Johannes von Avila gilt die Universität von Baeza. Sein Wirken in Andalusien brachte ihm den Beinamen "Apostel von Andalusien" ein. 1560 zog er sich von den Strapazen nach Montilla zurück.

1531 wurde er bei der Inquisition angeklagt, verdächtige Thesen zu vertreten. 1533 wurde er freigesprochen. Seine während seiner Haft verfasste, 1556 veränderte und ohne sein Einverständnis veröffentlichte Schrift Audi, Filia sorgte für neues Ungemach. Die Schrift, die heute als sein Hauptwerk gilt, stand bis 1574 auf dem Index der verbotenen Bücher. Johannes selbst war der Meinung, dass das Buch nicht ohne Korrekturen des Autors hätte erscheinen dürfen und überarbeitete es sorgfältig. Er beschäftigte sich in dieser Schrift mit Fragen der christlichen Vervollkommnung. Johannes von Avila stand in regem Briefverkehr mit bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. So pflegte er den brieflichen Austausch mit Theresa von Avila, Johannes von Gott, Francisco de Borja oder auch mit Ignatius von Loyola, den er seit 1554 kannte. Von seiner Korrespondenz sind gut 250 Briefe erhalten.

Legende/n

Kanonisation, Patronat und Verehrung

Kanonisation und Ehrungen

Patronate

Johannes von Avila ist Patron folgender "Stichwörter"

  • Berufe
des spanischen Klerus
  • Geographie
"Apostel von Andalusien".
  • Katastrophen
  • Krankheiten
  • Menschen
  • Natur
  • Religion
  • Tiere

Gedenktag/e

gebotener Gedenktag in Spanien
Gedenktag im Orden der Barmherzigen Brüder

Weitere Heiligengedenktage vom 10. Mai

  • Katholisch:
Martyrologium Romanum Flori-Legium
  • Alphio, Märtyrer, und Philadelphio, Märtyrer, und Cirino, Märtyrer
  • im Dominikanerorden: Antonius, Erzbischof von Florenz
  • Aurelianus, Schüler von Martialis von Limoges, Bischof von Limoges (3. Jahrhundert)
  • in Sardinien: Bacchus, Märtyrer
  • Beatrix I. von Este
  • Beda Venerabilis, Mönch, Kirchenlehrer
  • Benedikta Frey, Nonne, Dulderin († 1913) (HK)
  • Calepodius, Priester, Märtyrer, und Palmatius, Konsul, Märtyrer, und seine Frau, Märtyrerin, und seine Kinder, Märtyrer, und 42 Mitglieder seines Haushaltes, Märtyrer, und Simplicius, Senator, Märtyrer, und 65 seiner Angehörigen, Märtyrer, und Felix, Märtyrer, und Blanda, Felix' Frau, Märtyrerin, und Gefährten, Märtyrer in Rom († 222 - 232)
  • Catuldus, Einsiedler, Bischof († im 7. Jahrhundert)
  • Concessa, Jungfrau (Tarbes)
  • Conleth (Conleat), Einsiedler, Bischof von Kildare († um 519)
  • Comgall, Klostergründer und erster Abt in Bangor
  • Conleth, Einsiedler, Bischof von Kildare († 520)
  • in Belgien und den USA: Damian de Veuster, Priester, Mönch
  • Dioscorides, Märtyrer in Myra in Lycien († im 1. Jahrhundert)
  • Isidor von Madrid, Bauer
  • Gordianus, Märtyrer, und Epimachus, Märtyrer
  • Guillaume, Priester († 1195)
  • Heinrich Rebuschini, Priester, Mönch († 1938)
  • Ijob (Hiob), Dulder
  • Ivan Merz, Stifter in Zagreb († 1928)
  • Joachim Tabernitz, Pfarrer, Märtyrer (HK)
  • Johannes von Ávila, Priester, Glaubensbote in Andalusien
  • in Rouen: Laurentius O'Toole (Lorcan Ua Tuathail), Erzbischof von Dublin (Übertragung der Gebeine)
  • in Troyes: Lupus, Bischof von Troyes (Übertragung der Gebeine)
  • Mamertus, Bischof von Vienne
  • in Zentralfrankreich und Paris: Maturinus, Priester (Übertragung der Gebeine)
  • Nazarius, Glaubensbote, Märtyrer (Auffindung der Gebeine), und Celsus, Märtyrer (Auffindung der Gebeine)
  • Nikolaus (Niccolo) Albergati, Mönch, Bischof von Bologna
  • Palladius, Bischof von Bourges
  • Petrus, Bischof von Tarentaise (heute Moutiers), Mönch († 1174 / 1175) (HK)
  • Quartus, Märtyrer, und Quintus, Märtyrer in Rom († ums 4. Jahrhundert)
  • in Clermont: Sinerius, Märtyrer (Übertragung der Gebeine)
  • Solongia (Solange), Hirtin, Märtyrerin in Bourges († um 880 / ums 9. Jahrhundert)
  • Sophia von Mailand (von Rom), Witwe, Märtyrerin,, und Fides, Märtyrerin, und Spes, Märtyrerin, und Caritas, Märtyrerin,
  • Wilhelm von Pontoise, Einsiedler († 1192)
  • Evangelisch:
  • Johann Hüglin, Pfarrer, Märtyrer (EKD)

Orthodox:

im julianischen Kalender * ist heute der 27. April
  • Altheus, Märtyrer, und Philadelphus, Märtyrer, und Cyprian, Märtyrer, und Onesimus, Märtyrer, und Erasmus, Märtyrer, und 14 Gefährten, Märtyrer in Sizilien († 251)
  • Basilius von Mangazea in Sibirien, Märtyrer († 1602, Übertragung der Gebeine 1670)
  • Dionysius von Radonezh († im 14./15. Jahrhundert)
  • Isidora, die Närrin für Christus, Nonne in Tabenna in Ägypten († um 365 / 6. Jahrhundert)
  • Hesychius (Isykhios) von Antiochia, Märtyrer (4. Jahrhundert)
  • Laurentius, Mönch auf dem Athos
  • Laurentius der Ägypter, Mönch († im 6. Jahrhundert)
  • Noach, Retter der Menschen und Tiere, Weinbauer
  • Simon, Bischof von Vladimir und Suzdal', und von Kiew, in den näheren Höhlen († 1226)
  • Simon der Zelote, Apostel, Märtyrer
  • Simon von Yurievits, Narr für Christus († 1584)
  • Synesius von Irkutsk, Freund von Sophronius († 1787)
  • Thais, Büßerin
  • Thais (Taisia) von Voronezh die Ältere (Niederlegung der Gebeine 1840)
  • Vasilii (Basil) von Mangazeia in Sinirien (Übertragung der Gebeine 1670)
  • Zeno, Märtyrer, und Gefährten, Märtyrer
  • „Kievo-Bratskaja” - Ikone der Heiligsten Gottesmutter (1654)

Die Heiligen der katholischen Kirche bis zur Kirchenspaltung im Jahr 1054 werden meist auch von der Orthodoxen Kirche verehrt, sie sind in der Regel hier aber nicht mehr separat aufgelistet.

  • Armenisch: 3. Mareri im armenischen Kalender **

im julianischen Kalender * ist heute der 27. April

  • Epimachus, Märtyrer, und Gordianus, Märtyrer
  • Germanus I., Patriarch von Konstantinopel
  • Ruben, Sohn von König Leon I. († nach 1141)

Koptisch: 15. Paschons im koptischen Kalender *** im julianischen Kalender * ist heute der 27. April

  • Mina, Einsiedler, Ministran
  • 400 Märtyrer in Dandara unter Kaiser Diokletian
  • Simon der Zelote, Apostel, Märtyrer

Orte, die mit Johannes von Avila in Verbindung stehen

Biographische Orte

Orte mit Reliquien des Heiligen

Wallfahrtsorte

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Würdigung

Dr. Franz Joseph Schermer (1804-1881), der die "erste deutsche Gesamtausgabe" des heiligen Johannes besorgte, schreibt in seiner Vorrede: Welch hohen Wert Luis de Granada den tiefsinnigen Marienpredigten seines Freundes Juan de Avila beilegt, geht aus seinen Worten hervor: "Da Juan de Avila ein so großer Verehrer des göttlichen Sohnes gewesen, so war er ein eben so großer Verehrer seiner heiligsten Mutter; ist doch die Vereinigung, die zwischen dem Sohn und der Mutter obwaltet, so groß, daß wer den einen Theil liebt, auch den anderen lieben muß; und da das Fleisch des göttlichen Sohnes von dem seiner heiligsten Mutter genommen war; so muß, wer den göttlichen Sohn liebt, auch dessen Mutter lieben." Eine unbegrenzte, kindlich zarte Verehrung spiegelt sich so unaussprechlich lieblich in seinen Marienpredigten ab.

Johannes Stöhr schrieb in Theologisches (Nr. 11-12/2011, Sp. 618): "Sein in der Volkssprache verfasstes Hauptwerk Audi filia weist auch den Laien und einfachen Christen den Weg zu hoher Vollkommenheit, was damals von manchen als Neuheit betrachtet wurde, aber später auch vom heiligen Franz von Sales in seiner Philothea und heute vom heiligen Josef Maria Escrivá ausgeführt worden ist."

Quellen

Werke

Sämmtliche Werke des ehrwürdigen Juan de Avila, des Apostels von Andalusien. Zum erstenmal aus dem spanischen Original übersetzt von Franz Joseph Schermer, Doktor der Theologie und der Philosophie. Sieben Bände, Georg Joseph Manz Verlag Regensburg.

  • 1. Band: Erster Theil: Selbständige, ausführliche Einleitung des Übersetzers: Juan de Avila's heilige Beredsamkeit nach ihrer inneren Entwickelung und äußern Gestaltung. Nebst dessen sechs ersten Marienpredigten; 1. Band: Der erste Buchteil mit Abhandlungen des Übersetzers über Juan de Avila umfaßt insgesamt 286 Seiten; die Marienpredigten 162 Seiten; 1856 (384 Seiten).
  • 2. 1859 (XXVIII + 443 Seiten)+ 3. Band 1861 (XXVIII + 443 + X + 468 Seiten) in einem Buch: Audifilia, Erster Theil und Audifilia, Zweiter Theil und Marienpredigten zweiter Theil.

Querverweise

Weblinks

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