Diskussion:Priesterbruderschaft St. Pius X.

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@Canisius

Ich würde dich sehr bitten, den katholischen (=am Lehramt orientierten) Standpunkt im Auge zu behalten. Aussagen wie, das Konzil habe mit der Tradition gebrochen, gehören nicht in eine katholische Enzyklopädie. Du bist herzlich eingeladen, an anderen Bereichen von Kathpedia mitzuwirken, aber solche Kleinkriege hier im FSSPX-Artikel müssen nicht sein. Danke! --Benedikt 21:08, 3. Jun. 2011 (CEST)

Hallo Benedikt. Stimme dir zu: Kleinkriege hier bringen nichts. Weil du mir die Aussage, das Konzil habe mit der Tradition gebrochen ankreidest: Es wird wohl kaum zu leugnen sein, dass es ein Spannungsfeld zwischen gewissen Aussagen des Konzils und gewissen Aussagen des Lehramtes zuvor gibt. Beispiel: Dignitatis humanae vs. Quanta cura oder Nostra aetate vs. Mortalium animos. In diesen eng umgrenzten Bereichen einen Bruch zu sehen ist meines Wissens kein Verbrechen und widerspricht auch nicht dem am Lehramt orientierten Standpunkt. Sind wir uns soweit einig? --Canisius 22:14, 8. Jun. 2011 (CEST)
Das Konzil hat in politischen Fragen mit Traditionen gebrochen, in seelsorglichen Fragen auch, keine Frage. In Fragen des Glaubens und der Moral hat es hingegen keineswegs mit der Tradition gebrochen. Sehr gut hat dies Papst Benedikt im Dezember 2005 dargelegt: Die Frage taucht auf, warum die Rezeption des Konzils in einem großen Teil der Kirche so schwierig gewesen ist. Nun ja, alles hängt ab von einer korrekten Auslegung des Konzils oder – wie wir heute sagen würden – von einer korrekten Hermeneutik, von seiner korrekten Deutung und Umsetzung. Die Probleme der Rezeption entsprangen der Tatsache, daß zwei gegensätzliche Hermeneutiken miteinander konfrontiert wurden und im Streit lagen. Die eine hat Verwirrung gestiftet, die andere hat Früchte getragen, was in der Stille geschah, aber immer deutlicher sichtbar wurde, und sie trägt auch weiterhin Früchte. Auf der einen Seite gibt es eine Auslegung, die ich »Hermeneutik der Diskontinuität und des Bruches« nennen möchte; sie hat sich nicht selten das Wohlwollen der Massenmedien und auch eines Teiles der modernen Theologie zunutze machen können. Auf der anderen Seite gibt es die »Hermeneutik der Reform«, der Erneuerung des einen Subjekts Kirche, die der Herr uns geschenkt hat, unter Wahrung der Kontinuität; die Kirche ist ein Subjekt, das mit der Zeit wächst und sich weiterentwickelt, dabei aber immer sie selbst bleibt, das Gottesvolk als das eine Subjekt auf seinem Weg. Die Hermeneutik der Diskontinuität birgt das Risiko eines Bruches zwischen vorkonziliarer und nachkonziliarer Kirche in sich. [1] Es ist daher falsch, pauschal zu sagen, das Konzil habe mit der Tradition gebrochen. --Benedikt 23:10, 8. Jun. 2011 (CEST)