Beatus

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Beatus († angeblich 112), Apostel der Schweiz, ist ein frühchristlicher Glaubensbote. Beatus wird seit dem 12. Jahrhundert als erster Glaubensbote der Schweiz verehrt.

Es wird vermutet, dass der Einsiedler am Thunersee evtl. auch identisch sein könnte mit dem iroschottischen Abt Beatus von Honau im Elsass (772/774-810), denn das Kloster Honau sandte seine Mönche als Glaubensboten bis in die Schweiz.

Aus der Legende

Beatus hieß ursprünglich Suetonius und stammte aus einer vornehmen Familie in Schottland. Auf einer Reise nach Italien begegnete er in Mailand dem Apostel Barnabas, der ihm das Evangelium verkündete und ihn taufte. Auf seiner Weiterreise lernte er in Rom den heiligen Petrus kennen. Der Apostelführer erteilte ihm die Priesterweihe und den Auftrag, bei den Helvetiern das Evangelium zu verkünden.

Zusammen mit dem Diakon Achates zog er viele Jahre lang durch die Helvetien, verteilte seinen ganzen Besitz, mahnte zu Umkehr und Buße, predigte die Liebe Gottes, heilte Kranke und erreichte die Zerstörung vieler Götzentempel. Nachdem er in der helvetischen Hauptstadt Vindonissa (Windisch) eine Christengemeinde gegründet hatte, zog er sich mit seinem Gefährten Achates als Einsiedler in die Nähe des Thunersees zurück. Die Legende berichtet von einem gefährlichen Drachen, der in dieser Gegend sein Unwesen trieb. Als Beatus den Drachen sah, machte er ein Kreuzzeichen, woraufhin dieser ins Meer geworfen wurde. Nachdem er viele Jahre lang in der Felshöhle des Drachens gelebt und sich durch Buße und Gebet auf ein seliges Ende vorbereitet hatte, starb er im Alter von 100 Jahren.

Verehrung

Im Mittelalter war "St. Batten" neben Einsiedeln die berühmteste Wallfahrtsstätte in der Schweiz. Im 12. Jahrhundert besass die Abtei Engelberg bereits eine Reliquie des hl. Beatus. Die Beatuskapelle bei den Beatushöhlen wird 1231 erstmals erwähnt. Um 1300 wurde im Zürcher Fraumünster dem hl. Beatus ein Altar geweiht, und seit 1516 gab es dort eine Beatusbruderschaft.

Die Chorherren von Interlaken, die das Patronat besassen, veranlassten den Basler Franziskaner Daniel Agricola im Jahr 1511 eine Legende des hl. Beatus zu schreiben. Dieser adaptierte die karolingische Vita des Eremiten Beatus von Vendôme auf schweizerische Verhältnisse. Mit dem Übertritt Berns zur Reformation wurde die Wallfahrt untersagt und mit Gewalt unterdrückt, bis sie nach längerer Zeit allmählich versiegte. 1528 wurde die Wallfahrtskapelle "St. Batten" bei den Beatushöhlen auf obrigkeitlichen Befehl geschlossen. 1530 wurde die Kapelle abgebrochen und die Höhle vermauert, damit dort keine Gottesdienste mehr stattfinden konnen. Die Reliquien des hl. Beatus gelangten über Interlaken nach Luzern und von dort an verschiedene Orte der Innerschweiz. 1904 entdeckte man bei Ausgrabungen in den Beatushöhlen ein Plattengrab mit Skelettresten.

Im 14. Jahrhundert wurde das Fest des hl. Beatus am 18. Oktober begangen. Seit dem 15. Jahrhundert wird der Gedenktag am 9. Mai gefeiert, dem Gedenktag des hl. Beatus von Vendôme.

Patronate

Patron der Innerschweiz; Helfer gegen gegen Krebs, Seuchen und andere Krankheiten. Patron des Priesterseminars des Bistums Basel.

Dargestellt wird der hl. Beatus als Einsiedler in oder vor einer Höhle, zusammen mit einem Drachen.

Weblinks


Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.