Jesus Christus
Die folgende Übersicht erfolgt zum Teil auf der Grundlage von "Grundriß der Dogmatik" von Ludwig Ott (ISBN 3936741255).
Inhaltsverzeichnis
Jesus Christus - Ankündigungen im Alten Testament
Jesus Christus als Person der Geschichte
Die geschichtliche Existenz von Jesus Christus wird durch christliche, jüdische und heidnische Schriftsteller bezeugt.
Heidnische Schriftsteller
Der Schrifsteller Tacitus berichtet im Jahre 116 in den Annalen und Christenverfolgung durch den grausamen Kaiser Nero. Zum Urheber des Christentum schreibt Tacitus: "Der Urheber dieses Namens, Christus, war unter Kaiser Tiberius durch den Landpfleger Pontius Pilatus hingerichtet worden." (Annales XV 44)
Der Schriftsteller Sueton berichtet im Jahre 120, dass Kaiser Claudius die Juden, die Anstiften eines Chrestus beständig Unruhe stifteten, aus Rom vertrieb.
Auch Plinius der Jüngere (Statthalter in Bithynien) berichtet am Beginn des zweiten Jahrhunderts in einem Brief an Kaiser Trajan, dass die Christen "an einem festgesetzten Tag vor Tagesanbruch zusammenkommen und Christus wie einem Gott ein Loblied singen".
Schließlich schreibt nach dem Jahre 70 der syrische Schriftsteller Mara Bar Seraphion an seinen Sohn über Jesu: "Oder (was hatten) die Juden von der Hinrichtung ihres weisen Königs, da ihnen von jener Zeit an das Reich wegenommen war?... Die Juden wurden umgebracht und aus ihrem Reiche vertrieben, leben allenthalben in der Zerstörung. ... Der weise König ist nicht tot: wegen der neuen Gesetze, die er gegeben hat."
Jüdische Schriftsteller
Der bekannteste jüdische Schriftsteller, der über Christus berichtet, ist Josephus Flavius. In seinen Antiquitates, das im Jahre 93 oder 94 vollendet wird, schreibt er, dass der Hohepriester Ananaus "den Bruder Jesu, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, und einige andere der Gesetze anklagte und steinigen ließ."
Auch im Talmud wird die Person Jesu gelegentlich erwähnt.
Die zwei Naturen in Christus
Die wahre Gottheit Christi
Das Dogma der wahren Gottheit von Jesus Christus besagt, dass die unendliche göttliche Natur mit allen ihren unendlichen Vollkommenheiten auf Grund ewiger Zeugung aus dem Vater besitzt.
Die wahre Menschheit Christi
Das Dogma der wahren Menschheit Christi besagt, dass Christus einen wirklichen Leib angeommen hat. Das Konzil von Chalcedon (451) bezeichnet Christus als mit "wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch".
Vereinigung der beiden Naturen in Christus
Das Dogma von der Vereinigung der beiden Naturen in Christus bedeutet, dass in Christus die göttliche und die menschliche Natur hypostatisch, das heißt in der Einheit der Person verbunden ist. In Christus sind daher zwei Naturen (die menschliche und die göttliche) in einer Person vereint.
Jesus Christus, der Erlöser
Begriffsdefinition
Man unterscheidet bei der Erlösung zwischen Erlösung im objektiven und Erlösung im subjektiven Sinn. Beim ersteren handelt es sich um das Werk des Erlösers. Bei Erlösung im subjektiven Sinn geht es um die Verwirklichung der Erlösung beim einzelnen Menschen. Dies bezeichnet man auch als Rechtfertigung.
Erlösung als Zweck des Kommens Christi
Der Zweck der Menschwerdung unseres Herrn Jesus Christus besteht darin, dass er gekommen ist, um die Menschen zu erlösen. Dies bekennen wir im Credo, wo wir beten: "Zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden"