Progressismus

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Progressismus ist ein veralteter Ausdruck für den Fortschrittsglauben, der innerhalb der kirchlichen Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts als Gegenbegriff zum Traditionalismus geprägt wurde. Der Progressismus war also nicht das Gegenteil von Konservati(vi)smus, sondern die Übersteigerung progressiver Haltungen in ideologischer Absicht.

Dietrich von Hildebrand, 1968: Die Propheten von morgen sind schnell überholt. Die Progressisten von gestern sind die "Reaktionäre" von heute. Es steht außer Zweifel, dass die heutigen "Fortschrittlichen" ein ähnliches Schicksal ereilen wird.

Der so gen. Progressismus stellte, mangels doktrinärer Durchdringung, an sich keine Häresie ("neue Lehre") dar, sondern war eine (in Resten noch praktizierte) eher emotionale, vom Lebensumfeld geprägte Vermengung einer ganzen Reihe von philosophischen, psychologischen und anderen "wissenschaftlichen" Fehlurteilen. Man glaubte daher zumeist ernsthaft, in den 1960-er und 1970-er Jahren (etwa bis zur "Ölkrise" und dem Aufkommen der massiv fortschrittsskeptischen ökologischen Bewegung) auf der "richtigen" Seite der Geschichte zu stehen und nur noch "so" an Jesus glauben zu können. Er kann daher nicht als Neo-Modernismus im Sinne des Modernismusstreits klassifiziert werden.

Die in dieser Epoche maßdeblich geprägten Theologen versuchen aber, in der kirchlichen Binnenkommunikation diese, angelernten Positionen noch zu verteidigen, zum Teil mit gehässigen und aggressiven Mitteln (z.B. Petition Vaticanum II" 2009).