Liberalismus
Liberalismus ist eine politische Ideenlehre vor allem des 19. Jahrhunderts, die es, aufgrund einer unvollständigen Interpretation des ethischen Personalismus, wegen der sittlichen Autonomie des Einzelnen, also seiner Freiheit, für begründet hält, dass die soziale Ordnung hinter den Ansprüchen auf Selbstverwirklichung des Individuums zurückzutreten hat. Die Aufgabe des Verfassungsstaates ist es nach liberaler Auffassung, dass er privates Eigentum, Erwerb und Erbrecht zu sichern habe, überdies in einem Mindestmaß aber auch Sozialpolitik zu betreiben, um die Wettbewerbsordnung nicht durch politische Unruhen zu gefährden. Ziel aller Politik ist aber (nur) die Wohlfahrt des Einzelnen, das Gemeinwohl nur in dem Maße, wie es (von selbst) daraus entspringt.
Liberalismus und Religion
Der Liberalismus lehrt, alle Religionen seien zu dulden, denn die Religion sei Meinungssache. Dieser Liberalismus führt zu einem Abfall vom Glauben. An die Stelle der kirchlichen Autorität stellt diese Geisteshaltung das Privaturteil. Auf diese Weise bildet er den Weg von "Rom" und dem Atheismus. Was John Henry Newman mit Liberalismus bezeichnet, bezeichnet Papst Benedikt XVI. als Diktatur des Relativismus.