Benutzer:Elbenfix

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Vorstellungen des Reiches Gottes im AT

Zeit der Bundeslade

In dieser Zeit liegen wohl die Anfänge der Vorstellung von Jhawe als König. Der ältester Bericht des Königtums, die Berufungsvision des Prophten Jesaja zeigt, dass es sich schon um ein festes Motiv handelt. Vgl. Jes 6,1 "Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus." Dieses Bild ist eng mit der Geschichte der Bundeslade verknüpft, welche um das Jahr 1000 v. Chr. von König Davit nach Jerusalem gebracht wurde.Man stellt sich die Bundeslade als den Thronsitz Gottes vor. Für diese Vorstellungen sprechen:

(a) Königspsalmen (2.Kön 19,15): Er..."betete vor dem Herrn; er sagte: Herr, Gott Israels, der über den Kerubim thront, du allein bist der Gott aller Reiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht."

(b) Kult der „El“ (oberster Gott Morgenland)als König der Götter versteht

Auffällig ist die Häufigkeit der Königsvorstellung in den Psalmen und einigen Prophetenbüchern. In den anderen Teilen des Alten Testaments ist eher wenig über das Königtum Gottes zu finden.

Die davidische Dynastie

Die Vorstellung von Gott als König manifestiert sich. Das Reich Gottes ist eine Monarchie, aber nicht im Sinne Gewaltherrschaft. Dagegen sprechen ganz deutlich: Ps 97: "Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. / Freuen sollen sich die vielen Inseln. Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel, / Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Throns."

Der Herrschaftsbereich Gottes umfasst die ganze Erde und auch die gesamte Zeit, damit ist seine Herrschaft temporal und lokal unbegrenzt. Dies führt allerdings dazu, dass die Verhältnisse zwischen dem irdischen Herrscher(König) und dem himmlischen Herrscher (Gott) neu geklärt werden müssen. Dem König wird daher eine besondere Stellung zugeschrieben, da er einen Auftrag von Gott erhalten hat. Man begreift nun die Einsetzung zum König in einigen biblischen Texten als eine Adoption zum Sohn Gottes. (Vgl.: Ps 2,6f "Ich selber habe meinen König eingesetzt / auf Zion, meinem heiligen Berg. Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. / Er sprach zu mir: Mein Sohn bist du. / Heute habe ich dich gezeugt. Daraus folgt also, dass sich Gottes Königtum auf der Erde in diesem König zeigt. Damit bekommt das alles auch eine politische Bedeutung, da der irdischer König ist von Gott delegiert steht er ja über allen anderen Menschen.

Vorstellungen nach Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier

Im Jahre 586 v. Chr. wird Jerusalem vom babylonischen König Nebukadnezar II, samt Tempel zerstört und die Bewohner der Stadt werden deportiert. Im Exil hoffen die Menschen darauf das König bald zurückkommt und sein Volk erlöst, das ist die sogenannte Naherwartung. Da sich diese Naherwartung als Falsch erweist kommt bei den Menschen eine Fernerwartung auf, jetzt erwartet man allerdings eher den Messias: (Sach 6, 12) "So spricht der Herr der Heere: Da ist ein Mann, Spross ist sein Name; denn wo er steht, wird es sprossen und er wird den Tempel des Herrn bauen. 15 Aus der Ferne werden sie kommen und am Tempel des Herrn bauen. Dann werdet ihr erkennen, dass mich der Herr der Heere zu euch gesandt hat. Das wird geschehen, wenn ihr beharrlich auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, hört."

Die Verwirklichung Königsherrschaft wird nun erst für die Endzeit erwartet. Nach der Rückkehr aus dem Exil entsteht dennoch eine Krise. Diese zeigt sich:

  • In der Apokalyptik, da hier das Motiv des Gottesreiches sehr selten verarbeitet wird.

und

  • In der Rabbinische Literatur, hier wird das Königtum Gottes wird Abstraktum. Man spricht entweder vom Joch oder von der Endzeit. Auch hier finden sich Belege für die Erwartung des Messias und nicht der nicht der Gottesherrschaft.
  • Bei den Zeloten( revolutionäre Bewegung, um die Zeitwende) Sie planen Militärische Aktionen zur Verwirklichung Gottesherrschaft, also eine Art Heiliger Krieg. Dabei haben sie allerdings keine großen Erfolge, eher im Gegenteil. Die Bewegun fällt mit der Zerstörung Jerusalems 70 v. Chr in sich zusammen.

Zusammengefasst kann man sagen für die Rabbiner und die Apokalyptiker ist das Reich Gottes nur ein Randphänomen und für die Zeloten hängt die Gottesherrschaft mit Aktivität der Menschen zusammen.

Quellen

Miranda, J. P.: Kleine Einführung in die Theologie des Alten Testaments. Stuttgart 2008.

Hertz A.; Iserloh E.; Klein G.; Metz J.B.; Pannenberg W.: Gottesreich und Menschenreich. Ihr Spannungsverhältnis in Geschichte und Gegenwart. Regensburg 1971.

Elfers, H.: Reich Gottes. Einst und Jetzt. Paderborn 1948.

Katholische Bibelanstalt. http://alt.bibelwerk.de/bibel. Stuttgart 2000

Bauer, W.: http://www.earlyworld.de/bundeslade.htm. Weilen 01.01.2003.