Gehorsam
Gehorsam ist, in der Nachfolge Christi, eine zentrale Lebenswirklichkeit der christlichen Existenz. Fiat voluntas tua, beten wir im Vater unser. Der Wille Gottes, des Vaters, möge verwirklicht werden, durch uns, so gut möglich. Insofern gehört das Hören zu jeder katholischen Spiritualität.
Inhaltsverzeichnis
Besonderer Gehorsam
Wer auf den Ruf Christi antwortet, ihm das Leben auf dem Wege der evangelischen Räte zu weihen, etwa in einem Orden, verpflichtet sich, aber im Gehorsam gegenüber der Taufgnade, zu strengeren Bindungen. Diese brinbgen eine konkrete Folgebereitschaft gegenüber den Dispositionen der Oberen auch in den Fragen des Lebensalltags mit sich.
Über das Verhältnis von Autorität und Gehorsam hat der Hl. Stuhl an Pfingszten 2008 eine besondere Instruktion erlassen.
Allgemeiner Gehorsam
Aber auch der Laie schuldet in den geistlichen Dingen der Hierarchie echten, großzügigen Gehorsam, etwa die Kirchengebote betreffend. Je weiter eine Sacjfrage aber der eigentlich kirchlichen Zuständigkeit fernliegt, umso freier ist das pflichtgemäße Ermessen der Christen. Die Kirche lehrt nicht, dass sich die Christen durch den Klerus "herumkommandieren" lassen müssen.
Nichts ohne den Bischof!
Das Presbyterium, aber für sich auch die Diakone, ist durch ein spezielles Gehorsamband an den (Orts-) Bischof gebunden. Der Bischof vergegenwärtigt die Autorität der Apostel in seiner Ortskirche. Daher ist nsach katholischer Auffassung einer "politischen Partizipation" im demokratischen Stil in der Kirche eine Grenze gesetzt.
Konfliktfälle
Das Idealbild der Kirche, wie es das II. Vatikanum in Lumen gentium vorgelegt hat, ist nicht das einer spirituellen Armee, in der möglichst alle "Dienstgrade" totale Unterwerfung gegenüber dem Kommando geloben, sondern das einer lebendigen Gemeinschaft. Im ihres wirklichen, volkhaften Lebens willen ist sie hierarisch gegliedert. Die Hierarchie ist kein Selbstzweck. Insofern obliegt es dem Bischof auch, immer wieder auf die notwendige Freiheit der Gotteskinder zu achten.
Bestimmte geistliche Gemeinschaften (vgl. Movimenti) geraten bisweilen in die Kritik, überzogene Gehorsamsansprüche an ihre Mitglieder zu richten. Tatsächlich ist das besondere Charisma eines Lebens im Rätestand (und der damit verbundene, engere Gehorsam, s.o.) nur eingeschränkt verallgemeinerungsfähig. In der weiteren Entwicklung wird hier sicherlich die erforderliche, katholische Balance gefunden werden.