Wahrhaftigkeit

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Die Wahrhaftigkeit (lat-: veracitas) ist jene Tugend, kraft deren der Mensch in Übereinstimmung mit seiner innern Gesinnung und Absicht spricht und handelt. Wahrhaftig kann auch sein, wer in seinem Erkennen und seinen Absichten sich irrt. Wahrheit und Wahrhaftigkeit decken sich somit nicht ganz; immerhin ist ein enger Zusammenhang da, weil der Wahrhaftige bestrebt ist, die objektive Wahrheit zu erfassen. Die Wahrhaftigkeit verpflichtet nicht, jedem alles zu sagen; wohl aber muss das, was jemand sagt, wahr sein.

Wahrhaftigkeit ist notwendig für das Gemeinschaftsleben; ohne sie schwindet das Vertrauen, der geistige Verkehr leidet großen Schaden, das Zusammenarbeiten wird erschwert oder unmöglich.

Fehler gegen die Wahrhaftigkeit sind: Lüge, Verstellung, Heuchelei, Prahlerei und Selbstverkleinerung.

Eine Unterart der Verstellung ist die Heuchelei (hypocrisis), indem jemand äußerlich Tugend vortäuscht, die er innerlich nicht besitzt (Scheinheiligkeit).

Die Prahlerei besteht darin, dass jemand seine Vorzüge übertreibt.

Die Selbstverkleinerung ist deren Gegensatz, indem man bewusst Fehler von sich aussagt, die man nicht hat, oder Vorzüge leugnet, die man besitzt.

Im 8. Gebot des Dekalogs, das heißt: "Du sollst nicht falsch aussagem" sind inbegriffen: Das falsche Zeugnis, der Meineid, die Lüge, das vermessene Urteil, die üble Nachrede, die Diffamation, die Verleumdung, die Schmeichelei, die Lobhudelei, die Gefälligkeit.

Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz fordert von einer "Kultur der Wahrhaftigkeit"