Eucharistisches Hochgebet I

Aus kathPedia
Version vom 16. März 2006, 19:06 Uhr von Dolfi (Diskussion | Beiträge) ('''Commemoratio pro vivis“)
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Einleitungsdialog

Priester: Der Herr sei mit euch.
Alle: Und mit deinem Geiste.

P: Erhebet die Herzen.
A: Wir haben sie beim Herrn.

P: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.
A: Das ist würdig und recht.

Präfation

Sanctus

A: Heilig, heilig, heilig
Gott, Herr aller Mächte und Gewalten.
Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe.
Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Hosanna in der Höhe.

Postsanctus

P: Dich, gütiger Vater, bitten wir durch deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus:
Nimm diese heiligen, makellosen Opfergaben an und segne sie.

Wir bringen sie dar vor allem für deine heilige katholische Kirche in Gemeinschaft mit deinem Diener, unserem Papst N., mit unserem Bischof N. und mit allen, die Sorge tragen für den rechten, katholischen und apostolischen Glauben.
Schenke deiner Kirche Frieden und Einheit, behüte und leite sie auf der ganzen Erde.

Gedenke deiner Diener und Dienerinnen N. und aller, die hier versammelt sind. Herr, du kennst ihren Glauben und ihre Hingabe; für sie bringen wir dieses Opfer des Lobes dar, und sie selber weihen es dir für sich und für alle, die ihnen verbunden sind, für ihre Erlösung und für ihre Hoffnung auf das unverlierbare Heil. Vor dich, den ewigen, lebendigen und wahren Gott, bringen sie ihre Gebete und Gaben.


Commemoratio pro vivis“

' a)in der lateinischen Originalausgabe, die ins Deutsche hätte Übersetzt werden sollen

b) und die deutsche Übersetzjng gegenübergestellt:_

a) … pro se suisque omnibus; pro spe salutis et incolumitatis suae: tibique reddunt vota sua aeterno Deo, vivo et vero.

b)… für sich und für alle, die ihnen verbunden sind, für ihre Erlösung und für ihre Hoffnung auf das unverlierbare Heil. Vor dich, den ewigen, lebendigen und wahren Gott, brin-gen sie ihre Gebete und Gaben.

Würde es in der Übersetzung heissen: „Für ihre unverlierbare Hoffnung“ auf das ewige Heil, könnte man den Text „durchgehen“ lassen. Doch schon die Hoffnung ist verlierbar! Gäbe es ansonsten Atheisten? Gäbe es Menschen, die zwar gerne an eine Seelenwanderung, an eine Reinkarnation glauben, denn an das eine ewige Heil? Die Aussage einer „Hoffnung auf das unverlierbare Heil“ widerspricht eindeutig katholi-scher Lehre!Gehen wir erst von einer Theorie des „unverlierbaren Heils“ aus, müssten wir die ganze Lehre der Kirche über Sünde, Sühneopfer Jesu, Nachlass der Sünden in der hl. Beichte, ja sogar die Hölle und das Jenseits vergessen! Das Heil ist eben nicht „unverlierbar“! Hingegen die Hoffnung auf das ewige Heil sollte uns nicht abhanden kommen! Die Universalität der für uns dargebrachten stellvertretenden Genugtuung Christi in Verkündigung und im Kreuzesopfer ist nur auf die objektive Erlösung zu beziehen. Demnach hat Christus für alle Menschen, ohne Ausnahme, hinreichend Sühne ge-leistet. Die subjektive Aneignung der Erlösungsfrüchte – und darin besteht unser persönlicher Anteil an der vollkommenen Erlösung durch Christus – ist jedoch von der Erfüllung bestimmter Bedingungen abhängig, so: Vom Glauben (Mk 16,16): „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird ver-dammt werden“; von der Beobachtung der Gebote Gottes (Hebr 5,9): „Und so vollen-det, ward er allen, die ihm gehorchen, Urheber ewiger Erlösung“. Das Konzil von Trient über die einzig mögliche Rechtfertigung für das ewige Heil: „Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten [„Gerecht“: in Verbindung mit der Sündenfreiheit nach der hl. Beichte] zu einem Kind Gottes und verleiht ihm ein An-recht auf das Erbe des Himmels. (Dogma de fide). Von einem „unverlierbaren Heil“ gerade bei der unblutigen Erneuerung des Kreuzes-opfers Christi zu sprechen, scheint immerhin mehr als gewagt! (Dolfi)

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(Unter der Woche:) In Gemeinschaft mit der ganzen Kirche gedenken wir deiner Heiligen.

(An Sonntagen:) In Gemeinschaft mit der ganzen Kirche feiern wir den ersten Tag der Woche als den Tag, an dem Christus von den Toten erstanden ist, und gedenken deiner Heiligen:

Wir ehren vor allem Maria, die glorreiche, allzeit jungfräuliche Mutter unseres Herrn und Gottes Jesus Christus. Wir ehren ihren Bräutigam, den heiligen Josef; deine heiligen Apostel und Märtyrer:
Petrus und Paulus, Andreas (Jakobus, Johannes, Thomas, Jakobus, Philippus, Bartolomäus, Matthäus, Simon und Taddäus, Linus, Kletus, Klemens, Xystus, Kornelius, Cyprianus, Laurentius, Chrysogonus, Johannes und Paulus, Kosmas und Damianus) und alle deine Heiligen;
blicke auf ihr heiliges Leben und Sterben und gewähre uns auf ihre Fürsprache in allem deine Hilfe und deinen Schutz.

Nimm gnädig an, o Gott, diese Gaben deiner Diener und deiner ganzen Gemeinde; ordne unsere Tage in deinem Frieden, rette uns vor dem ewigen Verderben und nimm uns auf in die Schar deiner Erwählten.

Gabenepiklese

P: Schenke, o Gott, diesen Gaben Segen in Fülle und nimm sie zu eigen an.
Mache sie uns zum wahren Opfer im Geiste, das dir wohlgefällt:
zum Leib und Blut deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.




Quam oblationem“

a) et elevatis oculis in coelum, ad te Deum Patrem suum omnipotentem, 

tibi gratias agens benedixit, fregit, deditque discipulis suis, dicens:

b) … erhob die Augen zum Himmel, zu dir, seinem Vater, dem allmächtigen Gott, sagte dir Lob und Dank, brach das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach:

Bei der Übertragung ins Deutsche ist hier ein Element hinzugekommen, das es so im Originaltext des OM nicht gibt: Das „wahre Opfer“, das dem Herrn wohlgefällt, wird hier zu einem „Opfer im Geiste“. Dass es sich hier nicht um den Heiligen Geist, die Dritte Göttliche Person, handelt, sonst müsste es der Klarheit wegen nicht „im Geis-te“, sondern „im Heiligen Geiste“ heissen, lässt die Frage offen, in „welchem Geiste“ das „wahre Opfer“ dargebracht werden soll, damit es „für uns“ („ut nobis fiat“ – genau diese Worte aber fehlen!) zum Leib und Blut Jesu Christi werde? „Mache sie uns“, bezieht sich auf die Gaben, die Gott aufgeopfert werden, während im Originaltext das „für uns“ auf den Leib und das Blut Christi hinweisen. Dasselbe? Bei oberflächlichem Hinsehen ja! Aber nur so! Die verkürzte Aussage, dass „es zum Leib und Blut“ werde unter Weglassung des im Lateinischen Text vorhandenen „für uns“ wird in diesem Zusammenhang dem Sinn der realen Erneuerung des Opferto-des Christi in der Feier des hl. Messopfers nicht vollumfänglich gerecht. Als gesicher-te Lehrmeinung gilt, dass der Sinn für das „Leib-und-Blut-Werden“ im hl. Messopfer in der Vereinigung mit Christus, eben „für uns“, besteht, während wir lediglich die Gaben darbringen, werden die Gaben Gott aufgeopfert! Die Hauptfrucht, der zum Seelenheil notwendige Empfang der Eucharistie, ist die innigste Vereinigung des Empfängers mit Christus: „Für die Erwachsenen ist der Empfang der Eucharistie mit der Notwendigkeit des Gebotes (necessitate praecepti) zum Heile notwendig!“ (sent. serta / sichere Lehrmeinung der Kirche!) Christus selbst hat diese innige Gemeinschaft mit ihm gewollt, die zum Vorbild die Einheit des Sohnes mit dem Vater hat: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm“ (Joh 6,56). So „unwesentlich“ scheint mir diese Weglassung dann doch auch nicht!


Einsetzungsworte

P: Am Abend vor seinem Leiden nahm er das Brot in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, erhob die Augen zum Himmel, zu dir, seinem Vater, dem allmächtigen Gott, sagte dir Lob und Dank, brach das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach:

Nehmet und esset alle davon: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.

Ebenso nahm er nach dem Mahl diesen erhabenen Kelch in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, sagte dir Lob und Dank, reichte den Kelch seinen Jüngern und sprach:

Nehmet und trinket alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Akklamation nach den Einsetzungsworten

P: Geheimnis des Glaubens.
A: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir,
und deine Auferstehung preisen wir,
bis du kommst in Herrlichkeit.

Anamnese, Darbringung, Epiklese

P: Darum, gütiger Vater, feiern wir, deine Diener und dein heiliges Volk, das Gedächtnis deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.
Wir verkünden sein heilbringendes Leiden, seine Auferstehung von den Toten und seine glorreiche Himmelfahrt.
So bringen wir aus den Gaben, die du uns geschenkt hast, dir, dem erhabenen Gott, die reine, heilige und makellose Opfergabe dar:
das Brot des Lebens und den Kelch des ewigen Heiles.

Blicke versöhnt darauf nieder und nimm sie an wie einst die Gaben deines gerechten Dieners Abel, wie das Opfer unseres Vaters Abraham, wie die heilige Gabe, das reine Opfer deines Hohenpriesters Melchisedech.

Wir bitten dich, allmächtiger Gott:
Dein heiliger Engel trage diese Opfergabe auf deinen himmlischen Altar vor deine göttliche Herrlichkeit;
und wenn wir durch unsere Teilnahme am Altar den heiligen Leib und das Blut deines Sohnes empfangen, erfülle uns mit aller Gnade und allem Segen des Himmels.

Intercessiones

P: Gedenke auch deiner Diener und Dienerinnen (N. und N.), die uns vorausgegangen sind, bezeichnet mit dem Siegel des Glaubens, und die nun ruhen in Frieden.
Wir bitten dich: Führe sie und alle, die in Christus entschlafen sind, in das Land der Verheißung, des Lichtes und des Friedens.

Auch uns, deinen sündigen Dieners, die auf deine reiche Barmherzigkeit hoffen, gib Anteil und Gemeinschaft mit deinen heiligen Aposteln und Märtyrern:
Johannes, Stephanus, Mattias, Barnabas (Ignatius, Alexander, Marzellinus, Petrus, Felizitas, Perpetua, Agatha, Luzia, Agnes, Cäcilia, Anastasia) und mit allen deinen Heiligen;
wäge nicht unser Verdienst, sondern schenke gnädig Verzeihung und gib uns mit ihnen das Erbe des Himmels.

Darum bitten wir dich durch unseren Herrn Jesus Christus.
Denn durch ihn erschaffst du immerfort all diese guten Gaben, gibst ihnen Leben und Weihe und spendest sie uns.

Doxologie

P: Durch ihn und mit ihm und in ihm ist dir, Gott, allmächtiger Vater, in der Einheit des Heiligen Geistes alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit.

A: Amen.

Siehe auch: Hochgebet