Franz Michel Willam

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Franz Michel Willam (* 14. Juni 1894 in Schoppernau/Österreich, † 18. Januar 1981 in Alberschwende/Österreich) war ein bekannter österreichischer Priester, Schriftsteller und Theologe.

Franz Michel Willam beim Studium

Herkunft und Kindheit

Willam wuchs als Sohn eines Ferggers und Schusters in einfachen Verhältnissen auf. In Wesen und Art schlug er seinem Großvater, dem Heimatdichter Franz Michel Felder, nach. Willam liebte seine Heimat und deren bäuerliche Bevölkerung, er hatte einen Hang zur Forschung und wie sein Großvater, neigte auch er zur Schriftstellerei. Ebenso wie sein Großvater litt er an einer zur Blindheit tendierenden Kurzsichtigkeit.

Priester und Forscher

Nach den Jahren im Priesterseminar zu Brixen wurde Willam 1917 zum Priester geweiht. 1921 promovierte er in Wien zum Doktor der Theologie. Nach verschiedenen Seelsorgstellen wurde ihm 1934 die Kaplansstelle in Andelsbuch zugeteilt, von der ihn erst der Tod trennen sollte. Willam war ein bescheidener, volksverbundener und tief im katholischen Glauben verwurzelter Seelsorger. Auch nach dem er mit der Monsignorewürde ausgestattet war, wünschte er, dass man ihn einfach mit „Kaplan“ anreden möge. Willams Gesamtwerk umfasst 33 Bücher und 372 Beiträge, die in 79 verschiedenen Zeitschriften publiziert wurden. „Das Leben Jesu im Lande und Volke Israels“ war sein bedeutendstes Werk und ein Bestseller seiner Zeit. Dieses Buch erschien in zwölf Sprachen, allein das deutsche Werk kannte zehn Auflagen. Das Ziel dieses Buches bestand darin, den Menschen das Leben und damit die Person Jesu - ausgehend von den Evangelien, deren Inhalt er durch seine volkskundlichen Studien mit Leben zu füllen verstand - in erzählender Form vor Augen zu stellen. Papst Benedikt XVI. erwähnte Willam im Vorwort zu seinem Jesus-Buch und zählt ihn zu den bedeutendsten Autoren von Jesus-Büchern in den 30-er und 40-er Jahren. Willam machte sich zudem als Newman-Forscher einen Namen. Es gelang ihm der Nachweis, das sich John Henry Newman in der Erkenntnistheorie nicht so sehr von Plato, sondern viel mehr von Aristoteles leiten ließ. Nach zuerst heftiger Kritik erhielt diese Theorie später allgemeine Akzeptanz. Willam machte noch durch ein weiteres Buch auf sich aufmerksam: „Vom jungen Roncalli (1903-1907) zum Papst Johannes XXIII. (1958-1963)“. Mit diesem Buch versuchte Willam das Werden des so wichtigen Aggiornamento-Begriffes in den Jahren 1903-1907 zu beweisen. In einer Rezension dieses Buches schrieb der damalige Prof. Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.): „Ohne Zögern darf man sein [Willams] Buch als die bisher weitaus wichtigste Publikation zur Erhellung der Gestalt Johannes XXIII. bezeichnen; zugleich ist es für das Verständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils von grundlegender Bedeutung.“

Willam-Nachlass

Neben dem Franz-Michel-Felder-Archiv (Bregenz/Österreich), der Bibliothek der Diözese Feldkirch verwaltet auch die Geistliche Familie "Das Werk“ im Kloster Thalbach in Bregenz einen Teil des Willam-Nachlasses. Der Jesuit Andreas R. Batlogg schrieb: „Franz Michel Willam nicht nur archivalisch zu kultivieren, sondern wissenschaftlich weiter zu bearbeiten, Impulse aufzugreifen und weiterzudenken, wäre nicht allein eine Verbeugung vor einem großen Bregenzerwälder Priester, sondern vielleicht auch ein Gebot der Stunde.“

Weblinks