Spe salvi

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Die zweite Enzyklika von Papst Benedikt XVI. wurde am Freitag den 30. November 2007, zum Fest des Apostels Andreas veröffentlicht und trägt den Titel „Spe salvi“.

Inhalt

Inhaltlich geht es um das Thema der Hoffnung. Damit behandelt Benedikt XVI. in seiner zweiten Enzyklika nach dem Thema der Liebe (Deus Caritas est) erneut eine der drei göttlichen Tugenden.

Anhand des Hebräerbriefs und anderer biblischer Texte wird der enge Zusammenhang der theologischen Tugend der Hoffnung mit dem Glauben an Gott herausgestellt, der sich in Jesus Christus geoffenbart hat. Der Begriff "ewiges Leben" ziele auf die Fülle des Lebens, das nur Gott schenken könne und das in seiner ewigen Vollendung nicht mehr verloren gehen könne.

Die christliche Hoffnung sei jedoch keineswegs individualistisch nur auf das eigene Heil bedacht; der Christ mache sich vielmehr das Dasein Jesu für alle zu eigen und wirke sein Heil in Solidarität mit allen Menschen. In der Neuzeit sei der christliche Hoffnungsglaube radikal in Frage gestellt worden; an die Stelle des christlichen Hoffnungsglaubens sei ein säkularer Fortschrittsglaube getreten, der jedoch keineswegs zu einem erhofften irdischen Paradies geführt habe.

Wahre Hoffnung gibt es nur in und durch Gott; die christliche Hoffnung erwartet alles von Gott, schließt aber die menschliche Offenheit für dieses Geschenk mit ein. Als Lern- und Übungsorte der Hoffnung stellt der Heilige Vater das Gebet heraus, weiters Tun und Leiden und schließlich das Gericht. In diesem Zusammenhang werden die Wahrheiten der letzten Dinge verdeutlicht (Tod und Gericht, Himmel, Hölle, Fegefeuer).

Die Enzyklika im Wortlaut

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Reaktionen

Der deutsche Kardinal Karl Lehmann würdigte die neue Enzyklika von Papst Benedikt XVI. als "großes und eindrucksvolles Dokument des katholischen und weithin auch des christlichen Verständnisses über die Hoffnung" Der "zugleich meditative und reflexive" Text wolle viele Leser zu den „Lern- und Übungsorten der Hoffnung“ führen und ziele „auf eine große Ermutigung im Zeichen der christlichen Hoffnung“. In das Dokument seien „viele Erkenntnisse aus der Diagnose unserer Gegenwart, den theologischen Disziplinen, philosophischen Überlegungen und verschiedenen Zeugnissen aus Geschichte und Gegenwart“ eingegangen und es enthalte Hinweise auf „wichtige Pioniere des neuzeitlichen Denkens“. [1]

Der Schweizer Bischof Kurt Koch meinte in einer ersten Reaktion: "Hoffnung ist für ihn das zentrale Leitwort des christlichen Glaubens. Er erblickt das Unterscheidende der Christen darin, „dass sie Zukunft haben“: „Erst wenn Zukunft als positive Realität gewiss ist, wird auch die Gegenwart lebbar.“ Die christliche Botschaft von der Hoffnung ist dabei nicht bloss eine „informative“, sondern eine „performative“ Sprache, „die Tatsachen wirkt und Leben verändert“ (Nr. 2)." [2]

Stefan von Kempis (Radio Vatikan) erklärte, dass der Text theologisch und philosophisch sehr dicht sei und viele Zitate von Kirchenvätern, dazu die Philosophen Kant, Bacon, Adorno, aber auch Martin Luther, Schriftsteller wie Dostojewski und Jean Giono oder der verstorbene vietnamesische Kardinal Nguyen Van Thuan enthalte. Am sorgfältigsten eingesetzt sind Zitate des heiligen Augustinus. Im Dokument gibt es ernsthafte Auseinandersetzung mit protestantischen Positionen und sehr freundliche Worte zu den Kirchen des "Ostens". Er halte das Werk theologischer und auch mehr aus einem Guss als seine erste. Das ganze ist für den Normalchristen wohl schwerer zu lesen als „Deus Caritas est“ - aber eine lohnende Lektüre. Ein echter Ratzinger. [3]

Weblinks