Gertrud von Helfta

Aus kathPedia
Version vom 17. November 2023, 08:40 Uhr von Aggiornamento (Diskussion | Beiträge) (Biografie: Gramm korr)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen
Die heilige Gertrud von Helfta

Gertrud von Helfta oder Gertrud die Große (* 6. Januar 1256 in Thüringen † 17. November 1302 in Helfta bei Eisleben in Sachsen-Anhalt) war eine Nonne und Mystikerin.

Biografie

Mit fünf Jahren kam Gertrud ins Zisterzienserinnenkloster Helfta, wo sie von der Äbtissin Gertrud von Hackeborn erzogen und selbst Nonne wurde. Gertrud übersetzte Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche. Sie war hochgebildet und künstlerisch talentiert. Mit 26 Jahren hatte sie eine Vision: Sie wurde von Jesus in die Nachfolge gerufen; er hob sie über eine Dornenhecke zu sich und führte sie davon. Vor ihrer Bekehrung wollte sie den Männern in nichts nachstehen; von ihren damaligen Anstrengungen hatte Jesus in der Berufungsvision gesagt: "Bisher hast Du mit meinen Feinden vom Staub der Erde gegessen und aus ihren Dornen ein paar Honigtropfen gesaugt. Komme zu mir - ich will dich trunken machen mit dem Strom meiner göttlichen Wonnen." In den nächsten Jahren wurde diese mystische Christusbeziehung stetig vertieft und entfaltet.

Als eine der großen Mystikerinnen Deutschlands trägt sie den Ehrennamen "die Große". Ihre beiden Hauptwerke sind "Legatus divinae pietatis", "Gesandter der göttlichen Liebe" mit der Schilderung der Offenbarungen an Gertrud, und "Exercitia spiritualia", "Geistliche Übungen"; in kunstvoller und hochpoetischer Form enthalten dies Übungen die Zusammenfassung all ihres religiösen Wissens, Lebens und Erlebens, zugleich auch eine "Summa" des theologischen Wissens und der religiösen Spekulationen ihrer Zeit.

Im Zuge der Gegenreformation im 16. wurden Gertruds Werke vor allem in romanischen Ländern weit verbreitet und gelangten bis nach Südamerika. Für die katholische Frömmigkeit im 16. bis 19. Jahrhundert wurden Gertruds Offenbarungen wichtig durch Auszüge, die ins erbauliche Schrifttum aufgenommen wurden.

Gertrud wurde 1678 heilig gesprochen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 16. November.

Werke

lat.:

  • "Legatus divinae pietatis" (Gesandter der göttlichen Liebe).
  • "Exercitia spiritualia" ("Geistliche Übungen").

dt.:

Weblinks