Weltsynode
Die Weltsynode 2021–2024 (kurz: Synode 2021–2024, Weltsynode) wurde von Papst Franziskus einberufen. Sie soll das Thema „Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“ behandeln und mit der 16. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode der römisch-katholischen Kirche in Rom abgeschlossen werden.<ref>[https://press.vatican.va/content/salastampa/en/bollettino/pubblico/2021/09/07/210907a.html, vatican.va, =2021-09-07</ref> Dies war ursprünglich für das Jahr 2023 und ist nunmehr für das Jahr 2024 vorgesehen. Generalsekretär ist der maltesische Kardinal Mario Grech.
Es ist das erste Mal in der Kirchengeschichte, dass die gesamte Kirche in einer Synode zusammengerufen wird und wirklich jeder dazu aufgerufen ist, daran teilzunehmen.<ref name="InterviewBecquart">Christoph Brüwer: Weltsynoden-Untersekretärin Becquart: Der Heilige Geist ist am Werk, katholisch.de,2022-06-08</ref>
Papst Franziskus veröffentlichte im Vorfeld der Weltsynode das Apostolisches Schreiben Laudate Deum, in welchem er sich gegen die Klimawandelleugnung und für zügige und umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise ausspricht.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Die Organisation der Weltsynode erfolgt im ständigen Generalsekretariat der Bischofssynode als dauerhaftem Verfassungsorgan des Vatikan.<ref>CIC 342–348.</ref> Zum Generalrelator der Weltsynode ernannte Papst Franziskus am 8. Juli 2021 Jean-Claude Kardinal Hollerich SJ, Erzbischof von Luxemburg. Seit 2021 ist mit Nathalie Becquart eine Frau für die Organisation der Weltsynode als Unterstaatssekretärin verantwortlich.<ref>[1], Vatican News, 2021-02-06.</ref>
Die Weltsynode wird als umfänglicher Prozess gestaltet. In einem 3-phasigen Verfahren, dessen Zeitplanung festgelegt wurde, sollen die Meinungen in der gesamten Breite der Weltkirche von allen Mitgliedern berücksichtigt werden können. Schlusspunkt der Weltsynode soll im Herbst 2024 die Generalversammlung der Bischöfe in Rom sein.
Zielsetzung und Themen
Zielsetzung der Weltsynode ist es, eine synodale Kirche zu leben, die die Teilhabe aller ermöglicht. Damit stärkt Papst Franziskus „die Gesamtheit der Gläubigen, die im Glauben nicht irren kann“ (Lumen gentium Nr. 12) gegenüber dem kirchlichen Lehramt. Auf diese Weise erhofft sich der Papst eine „synodale Bekehrung“ der Kirche (Vorbereitungsdokument, Nr. 2 [2], vatican.va, 2021-09-07</ref>). Er habe damit gleichsam die „Reset-Taste gedrückt“, meint die Kirchenrechtlerin und Beraterin des weltweiten synodalen Prozesses, Myriam Wijlens. Der Papst und die Organisatoren legen Wert auf den geistlichen Aspekt der Synode, die Beratungen werden von Gebeten und Gottesdiensten begleitet.<ref name= "Bartonitschek">Severina Bartonitschek: Ein Experiment mit offenem Ausgang. In: Tag des Herrn Nr. 39, 1. Oktober 2023, S. 5.</ref>
Nach der Initiierung durch den Papst im Herbst 2021 wurde vom Vatikan ein Vorbereitungsdokument (VD) erstellt, das unter anderem eine thematische Gliederung in zehn Themenfeldern vorsieht und von der Deutschen Bischofskonferenz als Vademecum konkretisiert wurde.
Diese Themenfelder sind:
- Die Weggefährten: In der Kirche und in der Gesellschaft gehen wir Seite an Seite auf der gleichen Straße.
- Zuhören: Das Zuhören ist der erste Schritt. Es erfordert aber, ohne Vorurteile, offenen Geistes und Herzens zu sein.
- Das Wort ergreifen: Alle sind eingeladen, mit Mut und Freimut [Parrhesie] zu sprechen, d. h. Freiheit, Wahrheit und Liebe zu integrieren.
- Feiern: Ein „gemeinsames Gehen“ ist nur möglich, wenn es im gemeinsamen Hören auf das Wort Gottes und in der Feier der Eucharistie gründet.
- Mitverantwortung in der Sendung: Die Synodalität steht im Dienst der Sendung der Kirche, an der teilzuhaben alle Glieder berufen sind.
- In der Kirche und in der Gesellschaft Dialog führen: Der Dialog ist ein Weg der Beständigkeit, der auch Schweigen und Leiden umfasst, aber in der Lage ist, die Erfahrungen der Menschen und der Völker aufzugreifen.
- Mit den anderen chrtistlichen Konfessionen: Der Dialog unter Christen verschiedener Konfessionen, vereint in der einen Taufe, hat im synodalen Weg einen besonderen Rang.
- Autorität und Teilhabe: Eine synodale Kirche ist eine Kirche der Teilhabe und der Mitverantwortung.
- Unterscheiden und entscheiden: In einem synodalen Stil wird durch Unterscheidung auf der Basis eines Konsenses entschieden, der aus dem gemeinsamen Gehorsam gegenüber dem Geist hervorgeht.
- Sich in der Synodalität bilden: Die Spiritualität des „gemeinsamen Gehens“ ist dazu berufen, Bildungsprinzip der menschlichen und christlichen Person, der Familien und der Gemeinschaften, zu werden.
Ablauf
Diözesane Phase
In der diözesanen Phase von Oktober 2021 bis August 2022 wurden in allen Diözesen (Bistümer oder Ortskirchen) der Welt möglichst alle Gläubigen zu Wort kommen und ihre Meinung beitragen können. Die Zusammenfassungen dieser innerdiözesanen Rückmeldungen wurden dann als diözesane Stellungnahmen an die nationalen Bischofskonferenzen übermittelt.
Die einzelnen Bistümern haben die Beteiligung ihrer Kirchenmitglieder sehr unterschiedlich gestaltet. So hat das Bistum Basel sehr früh die Beteiligung abgeschlossen und die Ergebnisse veröffentlicht. Im Erzbistum Köln wurde die breite Kampagne „Sag’s dem Papst“ ins Leben gerufen, deren Ergebnisse von einer Diözesansynodalen Versammlung am 1. Mai 2022 beschlossen wurden. Andere Bistümer beteiligen lediglich die vorhandenen Gremien zur Vorbereitung ihrer Stellungnahme.
Es zeigte sich, dass in den einzelnen Diözesen vor allem kirchliche Reformen thematisiert und gefordert wurden. Dazu gehörten auch Themen, die erstmalig auf einer Weltbischofssynode erörtert würden. Dazu dürfte neben dem Themen Zölibat und Homosexualität auch das Thema Frauenordination gehören. So wurde nicht nur von einzelnen Kirchenmitgliedern, sondern auch in diözesanen Stellungnahmen, die die Ergebnisse der Gläubigenbefragung zusammenfassen (z. B. Bistum Basel, Erzbistum Köln) die Einführung des Frauenpriestertums gefordert.
Auf der Basis der diözesanen Stellungnahmen sollten die nationalen Bischofskonferenzen bis August 2022 eine 10-seitige Zusammenfassung für den Vatikan erstellen. Zur nationalen Phase betonte die Untersekretärin der Bischofssynode, Schwester Nathalie Becquart: „Papst Franziskus hat es immer wieder gesagt und Kardinal Mario Grech und ich haben es immer wiederholt: Dies ist die wichtigste Phase der Synode, weil es darum geht, dem Volk Gottes zuzuhören – in all seiner Diversität.“
Anfang August 2022 wurde der 13-seitige Bericht der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht, der die Rückmeldungen der 27 deutschen (Erz-)Diözesen und des Katholischen Militärbischofsamts zu den zehn Fragestellungen des weltweiten synodalen Prozesses zusammenfasst.
Mit Blick auf synodale Prozesse zeige sich eine gewisse Ambivalenz. „Einige sind so enttäuscht, dass sie von einer neu beschworenen Synodalität nichts mehr erwarten. Andere lehnen diese ab und wollen, dass alles beim Alten bleibt“, heißt es in dem Dokument. Die große Mehrheit aber sehne sich nach einer „umfassenden Kultur der Synodalität, die von Offenheit, Empathie und Authentizität und einer Spiritualität des gemeinsamen Gehens geprägt ist“.
Im Bericht für die Weltsynode wird auch der Synodale Weg in Deutschland thematisiert, dessen Ziel es ist, die systemischen Ursachen des Missbrauchs zu beseitigen und die Kirche zu erneuern, um das Evangelium in Zukunft wieder glaubhaft verkünden zu können. Die Synodalversammlungen fänden insgesamt ein breites Echo in der kirchlichen und außerkirchlichen Öffentlichkeit, „die Resonanz in den Gemeinden ist hingegen eher gering.“ Die Rückmeldungen aus den Diözesen wünschten jedoch, dass die Themen des Synodalen Wegs in Deutschland als „wichtige ortskirchliche Anliegen“ in die Weltbischofssynode eingebracht würden. Dies sei Voraussetzung für eine neue Glaubwürdigkeit der Kirche in Deutschland und ihrer Sendung.
Inhaltlich brauche es eine klare Positionierung der deutschen Bischöfe zu den drängenden Fragen dieser Zeit wie den gleichberechtigten Zugang aller Getauften – also auch der Frauen – zu den kirchlichen Ämtern, eine Neubewertung in der Sexualmoral und einen diskriminierungsfreien Umgang mit homosexuellen und queeren Menschen, um das Vertrauen in die Kirche wieder herzustellen. In Bezug auf den Missbrauchsskandal in der Kirche brauche es zudem eine klare Übernahme von Verantwortung, Kontrolle von Macht sowie den Versuch der Wiedergutmachung gegenüber den Betroffenen.
Vieles deutet darauf hin, dass die Themen des Synodalen Weges in Deutschland, die sich mit den jüngst veröffentlichten Rückmeldungen zur Weltsynode aus den deutschen Diözesen decken, keineswegs einen Sonderweg markieren, der in eine von der Weltkirche losgelöste „Nationalkirche“ führt.<ref name="Demele_Halbzeit">Markus Demele: Halbzeit für die Weltsynode: Es bleiben zwei wichtige Fragen, katholisch.de, 2022-08-06.</ref> Die deutschen Reformthemen finden sich auch in den Stellungnahmen aus anderen Ländern, z. B. aus den Vereinigten Staaten, Australien, der Schweiz, Österreich, Belgien, Irland oder Großbritannien: die Missachtung von Frauen, Homosexuellen und anderen Gruppen, der Ausschluss der Frauen vom Diakonat und Priesteramt, der Widerstand der Bischöfe gegen jeglichen Wandel, die Wahrnehmung der Laien, dass ihre Erfahrungen und Meinungen in den Entscheidungen der Bischöfe keine Berücksichtigung finden und die Notwendigkeit, die Distanz zwischen Klerus und Laien zu verringern („need to bridge the gap“), um dem verbreiteten Klerikalismus entgegenzuwirken. In der irischen Kirche sprachen sich 96 % der befragten Katholiken für den Zugang der Frauen zum Priesteramt aus.<ref>Claudia Nothelle: Ländergrenzen halten den Veränderungsbedarf der Kirche nicht zurück, katholisch.de, 2022-06-20.</ref>
Kontinentale Phase
Über die abgeschlossene erste Phase der Weltsynode hat der Vatikan berichtet und einen Ausblick auf die nächste Etappe geworfen. So erreichten das Synodenbüro etwas mehr als 100 Zusammenfassungen der insgesamt 114 Bischofskonferenzen. Sie enthalten Synthesen der Befragungen von Pfarreien, Verbänden, geistlichen Bewegungen, Universitäten, Ordensgemeinschaften und ähnlichen Gruppen. Ebenso schickten die katholischen Ostkirchen und die Generaloberen der Internationalen Union der Generaloberen Zusammenfassungen nach Rom. Aus den (national-)kirchlichen Stellungnahmen wurde in Rom das Arbeitsdokument „Mach den Raum deines Zeltes weit“ (Jes 54,2) für die kontinentale Etappe („Instrumentum Laboris I“) erarbeitet.
Sieben kontinentalen Versammlungen – Afrika, Ozeanien, Asien, Naher Osten, Europa, Lateinamerika und die Karibik sowie USA und Kanada – haben bis März 2023 darüber beraten. An den Treffen der kontinentalen Versammlung, die die größte Zahl von Katholiken vertritt, nämlich der für Lateinamerika und die Karibik, nahmen insgesamt 415 Frauen und Männer teil, nämlich 65 Bischöfe, 70 Priester, 61 Ordensschwestern und Ordensbrüder, 16 Diakone und 194 Laien.
Die kontinentale europäische Konferenz fand vom 5. bis 12. Februar 2023 als „Prager Synode“ in 2 Phasen statt, organisiert vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). An der ersten Phase der „Prager Synode“ vom 5. bis 9. Februar 2023 nahmen Delegationen der 39 nationalen Bischofskonferenzen mit Klerikern und Laien teil. Aus Deutschland waren dies der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ZdK-Vize Thomas Söding und die DBK-Generalsekretärin Beate Gilles. Aus Österreich nahmen der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak, die Innsbrucker Hochschul-Rektorin Petra Steinmair-Pösel und der Salzburger Theologe Markus Welte teil. Die Schweizer Delegation bestand aus Mgr. Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz; Cristina Vonzun, Leiterin des Katholischen Medienzentrums der italienischen Schweiz; Tatjana Disteli, Generalsekretärin der Aargauer Landeskirche; und Helena Jeppesen-Spuhler, Mitarbeiterin bei Fastenaktion. An der zweiten Phase der „Prager Synode“ vom 10. bis 12. Februar 2023 nahmen ausschließlich die 39 Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen in Europa teil.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat nach Abschluss der Prager Synode den Text „Kontinentalversammlung für Europa: Schlussbemerkungen“ veröffentlicht. Er reflektiert die „ermutigenden“ Erfahrungen und formuliert acht zentrale Punkte, die in besonderer Weise in die weiteren Beratungen hineingetragen werden sollen.
Mit Vorliegen der Abschlussberichte der Kontinentalversammlungen wurde die kontinentale Phase der Weltsynode beendet.<ref>Weltsynode: Das steht in den Antworten der Kontinente an den Vatikan, katholisch.de, 2023-06-21</ref> - auch derjenige der Prager Synode.
Weltkirchliche Phase mit Generalversammlung
Auf die breite Konsultations- und Beratungsphase folgt eine Versammlung der Bischofssynode im Oktober 2023 Rom. Nach einer erneuten Beteiligung „des Volkes Gottes“ mit Beratungen in den Ortskirchen soll die Weltsynode, wie Papst Franziskus im Oktober 2022 entschieden hat, mit der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Weltbischofssynode im Oktober 2024 abgeschlossen werden.
Mitglieder der Generalversammlung der Bischofssynode (Weltbischofskonferenz) zum Abschluss der Weltsynode sind die Diözesanbischöfe der römisch-katholischen Kirche. Dazu kommen weitere Personen, die vom Papst als Teilnehmer bestimmt werden. Dazu gehören auch Laien mit Stimmrecht.
Auf der Frühjahrsversammlung der deutschen Bischöfe 2023 in Dresden wurden die Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz für die Synode in Rom gewählt: der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, Bischof Bertram Meier und Bischof Franz-Josef Overbeck. Als Stellvertreter wurden Weihbischof Matthäus Karrer und Weihbischof Stefan Zekorn gewählt. Die drei Vertreter wurden auf der offiziellen Liste der Teilnehmer am 7. Juli bestätigt. Als Vertreter der österreichischen Bischofskonferenz wird Erzbischof Franz Lackner teilnehmen, als Vertreter der Schweizer Bischofskonferenz Bischof Felix Gmür. Der seit 2021 für Deutschland zuständige Bischof Bohdan Dsjurach vertritt als einer von drei Delegierten die Ukrainische griechisch-katholische Kirche. Die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler und die deutsche Ordensschwester Anna Mirijam Kaschner zählen zu den stimmberechtigten Vertreterinnen Europas.
Weitere Teilnehmer kommen aus dem deutschsprachigen Raum aufgrund ihrer Funktion, etwa die Kardinäle Christoph Schönborn als Mitglied des vatikanischen Synodenrat, und Kardinal Kurt Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen. Vom Papst persönlich nominiert sind die Bischöfe Felix Genn, Stefan Oster und Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Insgesamt wird die Synode 375 stimmberechtigte Mitglieder zählen, davon 275 Bischöfe, 55 Priester und Ordensleute sowie 45 Laien und Laiinnen. Erstmals in der Kirchengeschichte sind Frauen in einer Bischofssynode stimmberechtigte Mitglieder , dies war mit der für die Vorbereitung der Weltsynode verantwortlichen Nathalie Becquart seit 2021 klar. Ein Siebtel der Delegierten ist weiblich.
Neben den Mitgliedern nehmen auch acht Gäste und 75 Experten an der Synode teil, die kein Stimmrecht habe. Als Gäste geladen sind aus dem deutschen Sprachraum der Theologe Thomas Schwartz und der Taizé-Prior Frère Alois Löser]]. Als nicht-stimmberechtigte Experten im Sinne theologischer Berater geladen sind u. a. die in Linz lehrende Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar, die deutschen Theologen Thomas Söding und Christoph Theobald, die in Erfurt lehrende Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens und die in der Schweiz wirkende geweihte Jungfrau Claire Jonard.
Oktober 2023
Grundlage der Beratungen ist ein Arbeitsdokument (Instrumentum laboris), das am 20. Juni 2023 in Rom vorgestellt wurde. Es ist nicht als Textvorlage für die Synode zu verstehen, die dann lediglich noch diskutiert und ggf. überarbeitet wird, sondern soll ein Impuls für die Beratung vor Ort sein. Das 70-seitige Dokument enthält Leitfragen und Arbeitsblätter für die Synodalversammlung, in die Ergebnisse der Beratungen auf Ebene der Ortskirchen und insbesondere der sieben Kontinentalversammlungen eingeflossen sind. Dieses Dokument ist der Leitfaden für die erste Versammlung der Weltbischofssynode (4.–29. Oktober 2023), die unter dem Leitwort „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ steht.<ref name="EBKoeln_Infos" />
Das Instrumentum laboris hat zwei Teile:
A. Für eine synodale Kirche. Eine ganzheitliche Erfahrung
- A 1. Die besonderen Merkmale einer synodalen Kirche
- A 2. Ein zukunftsweisender Weg für die synodale Kirche: das Gespräch im Geist
B. Gemeinschaft, Sendung und Teilhabe. Drei prioritäre Fragestellungen für
eine synodale Kirche
- B 1. Eine Gemeinschaft, die ausstrahlt: Wie können wir noch stärker zu einem Zeichen und Werkzeug der Vereinigung mit Gott und der Einheit der ganzen Menschheit werden?
- B 2. Gemeinsame Verantwortung in der Sendung: Wie können wir Fähigkeiten und Aufgaben im Dienst des Evangeliums besser miteinander teilen?
- B 3. Teilhabe, Verantwortung und Autorität. Welche Prozesse, Strukturen und Institutionen gibt es in einer auf die Sendung ausgerichteten, synodalen Kirche?
Angefügt sind strukturierte Arbeitsblätter für die Synodalversammlung als eine Art Leitfaden für Gebet und persönliche Reflexion sowie als Grundlagen-Module des synodalen Austausches.
Die Synode tagt in der vatikanischen Audienzhalle. Am 30. September 2023 fand als Einstimmung ein Ökumenisches Abendgebet auf dem Petersplatz statt, vom 1.–3. Oktober trafen sich die Synodalen zu Besinnungstagen in einem Haus nahe bei Rom. Am 4. Oktober wurde die Tagungsphase mit einer heiligen Messe eröffnet. Getagt wird im Plenum und in Arbeitsgruppen mit jeweils etwa 12 Teilnehmern, die aufgrund von sprachlichen und inhaltlichen Präferenzen zusammengesetzt sind. Zuletzt präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum, aus denen eine Zusammenfassung erstellt wird, über die abgestimmt wird.
Einordnung
Laut Cirill Tamás Hortobágyi OSB, dem Erzabt von Pannonhalma (Ungarn), will Franziskus mit dem Weg der Synodalität das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) weiterführen: „Mit der kirchlichen Tendenz, erst einmal abzuwarten, kommen wir aber nicht weiter. Das Konzil wollte auch etwas ganz anderes: neue Wege einschlagen. Das müssen wir weiter tun“.<ref>[3], katholisch.de, 2023-04-24</ref>
Katharina Ganz, Generaloberin der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu, hoffte dass die von Papst Franziskus angestoßene Weltsynode „letztlich eine Vorstufe ist zu einem dritten Vatikanischen Konzil“ sein könnte. „Vielleicht erleben wir das noch innerhalb der nächsten zehn Jahre. Die Tür ist vielleicht gerade noch geschlossen, aber hoffentlich nicht abgeschlossen.“<ref>Vorlage:Internetquelle</ref>
Angesichts des von einigen Gläubigen und Kirchenamtsträgern gesehenen Reformbedarfs in der römisch-katholischen Kirche mehren sich die Stimmen, die ein solches Konzil fordern.<ref>Vorlage:Internetquelle</ref>
Weblinks
- Deutsche Bischofskonferenz: Bischofssynode Synodale Kirche 2021–2024
- Deutsche Bischofskonferenz: Vademecum für die Synode zur Synodalität: Offizielles Handbuch für die Beratungen in den Ortskirchen: Erste Phase (Oktober 2021 – April 2022) innerhalb der Diözesen und Bischofskonferenzen. Zur Vorbereitung der Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober 2023, dbk.de, 2021-09-20.
- Deutsche Bischofskonferenz: Kontinentalversammlung für Europa: Schlussbemerkungen, 2023.
- Deutsche Bischofskonferenz: Der Bericht der Deutschen Bischofskonferenz zur Weltbischofssynode 2023, 2022-08-05.
- Instrumentum laboris für die erste Sitzung (Oktober 2023)
- Erzbistum Köln: Materialien & lesenswerte Artikel zur Weltsynode
Anmerkungen
<references />
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