Basilica maior
Basilica maior (Päpstliche Basilika) ist ein vom Papst verliehener kirchlicher Ehrentitel für die ranghöchsten römisch-katholischen Gotteshäuser.
Man unterscheidet zwischen einer Basilica maior (auch: Päpstliche Basilika), von denen es nur sieben gibt, und einer Basilica minor, von denen es weltweit viele gibt.
Inhaltsverzeichnis
Die "Basilicae maiores"
Die Päpstlichen Basiliken in Rom
- In Rom besitzen fünf Kirchen aufgrund ihrer großen historischen Bedeutung den Rang einer
"Basilica maior":
- "San Giovanni in Laterano" (St. Johann im Lateran)
- "San Pietro in Vaticano" (St. Peter im Vatikan - Petersdom)
- "San Paolo fuori le mura" (Sankt Paul vor den Mauern)
- Santa Maria Maggiore (Groß St. Marien),
- "San Lorenzo fuori le mura" Sankt Laurentius vor den Mauern
Die Päpstlichen Basiliken in Assisi
- San Francesco
- Santa Maria degli Angeli (Portiunkula)
Außerhalb der Ewigen Stadt besitzen zwei Kirchen in Assisi den Rang von "Basilicae maiores". Papst Benedikt XIV. gestand diesen Titäl der Doppelkirche des hl. Franziskus am 25. März 1754 zu, der heilige Papst Pius X. der Portiunkula-Kirche "Santa Maria degli Angeli"" mit dem Datum vom 11. April 1909. Ende 2005 erließ Benedikt XVI. neue Verfügungen für die beiden Gotteshäuser <ref> MOTU PROPRIO "TOTIUS ORBIS", MIT NEUEN VERFÜGUNGEN FÜR DIE BASILIKEN"SAN FRANCESCO" UND "SANTA MARIA DEGLI ANGELI" IN ASSISI</ref>
Die Lateranbasilika ist die päpstliche Hauptkathedrale, die anderen Gotteshäuser gelten als Co- Kathedralen des römischen Bischofs. Ihre Vorzugsstellung tritt vor allem in einem [[Heiliges Jahr|Heiligen Jahr]] zu Tage; der Besuch dieser Kirchen war für die Gewinnung des Jubiläumsablasses zwingend vorgeschrieben - mit Ausnahme von "San Lorenzo" verfügen sie alle über eine "Heilige Pforte".
Eine andere Bedeutung lag darin, dass sie für den Fall und die Dauer des Schismas den großen Lateinischen Patriarchen der römisch-katholischen Kirche als deren eigene Kirchen in Rom, dem rechtlichen und tatsächlichen Zentrum der Gesamtkirche, zugewiesen waren - daher ihre Bezeichnung als Patriarchalbasiliken: die Laterankirche dem Papst (in seiner Eigenschaft als Patriarch des Abendlandes), St. Peter dem Patriarchen von Konstantinopel, Groß St. Marien dem Patriarchen von Antiochien, St. Paul dem Patriarchen von Alexandria und St. Laurentius dem Patriarchen von Jerusalem.
Verzicht auf den Titel Patriarchalbasilika
Am 11. Dezember 2006 informierte der damalige Erzpriester von St. Paul vor den Mauern, Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo, die Medien über die Auffindung des Sarkophags in der Grabeskirche des Völkerapostels. Am Rande der Pressekonferenz teilte der Kardinal mit, dass die römischen Patrichalbasiliken in "Päpstliche" Basiliken umbenannt würden. Grund dafür sei der Verzicht Benedikts XVI. auf den Titel eines "Patriarchen des Abendlandes". Bereits zu Beginn des Jahres 2006 hatte der Papst diese Bezeichnung aus den offiziellen Verzeichnissen der Kirche, so dem "Annuario Pontificio", dem Päpstlichen Jahrbuch, streichen lassen. Die Streichung des Titels sollte die ekklesiologische Dimension des Petrusamtes verdeutlichen: einerseits den Primat und den universalen Dienst des Papstes unterstreichen, andererseits neue Wege für einen fruchtbaren ökumenischen Dialog erschließen.
Die Patriarchalkirchen
In Rom sprach man von Patriarchalkirchen. Diese wurden so genannt, weil sie die Titelkirchen der fünf großen Titular-Patriarchen waren. Sie sind die Hauptkirchen von Rom und sind direkt dem Papst unterstellt. Diese sind auch ein Teil der sieben römischen Pilgerkirchen.
- St. Johann im Lateran für den Papst
- St. Peter für den Patriarchen von Konstantinopel.
- Sankt Paul vor den Mauern für den Patriarchen von Alexandrien.
- Groß St. Marien für den Patriarchen von Antiochien.
- St. Laurentius vor den Mauern für den Patriarchen von Jerusalem.
Vollkommener Ablass
Ein vollkommener Ablass wird demjenigen Christgläubigen gewährt, der eine der vier Patriarchalbasiliken Roms, entweder als Teilnehmer einer Pilgergruppe oder indem er wenigstens während des Besuches ein Gefühl kindlicher Unterwerfung gegenüber dem Papst erweckt und dort andächtig das Gebet des Herrn und das Glaubensbekenntnis (Pater noster und Credo) betet:
a) am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus,
b) am Titularfest der Kirche,
c) am 2. August, an dem der »Portiuncula-Ablass« gewonnen werden kann,
d) einmal im Jahr an einem beliebigen Tag nach Wahl der Gläubigen (vgl. Enchiridion indulgentiarum 1999).
Literatur
- Osservatore Romano 10. Juni 2011, S. 6: Ulrich Nersinger: Herausragende Stätte der Liturgie und der Seelsorge. Die "Basilica minor" -eine päpstliche Auszeichnung für bedeutende Gotteshäuser
Weblinks
Übersicht über alle Basiliken weltweit (englisch)
Anmerkungen
<references />