Humanae salutis

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Humanae salutis sind die lateinischen Anfangsworte der Apostolischen Konstitution vom 25. Dezember 1961, indem Papst Johannes XXIII. das Jahr 1962 als Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils festlegt AAS 54 (1962), 5-13.

Die Apostolische Konstitution wurde von Erzbischof Pericle Felici, dem Sekretär der Zentralkommission für die Konzilsvorbereitung, in der Vorhalle von St. Peter verlesen und im "Osservatore Romano" vom 26./27. Dezember 1961 in lateinischer Sprache veröffentlicht.

In einer Einführung spricht der Papst vom historischen Sein der Kirche und davon, dass sie selbst in den schwersten Zeiten, die die Menschheit durchlebte, eine Lehrerin der Wahrheit und Verkünderin des Heils gewesen sei. Gebet; Barmherzigkeit und Leiden zum Ruhme Gottes seien ihr zu allen Zeiten eigen gewesen. Heute, da die menschliche Gesellschaft auf den Wegen bedeutsamer Veränderungen schreitet und die Menschheit sich an der Wende zu einer neuen Ära befindet, stehen vor der Kirche wichtige Aufgaben, wie für gewöhnlich in solchen Übergangsperioden. Was muss die Kirche heute tun? Von ihr werde heute verlangt, dass sie die verästelten Strukturen der heutigen Gesellschaft mit dem Leben des Evangeliums erfülle ... in einer Welt, die sich zwar ihres modernen wirtschaftlichen und technischen Fortschritts rühmt ... Wo die Menschen in ihrer geistigen Entwicklung mit den äußeren, materiellen Errungenschaften aber nicht Schritt gehalten haben

Unter den Menschen ist eine Vernachlässigung der geistigen Werte zu bemerken, die niemals vergehen, gleichzeitig ist eine große Neigung zu mühelos erreichbarem materiellem Genuss zu beobachten, den zu erlangen allen durch den technischen Fortschritt leicht gemacht wird. Der wissenschaftliche Fortschritt erlaubt es den Menschen auch, eine schreckliche Waffe zur Selbstvernichtung herzustellen; das erzeugt angstvolle Unruhe und Befürchtungen und hat die Menschen zum Nachdenken veranlasst: Wo liegen die Grenzen? Wo gibt es einen Ausweg aus der geschaffenen Lage? Solche Fragen beschleunigen nach Ansicht des Papstes den Prozess, in den die menschliche Gesellschaft schon eingetreten ist, es ist ein Prozess, der die Völker zu freundschaftlichem Zusammengehen führt und zu gegenseitiger Hilfeleistung.

Die Kirche ihrerseits stand und steht der Entwicklung der Völker, dem technischen und wissenschaftlichen Fortschritt und der sozialen Revolution niemals untätig gegenüber. »Sie konnte ... aus sich selbst reiche Kräfte des Apostolates, des Gebetes und der Aktion auf allen Gebieten des menschlichen Lebens schöpfen: zunächst durch das Wirken eines Klerus, der sich durch Bildung und Heiligkeit immer mehr auszeichnet, aber auch durch das Werk der Laien, die sich ihrer Bedeutung innerhalb der Kirche ... stärker bewusst geworden sind.« Der Papst verglich die Katholische Kirche mit der menschlichen Gesellschaft und vermerkte zugleich die parallelen Veränderungen. Die Kirche bleibt nicht stehen, sie wandelt und erneuert sich, ihre innere Einheit wird fester und ihre geistige Wirkkraft nimmt zu. »Sie scheint deshalb gegenwärtig für den heiligen Glaubenskampf durchaus gerüstet zu sein«,schrieb der Papst. Der Gedanke, dass die Kirche von heute fähig sein müsse, die Probleme der Menschen unserer Epoche zu lösen, bewegte ihn fortwährend, und von dieser Sorge geleitet, berief er das Zweite Vatikanische Konzil ein. Dem Konzil werden zur Beratung Fragen der Glaubenslehre vorliegen, aber auch praktische Fragen, die mit dem Leben und Wirken der Kirche zusammenhängen, damit die kirchlichen Einrichtungen und Bestimmungen den Erfordernissen der Kirche in der Welt entsprechen und ihrer Sendung dienen. Die Probleme beziehen sich auf die Heilige Schrift, die Tradition, die Sakramente, das Gebet der Kirche, Kirchendisziplin, karitative Hilfswerke, das Laienapostolat und die missionarischen Aufgaben. Obwohl die Kirche keine weltlichen Ziele verfolgt, kann sie sich an den irdischen Ordnungen nicht desinteressiert zeigen. Sie weiß, welchen Einfluss die Lebensumstände auf die unsterbliche Seele nehmen können und dass sie selbst, wenn sie den Menschen das Licht Christi bringen will, ihnen zu besserer Selbsterkenntnis verhelfen muss, indem sie ihnen behilflich ist, ihre eigene Würde zu erkennen und jenes letzte Ziel, das sie anstreben müssen. Deshalb habe sie eine Soziallehre über die Familie, die Schule, die staatliche Gemeinschaft und alle Fragen dieser Art ausgearbeitet, was ihr hohes Ansehen beim Volk einbrachte. »Deswegen hoffen Wir«, erklärte der Papst, »dass die Beratungen der ökumenischen Versammlung eine solche Wirkung haben werden, dass sie nicht nur den inneren Gewissensbereich der Menschen mit dem Licht göttlicher Wahrheit erfüllen und mit neuer Kraft stärken, sondern sich auf das ganze menschliche Leben auswirken.«

Papst Johannes erinnerte an die erste Ankündigung des Konzils am 25. Januar 1959. Die verflossenen drei Jahre seien eine Zeit intensiver Vorbereitungsarbeit gewesen. In den ersten Jahren habe er alle Konsultationen mit Kardinälen, Bischöfen, Vorstehern der Orden und Kongregationen, Vertretern der katholischen Universitäten sowie kirchlichen Lehranstalten geführt. Die Konsultationen klärten, welche Fragen dem Konzil zur Erörterung vorgelegt werden müssen. Danach wurden die verschiedenen Kommissionen für die vorbereitenden Arbeiten geschaffen, die die bestimmten Schemata auf Lehre und Disziplinfragen hin berieten. »Wir können mit großer Freude mitteilen«, schrieb der Papst, »dass diese intensive Arbeit, zu deren Gelingen Kardinäle, Bischöfe, Prälaten, Theologen, Gelehrte und Spezialisten der ganzen Welt beigetragen haben, nun ihrem Ende entgegen geht.« ...

»Deswegen geben Wir nun, nachdem Wir den Rat der Kardinäle angehört haben, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und in Unserem eigenen Namen die Zusammenkunft des Zweiten Vatikanischen Konzils für das nächste Jahr, 1962, bekannt, verkündigen es und berufen es ein. Es wird in der altehrwürdigen Vatikanischen Basilika gefeiert werden, zu einem Zeitpunkt, den Wir ... festlegen werden. Wir bestimmen außerdem und legen fest, dass an der von Uns einberufenen ökumenischen Versammlung teilnehmen sollen Unsere Söhne, die Kardinäle, Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe und alle Residential- und Titularbischöfe aus der ganzen Welt sowie alle Kirchenmänner, die von Rechts wegen dem Ökumenischen Konzil beiwohnen müssen.«

Der deutsche Text

Humanae salutis (Wortlaut)

siehe: Consilium (Motu proprio)

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