Georg Wilhelm Friedrich Hegel

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G.W.F. Hegel (1770-1831) war ein wirkungsmächtiger, preußischer "Staatsphilosoph", seit 1818 in Berlin lehrend. Er schuf, in absichtlicher Distanzierung von Kant'scher Aufklärung, ein denkerisches System, das noch von Hans Küng als die letzte, unübertroffene Religionsphilosophie der Neuzeit bezeichnet wurde (in Menschwerdung Gottes, 1970).

Das hegel'sche Denken behauptet bereits in der Logik, dass die Negation der These durch die Antithese zugleich eine weitere Negativität enthalte, so dass der Geist nur als Prozess denkbar sei, der dann auch in der (Geistes-) Geschichte in dialektischer Entwicklung (Aufhebung der Widersprüche, "aufwärts") zu sich selber komme und so: zur Freiheit. Nach der überlieferten christlichen Typologie der Häresien handelt es sich dabei um einen modern formulierten Pantheismus, der überdies den je aktuellen Entwicklungsstand (den "Staat") voll rechtfertigt (vgl. Totalitarismus).

Die so gen. "Linkshegelianer" (unter Umkehr des Idealismus in einen historischen Materialismus) interpretierten das System dann so, dass sie daraus eine vorauseilende Rechtfertigung des zukünftigen Zustandes herleiteten, sie riefen also zur Revolution auf, um "die Welt zu verändern" (nicht: zu verbessern; das erledige sich dann von selbst).