Mystik
Vorlage:Überarbeiten Christliche Mystik oder höhere Beschauung, ist ein gnadenhaftes Erfahren Gottes und seines Wirkens in der Seele, das durch eigenes Bemühen nicht hervorgerufen werden kann. Dadurch unterscheidet sich die Mystik von den verschiedenen Arten des gewöhnlichen betrachtenden Gebetes. Man unterscheidet heute gewöhnlich im Gebetsleben drei vormystische Stufen (Betrachtung, affektives Gebet und Gebet der Einfachheit) und eigentlich mystische Stufen.
Tanquerey (siehe Literatur) beschreibt die Mystik so:
Die Mystik ist jener Teil der geistlichen Wissenschaft, dessen eigentlicher Gegenstand Theorie und Praxis (Lehre und Übung) des beschaulichen Lebens ist, von der ersten Nacht der Sinne und dem Ruhen in Gott angefangen, bis zur geistlichen Vermählung.
Die Mystik kann nicht von der Aszetik getrennt werden.
Es gibt auch eine Pseudo-Mystik, die entweder auf Halluzinationen oder auf diaboIischen Einflüssen beruht und nicht immer gleich mit Sicherheit von der echten und wahren Mystik unterschieden werden kann.
Papst Leo XIII. nannte den Kirchenlehrer Johannes Bonaventura Fürst aller Mystiker.<ref>https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Johannes_Bonaventura.html</ref>
→ Christliche Vollkommenheitslehre
Inhaltsverzeichnis
Mystiker (Auswahl)
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Zitate
- „Der Fromme von morgen wird ein ‚Mystiker‘ sein, einer, der etwas ‚erfahren‘ hat, oder er wird nicht mehr sein, weil die Frömmigkeit von morgen nicht mehr durch die im voraus zu einer personalen Erfahrung und Entscheidung einstimmige, selbstverständliche öffentliche Überzeugung und religiöse Sitte aller mitgetragen wird, die bisher übliche religiöse Erziehung also nur noch eine sehr sekundäre Dressur für das religiöse Institutionelle sein kann. Die Mystagogie muss von der angenommenen Erfahrung der Verwiesenheit des Menschen auf Gott hin das richtige ‚Gottesbild‘ vermitteln, die Erfahrung, dass des Menschen Grund der Abgrund ist: dass Gott wesentlich der Unbegreifliche ist; daß seine Unbegreiflichkeit wächst und nicht abnimmt, je richtiger Gott verstanden wird, je näher uns seine ihn selbst mitteilende Liebe kommt.“ (Karl Rahner: „Frömmigkeit früher und heute“, in: Schriften zur Theologie, VII [Einsiedeln, 1971, 2. Aufl.], 22–23)<ref>aus: Hilfsgerüst zum Thema: Gotteserfahrung in Mystik und Theologie. Zur Klärung eines Verhältnisses</ref>
- „Das Christentum insgesamt ist eigentlich immer schon eine Mystik.“ (Eugen Biser)<ref>„Die mystische Dimension bei Eugen Biser und die Mystikerinnen von Helfta“ Vortrag von Professor Dr. Martin Thurner am 17. Juli 2010</ref>
Literatur
→ Garrigou-Lagrange: Des Christen Weg zu Gott. Aszetik und Mystik nach den drei Stufen des geistlichen Lebens.
→ Schriftenreihe editiert im 19. Jahrhundert: Sammlung der vorzüglichsten mystischen Schriften aller katholischen Völker
- Giovanni Battista Scaramelli: Anleitung in der mystischen Theologie (Theorie und Praxis), aus dem italienischen, Georg Joseph Manz Verlag Regensburg: 1. Teil, Erste Abteilung: 1855 (271 S.); 1. Teil, Zweite Abteilung: 1855 (271 S.); 2. Teil, Zweiter Teil: 1856 (453 S.) . Nachdruck: Olms Verlag Hildesheim, New York 1973 (1167 S., ISBN 978-3-487-04501-6 Lw.).
- Adolphe Tanquerey-Johannes Sternaux, Grundriss der aszetischen und mystischen Theologie, Sociéte de saint Jean L'Evangéliste Desclée & Cie Paris, Tournai (Belgien), Rom 1935 (6. Auflage; XXIX, 1104 Seiten, Anhang 19*; Imprimatur Tornaci, die 28. Januarii 1931 J. Blampain, Vic. Gen; Reprint vom Jahre 1935 beim Sarto Verlag).
- Sabinian Louismet: Die mystische Gotteserkenntnis: Eine Unterweisung in der Kunst, die göttliche Majestät zu erkennen und zu lieben, Missionsverlag St. Ottilien 1920 (68 Seiten, Heft).
- Sabinian Louismet: Wahre und falsche Mystik, Missionsverlag St. Ottilien 1920 (191 Seiten).
- Sabinian Louismet: Das mystische Leben., übers. aus d. Engl. von Chrysostomus Schmid, Missionsverlag St. Ottilien 1924 (164 Seiten).
- Sabinian Louismet: Die Beschauung, eine Übung für jedermann oder Eine Unterweisung in der schlichten Kunst, mit Gott zu verkehren, Einzig berechtigte Übersetzung aus dem Englischen von Dr. P. Schmid aus der Kongregation von St. Ottilien, Missionsverlag St. Ottilien 1921 (260 Seiten).
- Josef Zahn: Einführung in die christliche Mystik, Schöningh Verlag Paderborn 1922 (664 Seiten, 3. bis 5., abermals erg. Aufl., Fraktur).
- Johann Joseph von Görres: Die christliche Mystik, Verlag von G. Joseph Manz (Krüll'sche Universitätsbuchhandlung) Regensburg und Landshut, Erster Band: 1836 (495 Seiten); Zweiter Band: 1837 (604 Seiten); Dritter Band: 1840 (737 Seiten); Vierter Band: Erste Abteilung: 1842 (412 Seiten); Zweite Abteilung: 1842 (663 Seiten)
- Hartmut Sommer: Die bedeutendsten Mystiker. Große Mystiker des Christentums aus zwei Jahrtausenden. Marix Verlag 2013 (256 Seiten, ISBN 9783865399762).
- Heinrich Schipperges (Hrsg.): Hildegard von Bingen Gott sehen. Texte christlicher Mystiker, Piper Verlag München 1987 (216 Seiten; 2. Auflage; ISBN 349210522X).
- Paul Josef Kardinal Cordes: Spurensicherung. Mystiker bezeugen Gott, Butzon & Bercker Verlag 202 (160 Seiten, ISBN 978-3766616784).
- Réginald Garrigou-Lagrange: Mystik und christliche Vollendung. Nachdr. d. Ausg. Haas & Grabherr Augsburg 1927 (2x Imprimatur). Mit e. Vorw. von David Berger. Verlag nova & vetera 2004 (580 Seiten; ISBN 3-936741-01-8; [1]).
- Antony Kolencherry: Von Herz zu Herz. Mystische Dialoge, Franz Sales Verlag 2006 (116 Seiten, ISBN 978-3-7721-028).
- Giuseppe Tomaselli: Glaubensgeheimnisse - Aus den Quellen der Mystik, Mediatrix Verlag 1995 (1. Auflage; 80 S., ISBN 3 854061447).
- Bonifatius Günther: Wahre und falsche Mystik, Miriam Verlag 1976 (ISBN 3874491005; 76 S. 2, ISBN-13: 9783874491006).6-8).
- Josef Sudbrack: Wie ein Kranz aus blühenden Blüten : Zeugen vom Reichtum christlicher Mystik, Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1999 (142 Seiten; ISBN 3857645008; ISBN-13: 9783857645006).
Weblinks
- Erwerbbare antiquarische Bücher über Mystik
- Vom mystischen Leben: "Bruder Lorenz – Leben in Gottes Gegenwart" (Auszug)
Anmerkungen
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