Gott Vater

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HEILIGSTE DREIEINIGKEIT
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Der göttliche Vater mit seinem Sohn, darüber schwebend der Heilige Geist in Form einer Taube

Gott Vater ist die erste Person der Heiligsten Dreifaltigkeit.

Im Vater unser wird nicht nur gesagt, dass Gott ein Vater ist - nein, im Gebet wird von Ihm als unser Vater gesprochen: Durch die Selbstoffenbarung Gottes im Gottmenschen Jesus Christus, dem Sohne des Vaters - der 2. Person der Hl. Dreifaltigkeit, vor allem durch gnadenhafte Annahme der Botschaft des Vaters in Jesus Christus, erhält der Mensch den Geist der Gotteskindschaft, der uns "Abba" - "Vater" sagen läßt. Er beschenkt Menschen, die die hl. Taufe annehmen, mit der göttlichen Gnade - dem übernatürlichen Leben aus der Gnadefülle Gottes. Es ist der Beginn des neuen Lebens in, mit, durch und für Gott: Dich brauche ich, Dich möchte ich als Kind, Dich rufe ich in meine Familie, in meine hl. Kirche, in die Ewigkeit bei Mir.


Der Vater jedes Einzelnen

Er hat jeden Menschen unverwechselbar geschaffen, denn er ist der Schöpfer. Er hat den Menschen aus dem Verhältnis eines gottabgewandten Weltmenschen herausgerufen und zu Seinem Kind durch Seinen Sohn Jesus Christus gemacht. Damit hat Gott einen solchen Menschen zu einer Ehre erhoben, die keinen Vergleich in dieser Welt kennt: Aus dem Außenstehenden wurde ein Familienmitglied; dem Schöpfer nicht mehr durch Übertretung - Sünde - abgekehrt, sondern durch Liebe und Gnade Gottes wesenhaft verbunden.

Im zweiten Hochgebet heißt es: Du hast uns dazu berufen, vor Dir zu stehen und dir zu dienen. Der gläubige Mensch darf Gott, in selbstloser Bereitschaft stehend, dienen. Zum Dienst für Gott zählt also die tätige - stehende Bereitschaft und Handlung gemäß dem Auftrag Gottes im hl. Evangelium und seiner hl. Kirche. Dazu gehört auch das Gebet, vorzüglich aber die Anbetung in gebührender ehrfürchtiger Haltung, zu der wir als Kinder und Geschöpfe Gott, unserem Schöpfer, Erhalter, Erlöser, Vollender und Herren, im liebevollen Bewußtsein verpflichtet sind.

Der Vater aller Menschen

Diesen Ehrenrang der Gotteskindschaft hat Gott in der hl. Taufe allen Christen zuerkannt. Alle Christen sind in der hl. Taufe dazu aufgerufen, Gott und Seiner Kirche zu dienen, Seinen Willen zu suchen und zu erfüllen, um auf diese Weise - getragen durch das Gnadenleben aus den hl. Sakramenten - das ewige Leben bei Gott - zu erlangen. Einen Vater im Himmel zu wissen, verbindet den Einzelnen mit Gott auf neue Weise; einen gemeinsamen Vater zu haben, verbindet den Einzelnen mit seinem Nächsten.

Während das Lukas-Evangelium des öfteren von der Feindesliebe spricht, enthält das Johannes-Evangelium nur den Auftrag zur Bruderliebe («Liebet einander, wie ich Euch geliebt habe»). Es mag als die größte Herausforderung des Christentums gelten, seine Feinde zu lieben. Der einzige wirkliche Grund, den Nächsten zu lieben, ist die Tatsache, dass auch Gott ihn liebt. Gott lieben heißt immer, auch den zu lieben, den Gott liebt. Zur Gotteslliebe gehört aber ganz besonders die Wahrheitsliebe; nämlich das unbedingte Festhalten an den Lehren des Herren Jesus Christus im hl. Evangelium, Seiner Apostel und Seiner Kirche. Denn nur, wenn wir dem Nächsten die Wahrheit um den Willen Gottes nicht vorenthalten, üben wir eine wahrhaftige Nächstenliebe. Alles andere wäre keine wahre Gottes - und Nächstenliebe.

Vater-Kind-Beziehung

Wer von seinem Vater spricht, versteht sich als Kind. Gott ist der Vater der Gläubigen, weil er in Ihnen das Abbild Seines Sohnes wiedererkennt; die Gläubigen sind seine Kinder, weil sie durch die Sakramente in den mystischen Leib Seines Sohnes Jesus Christus - Seine hl. Kirche - einverleibt sind. Diese Liebe ist ein Gnadengeschenk - man sollte gemäß diesem herrlichen Gnadengeschenk leben und wirken.

Kinder brauchen besonderen Schutz. Wer Gott als den Vater glaubt, gesteht sich seine Schutzbedürftigkeit ein. Wer diese leugnet, gaukelt sich Selbständigkeit vor, bekommt sie aber dadurch nicht. Wer sich aber im Schutz des Vater geborgen weiß, wird Vertrauen fassen und weiß sich gehalten. Es geht im Glauben nicht um Selbständigkeit: Der Kern des Glaubens ist das Bejahen der menschlichen Heils- und Schutzbedürftigkeit und das Wissen um deren Erfüllung durch die Liebe Gottes.

Kinder sind wackelig auf den Beinen. Deshalb ist der Mensch gerade in den Dingen, die über die eigene Welt, den eigenen Verstand, Erkenntniskraft und die gefallene Natur hinausreichen, auf die Führung Gottes angewiesen. Er führt wie ein Vater, der den Menschen an die Hand nimmt, ihn hält, aber ihn auch selber seine Schritte machen läßt; der ihn führt, aber auch seinen Richtungsänderungen folgt (und sie, behutsam, korrigiert - wenn auch manchmal nach Umwegen).

Kinder sind unerfahren. Deshalb gibt Gott dem Menschen Gebote, um ihm böse Folgen seines stolzen Eigenwillens zu ersparen. Ein guter Vater warnt und ermutigt, gibt Verbote und Gebote - aber läßt seinem Kind die Freiheit. Zur Liebe des Vaters gehört auch die liebevolle Strenge der Gerechtigkeit - stets als Mitttel, um einem ungehorsamen eigenwilligen Kind den Irrtum, das Widrige, ja das Boshafte, seiner Entscheidung vor die Augen des Gewissen zu führen. Große Freude entsteht über die Absicht der Wiedergutmachung eines einsichtigen Kindes: Es wendet sich erneut den Eltern zu, sucht deren Nähe, Liebe, Trost und gibt selber etwas von sich als Zeichen der liebevollen Reue. Selbst wenn Menschen durch die Schwere ihrer verkehrten Entscheidung große Schuld auf sich laden und gar die Gnade Gottes verlieren, dürfen sie sich der Möglichkeit der Umkehr und der Widerherstellung des Gnadenlebens ihrer Seelen durch die Dienste Seiner hl. Kirche sicher sein: Das hl. Sakrament der Buße und Versöhnung, Wiedergutmachung und Sühne als Mittel und Weg zur Einsicht und Umkehr, sind immer genau das: Erneuerung des übernatürlichen Gnadenlebens und Heilung der menschlichen Seele und Versöhnung mit Gott, Seiner Kirche und den Menschen.

Literatur

Weblinks