Angelus Silesius
Angelus Silesius , eigentlich Johannes Scheffler (* 1624 in Breslau; † 1677 ebenda) war schlesischer Dichter, Arzt, Priester und Mystiker.
Biografie
Angelus Silesius wirkte ab 1649 als Hof- und Leibarzt beim lutherischen Herzog Sylvius Nimrod in Oelt. Dort schloß er sich Adam von Frankenberg (t†1652) und dessen Freundeskreis an. 1653 konvertierte er zur Katholischen Kirche. Er stellte sich in den Dienst gegenreformatorischer Bestrebungen und wurde 1661 zum Priester geweiht. Eine Sammlung geistlicher Epigramme, Geistreiche Sinn- und Schlussreime, erscheint 1657, eine vermehrte Zweitauf!age 1675 unter dem Titel Cherubinischer Wandersmann. Von Jesusmystik getragene Lieder, Heilige Seelen-Lust oder Geistliche Hirten-Lieder, gibt er 1657 heraus (erweiterte] Auflage 1668). Nach seiner Priesterweihe (1661) folgen als Bekehrungsaufruf die Beschreibungen der vier Letzten Dinge in Versen, dann die Übersetzung der mystischen Schrift Evangelische Perle (1676) aus deml Lateinischen und eine Auswahl seiner kontroverstheoIogischer Traktate, die Ecclesiologia oder Kirchen-Beschreibung.
Werke
Er ist der Verfasser zahlreicher, noch heute verwendeter Gedichte und Kirchenlieder.
- Hauptwerk: «Cherubinischer Wandersmann». Kritische Ausgabe, hg. V. L. Gnädinger. Stuttgart 1984.
- Cherubinischer Wandersmann. Ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Hans Urs von Balthasar (Christliche Meister 6). Johannes Verlag Einsiedeln 31984 (104 Seiten; ISBN 978 3 89411 036 9). [1]
- Angelus Silesius. Sämtliche poetiscbe Werke und eine Auswahl aus seinen Streitschriften, hg. v. G. Ellinger, 2 Bände. Berlin 1923.
- Angelus Silesluso. Sämtliche poetische Werke. hg. V. H.L. Held, 3 Bde. M '1949.
Literatur
- H. Altbaus: Johann Schefflers "Cherubinischer Wandersmann": Mystik und Dichtung. Gießen 1956.
- A.M. Haas: Angelus Silesius. Die Welt, ein wunderschönes Nichts: Sermo mysticus. Studien zu Theologie und Sprache der Deutschen Mystik. Fribourg 1979, 378-391.