Charismatisch

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Der Begriff "charismatisch" bezieht sich auf die "Charismen" (griechisch für Geschenk) oder "Gaben" des Heiligen Geistes, die nach dem Zeugnis des Heiligen Paulus (Rm 12,6-8; 1Kor 2,12f.; 12,1-31; 14,1-40) den Christgläubigen seit der Aussendung des Heiligen Geistes zu Pfingsten (Apg 2) verliehen werden. Sie dienen der Heiligung der Gemeinde (1Kor 14,26), um den Heilsplan Gottes in der Welt zu fördern durch die Erbauung der Kirche (KKK §§791-801, 951).

Die Charismen reichen von einfachen Geschicklichkeiten und praktischen Fähigkeiten bis zu ungewöhnlicheren Gaben (wie Heilung, prophetische Gaben, oder Totenerweckung). Allen Charismen ist gemeinsam, dass sie die normalen Fähigkeiten der beschenkten Person erweitern. Die Unterscheidung und Benutzung der Charismen im Einklang mit der Kirche unterliegt der Verantwortung jedes Einzelnen.

Das spezifische der charismatischen Bewegung ist, bewusst und in gemeinsamem Gebet um diese Gaben zu bitten (Mt18,20). Dadurch soll die Pfingsterfahrung der Apostel erneuert werden, und das Bewusstsein wiedererweckt werden, dass der Heilige Geist zu jeder Zeit seine Kirche schützt und ihr seine Gaben schenkt. In den charismatischen Gebetsversammlungen, geprägt von der Freude an der Gegenwart Gottes, kommt es oft zu außerordentlichen Manifestationen des Heiligen Geistes. Diese äußern sich vor allem in der "Zungenrede" (einem nichtsprachlichen und scheinbar unartikulierten Singen oder Sprechen, cf. Apg 19,6; 1Kor 12), prophetischen Worten (die oft an Anwesende gerichtet sind, cf. 1Kor 14), dem "Ruhen im Geist" (einem exstatischen Zustand, der äußerlich der Bewusstlosgikeit ähnelt, in Wirklichkeit aber ein Zustand der besonderen Nähe Gottes ist) und auch psychischen oder physischen Heilungen. Das wichtige darin ist allerdings nicht, möglichst viele Gaben und Gnaden Gottes zu erlangen, sondern die Freude im Heiligen Geist, die sich in oft langem Lobpreis äußert.

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