Johannes (Apostel)

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Disambig.png Dieser Artikel befasst sich mit dem Apostel und Evangelisten Johannes. Weitere Namensträger finden sich auf Johannes.

Die Apostel
Die ursprünglichen Zwölf
Nach
Christi Himmelfahrt
hinzugekommen
Die Evangelisten

Der Apostel und Evangelist Johannes (* ca. 20 (?) nach Christus; † ca. 101 n.Chr.) war der der Lieblingsjünger von Jesus Christus und der kirchlichen Überlieferung nach der Verfasser des Johannes-Evangeliums, der drei Johannes-Briefe und der Johannes-Apokalypse<ref>Die akademischen Fragen um die Autorschaft werden in den einzelnen Artikeln der biblischen Bücher thematisiert.</ref>.

Gedenktag: 27. Dezember

Patronat: Johannes ist der Patron der Theologen, Beamten, Schriftsteller, Buchhändler, Papierfabrikanten, Glaser, Bildhauer, Weingärtner, Schreiber und der Freundschaft. Seine Fürsprache wird bei Brandwunden, Vergiftung, Fußleiden und Epilepsie erbeten.

Geschichte

Ikone des heiligen Johannes

Der Heilige Johannes war der Sohn von Zebedäus und Salome. Sein Bruder war Jakobus der Ältere, einer der zwölf Apostel. Die Mutter des hl. Johannes war mit der Muttergottes verwandt.

Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, zählte neben Petrus und seinem Bruder Jakobus zum engsten Freundeskreis Jesu und war von Beruf wie der hl. Petrus Fischer. In der Liste der Apostel hatte Johannes den zweiten Platz (Apg 1,13), den dritten (Mk 3,17) und den vierten (Mt 10,3; Lk 6,14) hinter Petrus.

Beim letzten Abendmahl lehnte er an der Brust des Herrn, er war bei Jesu Verklärung am Berg Tabor dabei, begleitete Jesus auf den Ölberg und ging mit ihm bis zum Kreuz, wo ihm Jesus seine Mutter als Mutter für uns alle schenkte:

„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“

Nach dem Tod Jesu gründete Johannes mehrere Gemeinden in der Gegend um Ephesus, die er alle selbst leitete. Dort wurde er unter dem Christenhasser Kaiser Domitian festgenommen und nach Rom abgeführt, wo er gefoltert wurde und anschließend an der Porta Latina (vgl.: Titelkirche des Kardinals Josef Frings) in einem Kessel mit heißem Öl verbrennen sollte. Doch der Plan Domitians ging nicht auf. Johannes, der sich und den Bottich mit Öl bekreuzigt hatte, bevor er hineingestiegen war, verbrannte nicht in dem Öl, sondern nahm statt dessen völlig überraschend – vor allem für seine Verfolger - ein wohltuendes Bad, das ihn stärkte anstatt ihn zu töten.

Patmos, Der Adler, das Symbol des Hl. Johannes

Aus Angst vor dem Apostel aufgrund dieses Wunders, verbannte man ihn auf die griechische Insel Patmos, wo er Erzgrabungen verrichten musste. Auf dieser Insel offenbarte ihm Gott die Geheimnisse über die letzten Dinge, hier schrieb Johannes das letzte Buch der Bibel, die Johannes-Apokalypse, nieder.

Nach dem Tod Domitians kehrte er nach Ephesus zurück, verfasste auf Bitten der Gläubigen und Bischöfe Kleinasiens das vierte Evangelium, nachdem er zuvor lange Zeit gebetet und gefastet hatte. Der Prolog soll während oder nach einer Ekstase entstanden sein. Johannes beabsichtigte durch sein Evangelium die vorherrschenden Irrlehren, allen voran die Gnosis, zu bekämpfen und die Trinität Gottes hervorzuheben.

Auch während seiner Zeit in Ephesus war er vor Verfolgungen nicht bewahrt. Aufgrund der zunehmen Christianisierungen hatten die Goldschmiede der Gegend Angst, dass ihre Umsätze durch Johannes Wirken gemindert werden könnten. Sie zettelten eine Unruhe an und veranlassten den Oberpriester des Artemis-Tempels, Johannes zu zwingen, entweder der Göttin Artemis zu opfern oder den Giftbecher zu trinken. Johannes verweigerte das Opfer und schlug das Kreuz über den Giftbecher. Das Gift entwich in Form einer Schlage und Johannes trank den Inhalt ohne Folge. Der Oberpriester, der ihn zum Opfer zwingen wollte, trat schließlich zum Christentum über. So entstand auch die Legende des Johannesweins.

Auch die drei Briefe des Apostels wurden von dem bereits sehr alten Johannes, der als letzter von allen Jüngern wahrscheinlich im Jahr 101 starb, in Ephesus verfasst. Johannes war der einzige der Apostel, der eines natürlichen Todes starb.

Stadtpatronate

Einige Städte in Deutschland wählten sich den Hl. Johannes zum Stadtpatron (z.B. Balve in Westfalen).

Literatur

  • Klaus Berger: Im Anfang war Johannes. Datierung und Theologie des vierten Evangeliums, Stuttgart, 1997, ISBN 3-7918-1434-6
  • Heinricht Reinhardt: Johannes, Die Rede von Gott, Augsburg 2004, ISBN 3-936484-29-5
  • R. B Rebstock OSB: Vom Wort des Lebens, Gedanken zum Johannes-Evangelium im Geist der heiligen Väter, Recklinghausen 1949, 2 Bände.

Weblinks

Anmerkungen

<references />

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.