Katholische Ostkirchen
Die Katholischen Ostkirchen sind ein Teil der Ostkirche. Die Katholischen Ostkirchen, die auch als "Unierte Kirchen" bezeichnet werden, sind in Einheit mit dem Papst, haben allerdings die Liturgie des Ostens beibehalten. Die Katholischen Ostkirchen sind vor allem in der 2. Jahrtausendhälfte entstanden und gelten als Versuch, die gespaltene Christenheit wiederum zu einen.
Inhaltsverzeichnis
Kirchentexte zur Katholischen Ostkirche
Das Zweites Vatikanisches Konzil hat im Schreiben Orientalium Ecclesiarum zur katholischen Ostkirche Stellung genommen. Im Schreiben wird festgehalten, dass die Katholische Kirche die Ostkirchen mit ihren Einrichtungen und liturgischen Bräuchen, ihren Überlieferungen und ihrer christlichen Lebensordnung hochschätzt. Wörtlich heißt es: "In diesen Werten von ehrwürdigem Alter leuchtet ja eine Überlieferung auf, die über die Kirchenväter bis zu den Aposteln zurückreicht. Sie bildet ein Stück des von Gott geoffenbarten und ungeteilten Erbgutes der Gesamtkirche."
Weiters wird als Ziel der katholischen Kirche definiert, dass "die Überlieferungen jeder einzelnen Teilkirche oder eines jeden Ritus unverletzt erhalten bleiben" und dass "zugleich sich der Lebensstil dieser Kirchen den verschiedenen zeitlichen und örtlichen Notwendigkeiten anpassen" soll. Die Ostkirchen werden als "Teilkirchen" bezeichnet, die sich "in gewissem Grade durch ihre sogenannten Riten, d. h. durch ihre Liturgie, ihr kirchliches Recht und ihr geistiges Erbgut" unterscheiden, die aber alle "in gleicher Weise der Hirtenführung des Bischofs von Rom anvertraut" sind. "Alle nehmen sie daher die gleiche Würde ein, so daß auf Grund ihres Ritus keine von ihnen einen Vorrang vor den anderen hat. Alle genießen dieselben Rechte und haben dieselben Verpflichtungen, auch bezüglich der unter Oberleitung des Bischofs von Rom auszuübenden Verkündigung des Evangeliums an die ganze Welt."
Das Schreiben "Orientalium Ecclesiarum"
Unterschiede zur Römisch-Katholischen Kirche
Es gibt mehrere Unterscheidungsmerkmale zwischen den Katholischen Ostkirchen und der Römisch-Katholischen Kirche.
1.) Die Liturgie ist im Prinzip die Liturgie der Ostkirche in den verschiedensten Variationen und Entfaltungen.
2.) Die Katholischen Ostkirchen unterliegen nicht dem Codex Iuris Canonici sondern dem Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium.
3.) Zölibat: Im Gegensatz zum Westen können bei den Katholischen Ostkirchen Priester heiraten. Allerdings ist nach der Priesterweihe eine Heirat nicht mehr möglich. Nur die Bischöfe müssen den Zölibat einhalten.
Unterscheidung nach den Riten
Eine Unterscheidung der Katholischen Ostkirche kann nach dem Ritus vorgenommen werden
Alexandrinischer Ritus
1. Äthiopisch-Katholische Kirche
2. Koptisch-Katholische Kirche
Armenischer Ritus
1. Armenisch-Katholische Kirche
Byzantinischer Ritus
1. Albanisch-Katholische Kirche
2. Bulgarisch-Katholische Kirche
3. Georgisch-Katholische Kirche
4. Griechisch-Katholische Kirche
5. Italo-Albanische Kirche
6. Mazedonisch-Katholische Kirche
7. Rumänisch-Katholische Kirche
8. Russisch-Katholische Kirche
9. Ruthenisch-Katholische Kirche
10. Slawisch-Katholische Kirche
11. Slowakisch-Katholische Kirche
12. Tschechisch-Katholische Kirche
13. Ukrainisch-Katholische Kirche
14. Ungarisch-Katholische Kirche
15. Weissrussisch-Katholische Kirche
16. Melkitisch-Katholische Kirche
Ostsyrischer Ritus
1. Chaldäisch-Katholische Kirche
2. Syro-Malabarische Kirche
Westsyrischer Ritus
1. Syrisch-Maronitische Kirche
2. Syro-Malankarische Kirche
3. Syrisch-Katholische Kirche
Literatur
J. Oeldemann: Die Kirchen des christlichen Ostens. Orthodoxe, orientalische und mit Rom unierte Ostkirchen, Regensburg 2006, ISBN 3786785775