Diskussion:Christologie

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Version vom 10. Oktober 2006, 17:26 Uhr von Roland Weinthal (Diskussion | Beiträge) (Zu dem Artikel "Christologische Hoheitstitel")
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Zu dem Artikel "Christologische Hoheitstitel"

Ein exemplarisches Zitat aus dem Artikel: "Der Materialismus beherrscht nach dem Untergang des Kommunismus und seinen Predigern des dialektischen Materialismus weithin das Land in seiner kapitalistischen Variante, die zwar bar jeglichen philosophischen und ethischen Gedankens ist, aber umso mehr im Namen der Freiheit die Dämonen des Egoismus, des Hedonismus, der Gier und der Unersättlichkeit auf die Menschen loslässt."

1. Lassen wir zunächst einmal alles andere Problematische beiseite: Soll hier wirklich allen Ernstes behauptet werden, daß es jenseits der christlichen Verkündigung in der Gegenwart "im Lande" (gemeint ist vermutlich der Teil der Welt, der unter einem mehr oder weniger großen Einfluß der "westlichen" Kultur steht) keine "philosophischen" und "ethischen Gedanken" gibt? Selbst für einen "Materialismus in seiner kapitalistischen Variante" trifft dies schlicht nicht zu, von den tatsächlich vorhandenen Weltanschauungen, Lebenspraktiken und Haltungen zu Gott und der Welt gar nicht zu reden.

2. Diese Enzyklopädie hat, wie ich lese, den Anspruch, "objektiv und katholisch" (Motto) zu sein. Ist es wirklich objektiv, zu schreiben, "das Land" werde "weithin" von einem "Materalismus" "in seiner kapitalistischen Variante" "beherrscht"? Das ist keine objektive Analyse, sondern ein weltanschauliches Bekenntnis, das vielleicht in einer Predigt Platz haben könnte - da spricht man ja denn auch gerne einmal von "Dämonen". Ich rate dazu, erst einmal folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Das "Land" endet nicht an den Grenzen "des Westens", und die quasi-manichäische Einteilung in Christlich/Katholisches einer- und Nichtchristliches andererseits wird der tatsächlichen Vielfalt "des Westens" oder gar des ganzen Globus nicht gerecht. Wir leben nicht in einer dualistischen, sondern in einer pluralistischen Gesellschaft, ob einem das nun gefällt oder nicht. Auf einem anderen Blatt steht es, von einem bestimmten Standpunkt aus bestimmte Erscheinungen der westlichen bzw. westlich beeinflußten Gesellschaften zu kritisieren, aber das gehörte in ein anderes Genre als in einen Lexikonartikel.

3. Mir ist nicht klar (muß es vielleicht aber auch nicht), ob es sich um einen historisch-kritischen oder einen theologischen, um nicht zu sagen kerygmatischen Artikel handeln soll. Es spricht grundsätzlich nichts dagegen (wenn es auch etwas ungewöhnlich für einen Lexikonartikel ist), beide Ziele zu verfolgen; man sollte dann aber meines Erachtens beides fein säuberlich auseinanderhalten und nicht miteinander vermischen. Da ich bisher nur diesen einen Artikel dieser "freien katholischen Enzyklopädie" gelesen habe, weiß ich allerdings nicht, was in der "Kathpedia" sonst üblich ist.