Erstes Vatikanisches Konzil

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Die ökumenischen Konzilien
  1. I. Konzil von Nizäa (325)
  2. I. Konzil von Konstantinopel (381)
  3. Konzil von Ephesos (431)
  4. Konzil von Chalcedon (451)
  5. II. Konzil von Konstantinopel (553)
  6. III. Konzil von Konstantinopel (680-681)
  7. II. Konzil von Nizäa (787)
  8. IV. Konzil von Konstantinopel (869-870)
  9. I. Laterankonzil (1123)
  10. II. Laterankonzil (1139)
  11. III. Laterankonzil (1179)
  12. IV. Laterankonzil (1215)
  13. I. Konzil von Lyon (1245)
  14. II. Konzil von Lyon (1274)
  15. Konzil von Vienne (1311-1312)
  16. Konzil von Konstanz (1414-1418)
  17. Konzil von Basel-Ferrara-Florenz (1431-1449)
  18. V. Laterankonzil (1512-1517)
  19. Konzil von Trient (1545-1563)
  20. I. Vatikanisches Konzil (1869-1870)
  21. II. Vatikanisches Konzil (1962-1965)

Das Erste Vatikanische Konzil ist das zwanzigste Ökumenisches Konzil, dessen Hauptgegenstand der Beratungen die Abwehr der das Christentum ablehnenden philosophischen Systeme der Neuzeit gewesen ist. Es entstanden daraus zwei Dogmatische Konstitutionen. In einer wurde das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes definiert, die andere äußert sich über den katholischen Glauben im Verhältnis zur Vernunft. Zur Vorbereitung des Konzils, wurden Fragen an Bischöfe versandt. Es gingen 500 Antworten ein. Das Konzil wurde wegen politischer Verhältnisse abgebrochen. Außerdem wurde der Heilige Joseph auf Bitten von über 300 Konzilsteilnehmern nach der Suspendierung des Konzils durch die Ritenkongregation am 8. Dezember 1870 zum Patron der Kirche erklärt.<ref>Dekret der Ritenkongregation Quemadmodum deus vom 8. Dezember 1870.</ref>

Teilnehmer

Um 770 Konzilsväter waren anwesend, etwa drei Viertel der Berechtigten; 20.000 Gläubige waren Augenzeugen. Die Bischöfe kamen aus der ganzen katholischen Welt, 200 waren Italiener, 70 Franzosen, 40 Österreicher und Ungarn, 36 Spanier, 19 Iren, 18 Deutsche, 12 Engländer und 19 kamen aus anderen europäischen Ländern. Die orientalischen Riten entsandten 50 Bischöfe; 40 stammten aus den Vereinigten Staaten, 30 aus Lateinamerika, 9 aus Kanada, und 100 kamen aus Missionsgebieten. Das Konzil beriet in 89 Generalkongregationen und vier feierlich öffentlichen Sitzungen.

Die orthodoxen Bischöfe waren direkt eingeladen worden, da diese als rechtmäßig gültig geweihte Nachfolger der Apostel sind. Sie lehnten die Einladung ab, da sie sich Rom nicht unterordnen konnten.<ref>Kardinalstaatssekretär Domenico Tardini über das Konzil. vgl. Herder-Korrespondenz, Vierzehnter Jahrgang 1959/60; Drittes Heft, Dezember 1959, S. 104)</ref>

Das Konzil selbst

Papst Pius IX. eröffnete die Versammlung am 8. Dezember 1869 im Petersdom. Am 24. April 1870 wurde die Dogmatische Konstitution Dei filius über den katholischen Glauben (De fide catholica) verabschiedet und am 18. Juli 1870 die Dogmatische Konstitution über die Kirche Christi Pastor aeternus vom Papste unterschrieben. Das in dieser Konstitution enthaltene Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes löste heftige Diskussionen, Befürwortung und Widerspruch unter den Konzilsvätern aus. In der Generalkongregation am 13. Juli 1870 stimmten 451 mit Ja, 62 mit bedingtem Ja und 88 Teilnehmer dagegen. 55 Konzilsväter reisten danach ab, um nicht mit Nein stimmen zu müssen. In der öffentlichen Abstimmung standen 535 Ja-Stimmen gegen nur noch 2 Nein-Stimmen.

Auch die abgereisten Opponenten unterwarfen sich später der Entscheidung. In dem Augenblick der definitiven Abstimmung erhob sich ein Sturm. Eineinhalb Stunden lang wüteten Blitz und Donner. Eine Lampe musste zum päpstlichen Thron gebracht werden, damit Papst Pius IX. die Ergebnisse der Abstimmung und den Text des Dekrets vorlesen konnte.

Drei Monate nach dem Ausbruch des deutsch-französischen Krieges, am 18. Juli 1870, wurde das I. Vatikanische Konzil am 20. Oktober 1870 unterbrochen, da das italienische Heer den Kirchenstaat kontrollierte und am 21. Oktober in Rom einzog. Am Vorabend hatte der Papst das Konzil entlassen, in der (unerfüllbaren) Absicht, es nach Weihnachten zu einer neuen Session zusammenzurufen. Es wurde nicht wieder aufgenommen

Nach dem Ersten Vatikanischen Konzil trennte sich zunächst unfreiwillig (Notkirche) die altkatholische Kirche (in der Schweiz: christkatholische Kirche) von der römisch katholischen Kirche wegen des im ersten Vatikanums beschlossenen Unfehlbarkeitsdogmas und des Jursidiktionsprimats des Papstes.

Literatur

  • I. Vatikanisches Konzil: GANDERATH, Theod., Geschichte des Vatikanischen Konzils von seiner ersten Ankündigung bis zu seiner Vertagung. Nach authentischen Dokumenten. Herder Verlag Freiburg 1903, drei Bände.
  • I: Vorgeschichte,
  • II: Von der Eröffnung des Konzils bis zum Schluß der 3. Öffentlichen Sitzung,
  • III: Schlussband.

Anmerkungen

<references />