Joseph Meck
Joseph (Giuseppe) Meck (* um 1690 in Knöringen bei Burgau in Bayern; † 2. Dezember 1758 in Eichstätt) war ein deutscher Kapellmeister, Komponist und Geigenvirtuose des Fürstbischofs von Eichstätt.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Mecks Eltern waren der Weber Maximilian Meck und seine Ehefrau Apollina, die in Knöringen lebten. Seine Schulausbildung erhielt Joseph Meck auf einem Jesuitengymnasium in Süddeutschland. Zu musikalischen Studien hielt er sich vermutlich in Italien auf, ebenso wie er 1747 seinem Sohn Johann Philipp Nerius ein Musikstudium in Italien ermöglichte.
Der früheste Zeitpunkt seiner kompositorischen Tätigkeit ist der Februar 1714, wo er zur Schul-Commedia Pileus des Ingolstädter Jesuitenkollegs vierstimmige Chorsätze komponiert hatte, wo er als als Musicus Camerae des Eichstätter Bischofs bezeichnet wird. Tatsächlich übte der 24 jährige wohl schon die Aufgaben des Kapellmeisters aus. Stelleninhaber am Eichstätter Hof war Caspar Prenz (um 1634 - 1717), der jedoch aus Altersschwäche seit 1705 Unterstützung durch seinen Vizekapellmeister Anton Deichel erhielt. Als Deichel 1712 starb, ging die Leitung der Hofmusik an Meck über. Seit 1720 bis zu seinem Tode 1758 war er Kammerdiener und Kapellmeister des Fürstbischofs.
Seit dem 15. November 1715 war Joseph Meck mit Margarita Ris verheiratet. Die Eheleute hatte insgesamt 12 Kinder, von denen Johann Philipp Nerius als Violinist und Maria Anna Clara als Sängerin bei der Eichstätter Hofkapelle Anstellung fanden.
Die Aufgaben der Eichstätter Hofkapelle bestanden aus wöchentlich drei Konzerten, ferner Unterhaltungsmusik zu Tafeln und Hofbällen. Leitete der Fürstbischof den Gottesdienst im Eichstätter Dom, so oblag der Hofkappele die musikalische Gestaltung. Die Kapelle bestand aus 4 bis 6 Kapellknaben (Sängern), 3 Vokalsolisten und 11 Instrumentalisten (Violine, Viola, Cello, Kontrabass, Violone, Cembalo, Fagott). Vier Trompeter und ein Paukist traten bei festlichen Anlässen hinzu.
Einige von Mecks Kompositionen, Liturgica sowie 17 Solokonzerte sind erhalten geblieben. Nach Mecks Tode gerieten seine Werke zunächst in Vergessenheit. Zwei Konzert-Transkriptionen von Johann Gottfried Walther († 1748) sorgten im 20. Jahrhundert dafür, dass der Komponist Joseph Meck wieder in Erscheinung trat.<ref>Klaus Beckmann, Biografischer Artikel zu Joseph Meck, Manuskript für Kathpedia, 11. Juni 2014.</ref>
Der Musikwissenschaftler Klaus Beckmann dokumentierte 1973/74 das Leben und Werk Mecks im Rahmen einer Dissertation.
Werke
Instrumentalmusik
- XII Concerti a Cinque Stromenti, Tre Violini, Alto Viola, Violincelli e Basso per il Cembalo da Gioseppe Meck, Opera Prima Libro Primo, a Amsterdam Chez Jeanne Roger, No.486 [1720/21]. Edition: Jos. Meck, 6 Concerti Op. I/1-6 (Klaus Beckmann, M. Sobel), Arbroath (Gb): Prima la Musica 2012 (Concerto F, c, E, C, B, A).
- XII Concerti a Cinque e Sei Stromenti, Tre o Quattro Violini, Alto Viola, Violincelli e Basso per il Cembalo da Gioseppe Meck, Opera Prima Libro Primo, a Amsterdam Chez Jeanne Roger, No.487 [1720/21]. Edition: Jos. Meck, 6 Concerti Op. I/7-11 (Klaus Beckmann, M. Sobel), Arbroath (Gb): Prima la Musica 2012 (Concerto F, g, G, D, d).
- Joseph Meck, 6 Concerti handschriftlicher Überlieferung. (Klaus Beckmann, Br. Clark), Arbroath (GB): Prima la Musica 2012 (5 Concerti für Violine, Streicher, Continuo G, g, A, A, B - Concerto für Oboe, Streicher, Continuo F).
Vokalmusik
- 44 Hymnussätze für 4 Vokalstimmen und Generalbass (Canto, Alto, Tenore, Basso con organo).
- Miserere a Canto I, Canto II, Alto, Tenore, Basso; Violino I, Violino II, con Organo.
- Offertorium a 4 Vocibus concertantibus; Viol. I, Viol. II, con Organo. (1742)
- Pater mi. Canto, Alto, Tenore, Basso; Viol. I, Viol. II, Violonc., Organo. (1743)
- Vesperae brevis a 4 Voc. di conc.; 2 Viol. di conc., 1 Viola ad lib., 1 Basso Viol. con Organo. (1744)
- Hoch=Feyerlich=gezimender Freüden=Schall [...] am glorreichen Jubel=Fest Zweyter Primiz in einer aufgeführten Tafel=Music mit 4 Stimmen. (1749) verschollen.
- Recens electo [...] Episcopo Eustettensi devotum, [Druck] Eichstätt 1757, verschollen.
- 30 Moduli musici (Musik zu lateinischen Schuldramen, wahrscheinlich vierstimmig Kantionalsätze), verschollen.
Literatur
- Johann Gottfried Walther: Musicalisches Lexicon, Leipzig 1732, S. 349.
- Raymund Schlecht: Musikgeschichte der Stadt Eichstätt. Manuskript (1883) im Diözesanarchiv des Bistums Eichstätt.
- Klaus Beckmann: Joseph Meck (1690-1758), Leben und Werk des Eichstätter Hofkapellmeisters. Phil. Diss., Bochum 1975.
- Hubert Unverricht: Prolegomena zu einer Geschichte der Eichstätter Hofkapelle im 18 Jahrhundert. In: Sammelblatt Historischer Verein Eichstätt, 80. Jg. 1987, Eichstätt 1988, S. 57-67.
- Christopher Schweisthal: Die Eichstätter Hofkapelle bis zu ihrer Auflösung 1802. Schneider, Tutzing 1997
Anmerkungen
<references />