Heinrich Schipperges

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Heinrich Schipperges (Prof. Dr. med.; Dr. phil.; * 17. März 1918 in Kleinenbroich bei Düsseldorf; † 10. Mai 2003 in Dossenheim bei Heidelberg) war ein deutscher Medizinhistoriker und Medizintheoretiker. Er war seit 1955 mit Ruth Niessen verheiratet mit der er drei Söhne und eine Tochter hatte.

Biografie

Heinrich Schipperges absolvierte in Neuß das Abitur. Er studierte Philosophie und Psychologie in Tübingen sowie 1946 in Bonn Medizin, Arabistik und Islamwissenschaften in Bonn. Er promovierte zuerst in Medizin und dann mit einer weiteren Promotion bei bei dem Philosophen Erich Rothacker in Philosophie. Nach seiner Ausbildung (1952-1960) zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in Zürich und Kiel habilitierte er sich. Er lehrte 1959 als Privatdozent in Medizin- und Kulturgeschichte in Kiel. 1961 übernahm er den Heidelberger Lehrstuhl für Geschichte der Medizin, zunächst als Extraordinarius und ab 1963 als Ordinarius, und baute in den folgenden Jahren eines der renommiertesten Institute der deutschen Medizingeschichte auf, das er über 25 Jahre leitete.

Zu seinen 600 Monographien und 1000 Einzelpublikationen gehören Arbeiten zu Hildegard von Bingen, zur theoretischen Pathologie, zu Verbindungen zwischen Medizin und Theologie, Philosophie, Literatur, zu aktuellen Themen von Krankheit und Leiden und zu vielem mehr. In allen seinen Arbeiten ging es Schipperes vordringlich um eine Analyse der Gegenwart und Zukunft der Medizin auf der Basis der Vergangenheit wie umgekehrt der Vergangenheit aus dem Blickwinkel von Fragen und Problemen der Gegenwart und Zukunft,

Heinrich Schipperges war langjähriges Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Internationalen Akademie der Medizin, der Academia Real zu Toledo, der Academia Scientiarium et Artium Europaea und Ehrenmitglied der Sokratischen Gesellschaft zu Mannheim. Zahlreichen Fachgesellschaften wie etwa der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte oder der Gesellschaft für Gesundheitsbildung gehörte er als Mitglied an.

Ehrungen

Schipperges erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise

Werke (Auswahl

  • Dissertation: Krankheitsursache, Krankheitswesen und Heilung in der Klostermedizin, dargestellt am Weltbild Hildegards von Bingen.
  • Dissertation vom 18. Juni 1952, Bonn: Das Bild des Menschen bei Hildegard von Bingen: Beitrag zur philosophischen Anthropologie des 12. Jahrhunderts.
  • Habilitationsschrift 1957: Zur Rezeption und Assimilation der arabischen Medizin durch das lateinische Mittelalter
  • Ideologie und Historiographie des Arabismus. Steiner Verlag Wiesbaden :1961 (76 Seiten).
  • Lebendige Heilkunde : Von grossen Ärzten u. Philosophen aus 3 Jahrtausenden. Walter Verlag Olten Freiburg i. Br. 1962 (364 Seiten).
  • Die Welt der Engel bei Hildegard von Bingen. Otto Müller Verlag Salzburg 1963 (200 Seiten) oder Herder Verlag Freiburg 1997 (150 Seiten).
  • Die Benediktiner in der Medizin des frühen Mittelalters. St. Benno Verlag Leipzig 1965 (61 Seiten).
  • Hildegard von Bingen: Welt und Mensch. Das Buch: De operatione DEI. Aus dem Genter Codex übersetzt und erläutert. Otto Müller Verlag Salzburg (358 Seiten; 1. Auflage 1965).
  • Utopien der Medizin. Geschichte und Kritik der ärztlichen Ideologie des 19. Jahrhunderts. Otto Müller Verlag Salzburg 1968 (229 Seiten).
  • Ploss, Emil Ernst; Heinz Roosen-Runge; Heinrich Schipperges und Herwig Buntz: Alchimia. Ideologie und Technologie. Moos Verlag München 1970 (227 Seiten).
  • Moderne Medizin im Spiegel der Geschichte. Thieme Verlag 1970 (327 Seiten; 49 Abb.).
  • Entwicklung moderner Medizin. Probleme, Prognosen, Tendenzen., A.W. Gentner Verlag Stuttgart 1971 (266 Seiten; ISBN 3-87247-126-0).
  • Hildegard von Bingen: Heilkunde, übersetzt und erläutert von Heinrich Schipperges, Otto Müller Verlag Salzburg (336. Seiten; 2. Auflage).
  • Hildegard von Bingen: Mensch in der Verantwortung, Das Buch der Lebensverdienste, übersetzt v. Heinrich Schipperges, Otto Müller Verlag Salzburg (310 Seiten; 3. Auflage; ISBN 3-7013-0467-X; geb.; 1. Auflage 1972); Herder Verlag 1991 (310 Seiten; ISBN 3-451-04291-6).
  • Die Medizin in der Welt von morgen. Econ Verlag Düsseldorf 1976 (1. Auflage; 318 Seiten; ISBN 3-430-17966-1).
  • Wege zu neuer Heilkunst. Traditionen, Perspektiven, Programme. Haug Verlag Heidelberg 1978 (256 Seiten; ISBN 3-7760-0500-9).
  • Geschichte der Medizin in Schlaglichtern (ISBN 3411027045).
  • Dietrich von Engelhardt und Heinrich Schipperges: Die philosophischen Bemühungen des 20. Jahrhunderts. Die inneren Verbindungen zwischen Philosophie und Medizin im 20. Jahrhundert. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1980 (190 Seiten; ISBN 3534007549).
  • Hildegard von Bingen: Ein Zeichen für unsere Zeit. Knecht Verlag Frankfurt am Main 1981 (168 Seiten; ISBN 3782004663).
  • Kosmos Anthropos. Entwürfe zu einer Philosophie des Leibes. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 1981 (484 Seiten; ISBN 3-12-937070-6).
  • Der Arzt von morgen. Von der Heiltechnik zur Heilkunde. Severin und Siedler Berlin 1982 (285 Seiten; ISBN 3-88680-028-8).
  • Alte Wege zu neuer Gesundheit : Modelle gesunder Lebensführung. Atrioc-Verlag Bad Mergentheim 1983 (198 Seiten; ISBN 3-88853-351-1).
  • Die Vernunft des Leibes: Gesundheit und Krankheit im Wandel. Styria Verlag Graz ; Wien ; Köln 1984 (133 Seiten; ISBN 3-222-11506-0).
  • Der Garten der Gesundheit : Medizin im Mittelalter. Artemis-Verlag München, Zürich 1985 (295 Seiten; ISBN 3760819117).
  • Lebensmittel - Mittel zum Leben: die Kultur von Speise und Trank. Atrioc Verlag Bad Mergentheim 1985 (47 Seiten; ISBN 3-88853-505-0).
  • Hans Pfeil/Heinrich Schipperges: Der menschliche Leib aus medizinischer und philosophischer Sicht. Pattloch Verlag Aschaffenburg 1986 (142 Seiten; ISBN 3-557-91295-7).
  • Die Technik der Medizin und die Ethik des Arztes. Es geht um den Patienten. Knecht Verlag Frankfurt/M., 1988 (1. Auflage, 179 Seiten; ISBN 3-7820-0579-1).
  • Mitverf.: Die Regelkreise der Lebensführung. Gesundheitsbildung in Theorie u. Praxis. Deutscher Ärzte Verlag Köln 1988 (212 Seiten; ISBN 3-7691-0147-2).
  • Die Welt des Herzens : Sinnbild, Organ, Mitte des Menschen. Josef Knecht Verlag Frankfurt am Main 1989 (171 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3-7820-0594-5).
  • Die Sprache der Medizin: med. Terminologie als Einführung in das ärztliche Denken und Handeln. Verlag für Medizin Fischer Heidelberg 1988 (176 Seiten; ISBN 3-88463-104-7).
  • Medizin an der Jahrtausendwende. Fakten, Trends, Optionen. Verlag Josef Knecht Frankfurt 1991 (382 Seiten; ISBN 3-7820-0631-3).
  • [Hrsg.: Gesellschaft für Gesundheitsbildung e.V.]: Heilkunst als Lebenskunde oder die Kunst, vernünftig zu leben: zur Theorie der Lebensordnung und Praxis der Lebensführung. VUD, Verl. und Dr. Freudenstadt 1991 (210 Seiten; ISBN 3-923719-26-4).
  • Paracelsus - heute : seine Bedeutung für unsere Zeit. Josef Knecht Verlag Frankfurt am Main 1994 (175 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3-7820-0688-7).
  • Hildegard von Bingen. (Beck'sche Reihe) Beck Verlag München 1995 (122 Seiten; 2. Auflage; ISBN 3406390080; ISBN-13: 9783406390081).
  • Schipperges. Hrsg.: Hans-Rainer Buchmüller: Lebensqualität und Medizin in der Welt von morgen (Angermühler Gespräche Medizin, Ethik, Recht ; Bd. 5). Wissenschaft-Verlag Rothe Passau 1996 (48 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3-927575-58-5).
  • Schipperges / Andreas Schuhmann: Wege zu neuer Heilkultur: ganzheitliches Denken in einer kommenden Medizin ; 25 Jahre Kumpfmühler Kolloquien 1971 - 1996. Forum-Medizin-Verlags-Gesellschaft Gräfelfing 1997 (142 Seiten; ISBN 3-910075-17-7).
  • Leiblichkeit : Studien zur Geschichte des Leibes. AFV, Ariadne-Fach-Verlag Aachen 2001 (176 Seiten; ISBN 3-929011-36-0).
  • Letztes Werk: Gesundheit und Gesellschaft. Ein historisch-kritisches Panorama. Springer Verlag Berlin u.a. 2003 (127 Seiten; ISBN 3-540-00671-0).

Weblinks

Anmerkungen

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