Klemens Maria Hofbauer
Der hl. Klemens Maria Hofbauer (* 26. Dezember 1751 in Taßwitz bei Znaim, † 15. März 1820 in Wien) wirkte als Priester und Redemptorist in Warschau und Wien. Er ist der Patron von Wien und der Gesellenvereine. Sein Gedenktag ist der 15. März.
Biografie
Klemens Maria Hofbauer erlernte zunächst das Bäckerhandwerk, er erkannte jedoch die Anrufung Gottes, ihm sein Leben ganz zu schenken und zog sich nach Tivoli in die Nähe der italienischen Hauptstadt zurück. Durch die Unterstützung wohlmeinender Menschen konnte er schließlich in Wien das Theologiestudium beginnen, das er in Rom abschloss.
Gemeinsam mit einem Freund trat er als erster Deutscher in den von Alfons Maria di Liguori gegründeten Redemptoristenorden in Rom ein, wo er auch die Priesterweihe empfing. Er wollte in Wien eine Niederlassung des Ordens gründen, dies wurde ihm jedoch vom Kaiser versagt, weshalb er sich in Warschau niederließ, wo er ungefähr zwanzig Jahre lang segensreich durch den Erbau eines Klosters und der Gründung mehrer Schulen – auch er selbst war Lehrer und unterrichtete Theologie – tätig war.
Aufgrund des Einfalls der Truppen Napoleons mussten Klemens Maria und seine Mitbrüder das Kloster aufgeben. Der Redemptoristenpater kehrte nach Wien zurück, wo er durch seine Predigten schon bald großen Einfluss auf die Bevölkerung ausübte. Obwohl die Polizei ihn immer wieder bespitzelte, verurteilte er auf der Kanzel die Ideen der Aufklärung. Auch durch Zeitschriften versuchte er die Bevölkerung auf die Lügen dieser neuen philosophischen und die Gesellschaft beeinflussende Strömung aufzuzeigen und sie zum wahren Glauben und zur wahren Freiheit zurückzuführen.
Der in Wien bald schon sehr bekannte Seelsorger genoss nicht nur bei den Armen und Kranken, um die er sich liebend kümmerte, hohes Ansehen, er beeinflusste auch große Persönlichkeiten seiner Zeit, unter ihnen zum Beispiel die spätromantischen Dichter Friedrich Schlegel, Clemens von Brentano und Joseph von Eichendorff. Den Redakteur des „Österreichischen Beobachters“ Anton von Pilat brachte er dazu, keine Unwahrheiten und kirchenfeindliche Artikel unter dem Volk zu verbreiten. Außerdem erwirkte er durch seine beeindruckenden Predigten die Bekehrungen vieler Juden und Protestanten.
Klemens Maria Hofbauer, der der „Apostel von Wien und Warschau“ genannt wird, starb am 15. März 1820 in Wien, seine Reliquien sind in der Kirche Maria am Gestade in Wien aufbewahrt. Er wurde am 29. Januar 1888 durch Papst Leo XIII. selig gesprochen, und am 20. Mai 1909 durch Papst Pius X. heilig gesprochen.
Literatur
- Das Evangelium neu verkünden. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1987 (255 Seiten).
- Wilhelm Hünermann: Der Apostel von Wien. Biographie über Klemens Maria Hofbauer. Verlag: BuBe-Lahn-Topos (ISBN: 978-3-7022-1646-7).
Weblinks
- Eintrag im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)
- "Der Apostel Warschaus und Wiens" - Der Kirchenhistoriker Rudolf Grulich über den völkerverbindenden Heiligen aus Taßwitz
- Redemptoristen in Österreich
Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.