Kontemplation

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Kontemplation (von lat. contemplare: „anschauen, betrachten“) ist der spirituelle Gegenbegriff zur Aktion ("Tat"). Er bedeutet allgemein Beschaulichkeit. Schon die heidnischen römischen Priester sagten die Zukunft voraus, indem sie in einem bestimmten vorher definierten Bereich des Himmels, dem templum ("Tempel", Bereich, übersetzt auch Beobachtungsraum), den Vogelflug beobachteten und deuteten. Analog dazu war auf der Erde ein bestimmter heiliger Bezirk abgesteckt, der nur der Gottheit geweiht war, ebenfalls templum genannt. Beim contemplativen Betrachten sah man auf die "himmlischen" und die "irdischen" Bereiche (Plural templa) zugleich.

Unter den Orden werden die kontemplativ genannt, die der betrachtetenden Anbetung Gottes den Vorrang vor dem tätigen Leben geben. Völlige Untätigkeit ist in der christlichen Spiritualität jedoch nicht vorgesehen, so dass auch die am strengsten kontemplativen Mönche (etwa die Kartäuser und Trappisten) in ihren Klöstern Arbeitszeiten haben.