Geist des Konzils

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Version vom 8. August 2008, 10:01 Uhr von Basilius (Diskussion | Beiträge) (Konzilskommentar aus dem Geist des Konzils)
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Der Begriff Geist des Konzils ist bereits während des 2. Vatikanums entstanden. Gemeint wart damit der Geist der Öffnung zur Welt, des aggiornamento, des ökumenischen und interreligiösen Dialogs und des kirchlichen Engagements für einen neuen Humanismus. Immer wieder berufen sich bis heute verschiedene Theologen und sogar Bischöfe auf diesen vermeintlichen "Geist", der allerdings mit dem Konzil selber meistens nichts zu tun hatte, sondern eher im Bereich des eigenen Wunschdenkens bzw. der antikirchlichen Irrlehren anzusiedeln ist.

Das wahre Konzil sei der "Geist des Konzils". Denn man könne das Konzil nicht auf den bloßen Buchstaben seiner (ungelesenen?) Texte reduzieren. Das eigentliche Reformwerk der Konzilsväter gehe weit darüber hinaus. Und so können seit Jahren alle möglichen Leute die unmöglichsten Dinge als Früchte des Konzils ausgeben, die zwar nicht in den Konzilstexten zu finden sind, aber angeblich dem "Geist des Konzils" entsprechen: die Laienpredigt, die Weihe von Diakoninnen, die Abschaffung des Latein, die Leugnung des Opfercharakters der heiligen Messe, Interkommunion, Religionspluralismus, die Mitwirkung der Laien bei der Bischofsfindung und so weiter.

Papst Benedikt XVI. sagte in seinem Buch "Zur Lage des Glaubens" über den "Geist des Konzils": "Diesem 'wahren Konzil', so jedenfalls meine Diagnose, stellte man schon während der Sitzungen und mehr und mehr dann in der darauffolgenden Zeit einen angeblichen 'Geist des Konzils' entgegen, der in Wirklichkeit ein wahrer 'Ungeist' ist. Nach diesem Konzils-Ungeist wäre alles, was 'neu' ist (oder angeblich neu ist: denn wie viele alte Häresien sind in diesen Jahren wieder aufgetaucht, die als Neuheit ausgegeben wurden!), immer und in jedem Fall besser als das, was gewesen ist oder was ist. Es ist der Ungeist, der die Kirchengeschichte erst mit dem II. Vatikanum als einer Art Nullpunkt beginnen läßt."

Konzilskommentar aus dem Geist des Konzils

Im Juni 2005 berichte die Internetzeitung kath.net, dass Rom gewillt sei, mit "dem nebulösen Konzilsgeist "aufzuräumen". Wie als Antwort gaben darauf Peter Hünermann und Bernd-Jochen Hilberath (Tübinger Professoren) 2006 einen Kommentar (fünf Bände) zum Zweiten Vatikanischen Konzil mit dem Titel "Der Geist des Konzils" heraus. Der Kommentar will der jungen Generation den "Geist des Konzils" zugänglich machen. Dieser wurde demonstrativ Papst Benedikt XVI. übergeben und von Kardinal Walter Kasper in Rom vorgestellt.

Bischof Gebhard Fürst würdigte den Kommentar mit den Worten: "Eine Theologie, die aus Geist und Erbe des Konzils schöpft, bleibt stets jung und belebend und kommt unserer Kirche wie eine Erinnerung aus der Zukunft als bleibende Mahnung für austehende Reformanliegen entgegen." Diesem Geist entsprechend müsse die Stellung und Verantwortung der Laien in der Kirche von neuem betont und diemissionarische Kirche gestärkt werden.

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