Pax Christi
Die internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi begann 1944 in Frankreich als Initiative katholischer Laien. Diese initiierten einen Gebetskreuzzug für die Völkerversöhnung, der alsbald Unterstützung durch den Bischof von Lourdes, Pierre-Marie Théas, und weitere Bischöfe fand. Die französische Gründung erfuhr alsbald auf deutscher Seite, insbesondere in Baden und im Rheinland, ein lebhaftes Echo. So konnte der internationale Charakter der Bewegung beim I. Kongress in Kevelaer vom 1.-4. April 1948 deutlich hervortreten. Bei der Abschlusskundgebung am 4. April 1948 fanden sich rund 10.000 Menschen im niederrheinischen Wallfahrtsort ein, um mit dem frz. Bischof Théas den "Tag des Friedens" zu feiern. Dieser war zugleich Weißer Sonntag, so dass der Bischof den deutschen Erstkommunionkindern die Hl. Kommunion reichte. Dem Volk rief er zu: "Ich bringe Euch den Bruderkuß des christlichen Frankreich".
Am Vorabend, dem 3. April 1948 war in Kevelaer auch die deutsche Sektion der Bewegung gergründet worden. Die katholische Friedensbewegung wirkte zunächst auch in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und dehnte sich auf weitere europäische und überseeische Nationen aus. Durch den Koreakrieg 1950 erlebte die junge Bewegung einer erste Phase der Stagnation. Die deutsche Sektion wurde mit dem älteren Friedensbund deutscher Katholiken (gegr. 1917 durch Max Joseph Metzger) vereinigt.
Seit den 1960er Jahren bemühte sich die dt. Pax Christi besonders um die Verständigung mit Polen, seit den 1970er Jahren auch um Fragen des Nord-Süd-Konflikts und die Ökumene. Die Tätigkeit in den 1980er Jahren war stark durch die politische Friedensbewegung vor der Entspannung des Ost-West-Konflikts geprägt. Seit 1989 ist Pax Christi zwar um die Erschließung neuer Arbeitsfelder bemüht, verliert aber personell und strukturell zunehmend an Relevanz innerhalb des Katholizismus.
Literatur
- Pax Christi - Kevelaer 1948-1988, Kevelaer (Butzon u. Bercker) 1988.