Ankündigung der Geburt des Herrn
Als Ankündigung der Geburt des Herrn wird ein Abschnitt des Martyrologium Romanum für den 25. Dezember, das Weihnachstfest, bezeichnet. Er enthält die Datierung der Geburt Jesu Christi anhand verschiedener Ereignisse der Heilsgeschichte seit der Erschaffung der Welt, der Angabe der Olympiade und verschiedener profaner Chronologien. Sie ist von ihrem liturgischen Ort im Stundengebet, dem Ende der Prim, ins kirchliche Brauchtum übergegangen.
Mancherorts singt der Kantor, der Hebdomadar, der Diakon oder der Priester unmittelbar vor der Christmette feierlich diese Ankündigung der Geburt des Herrn.
Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium (1584) | |
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lateinisch (ältere Fassung) | deutsch |
Anno a creatione mundi, quando in principio Deus creavit caelum et terram, quinquies millesimo centesimo nonagesimo nono; a diluvio autem, anno bis millesimo nongentesimo quinquagesimo septimo: |
Im Jahr 5199 seit Erschaffung der Welt, da Gott im Anfang Himmel und Erde schuf,
im Jahr 2957 seit der Sintflut, im Jahr 1032 seit der Salbung Davids zum König, im Jahr 752 seit der Gründung Roms, Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach. |
Die konkreten Jahreszahlen der Version von 1584 beziehen sich auf antike bzw. mittelalterliche Berechnungen. Diese „sind, was die Geschichte Israels und anderer Völker der Antike betrifft, nicht sehr genau, stehen aber für historische Fassbarkeit von Ereignissen und Personen. Was den Beginn der Welt- und Menschheitsgeschichte betrifft, wurde die Vorlage dem heutigen Wissensstand angepasst.“<ref>Deutsches Liturgisches Institut.</ref> Dabei wird nunmehr die heilsgeschichtliche Dimension dieser Ereignisse stärker akzentuiert.
Ankündigung der Geburt des Herrn nach dem Römischen Martyrologium (2004) | |
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lateinisch<ref>Martyrologium von Weihnachten in der Fassung von 2004, Version mit Noten (PDF-Datei; 99 kB)</ref> | deutsche Übertragung |
Innumeris transactis saeculis a creatione mundi, quando in principio Deus creavit caelum et terram et hominem formavit ad imaginem suam; permultis etiam saeculis, ex quo post diluvium Altissimus in nubibus arcum posuerat, signum foederis et pacis; |
Unzählige Jahrhunderte waren vergangen seit Erschaffung der Welt, als Gott im Anfang Himmel und Erde erschuf und den Menschen nach seinem Bilde gestaltete; und etliche weitere Jahrhunderte, seit der Höchste nach der Flut in die Wolken einen Bogen gesetzt hatte als Zeichen des Bundes und des Friedens; |