Jesus Christus
Die folgende Übersicht erfolgt zum Teil auf der Grundlage von "Grundriß der Dogmatik" von Ludwig Ott (ISBN 3936741255).
Inhaltsverzeichnis
Jesus Christus als Person der Geschichte
Die geschichtliche Existenz von Jesus Christus wird durch christliche, jüdische und heidnische Schriftsteller bezeugt.
Heidnische Schriftsteller
Der Schrifsteller Tacitus berichtet im Jahre 116 in den Annalen und Christenverfolgung durch den grausamen Kaiser Nero. Zum Urheber des Christentum schreibt Tacitus: "Der Urheber dieses Namens, Christus, war unter Kaiser Tiberius durch den Landpfleger Pontius Pilatus hingerichtet worden. Für einen Augenblick unterdrückt breitete sich dieser Aberglauben wieder heftig aus, nicht nur in Juda, woher er stammte, sondern sogar in Rom." (Annales XV 44) Anderswo berichtet Tacitus von einer "ingens multitudo" (ungeheuren Menge) von Christen in Rom seit 64, nur dreissig Jahre nach dem Tod von Jesus Christus.
Der Schriftsteller Sueton berichtet im Jahre 120, dass Kaiser Claudius (10 v. Chr.-54 n. Chr.) die Juden, die Anstiften eines Chrestus beständig Unruhe stifteten, aus Rom vertrieb. (Vita Claudii, 25,4). Die repressive Haltung von Claudius wird auch durch die Apostelgeschichte bezeugt: der heilige Paulus trifft im Jahre 52 in Korinth auf einen jüdischen Haushalt, der aus Rom vertrieben worden war (vgl. Apg 18,2).
Auch Plinius der Jüngere (Statthalter von Bithynien und Pontus, Kleinasien) schickt im Jahr 111 dem Kaiser Trajan einen Brief, worin er berichtet, dass die Christen "an einem festgesetzten Tag vor Tagesanbruch zusammenkommen und Christus wie einem Gott ein Loblied singen"; er fügt hinzu, dass sie so zahlreich geworden sind, dass sich die heidnischen Priester beunruhigen. (Epist. 10, 96)
Schließlich schreibt nach dem Jahre 70 der syrische Schriftsteller Mara Bar Seraphion an seinen Sohn über Jesu: "Oder (was hatten) die Juden von der Hinrichtung ihres weisen Königs, da ihnen von jener Zeit an das Reich wegenommen war?... Die Juden wurden umgebracht und aus ihrem Reiche vertrieben, leben allenthalben in der Zerstörung. ... Der weise König ist nicht tot: wegen der neuen Gesetze, die er gegeben hat."
Jüdische Schriftsteller
Der bekannteste jüdische Schriftsteller, der über Christus berichtet, ist Josephus Flavius. In seinen Antiquitates, die er im Jahre 93 oder 94 in Rom verfasste, schreibt er: "Zu jener Zeit lebte Jesus, ein weiser Mann. […] Die Verantwortlichen unseres Volkes hatten ihn vor Pilatus angeklagt, der ihn kreuzigen liess." (Ant. Iud., 5, 1-7). Weiter schreibt er, dass der Hohepriester Ananaus "den Bruder Jesu, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, und einige andere der Gesetze anklagte und steinigen ließ."
Auch im Talmud wird die Person Jesu gelegentlich erwähnt.
Die zwei Naturen in Christus
Die wahre Gottheit Christi
Das Dogma der wahren Gottheit von Jesus Christus besagt, dass die unendliche göttliche Natur mit allen ihren unendlichen Vollkommenheiten auf Grund ewiger Zeugung aus dem Vater besitzt.
Die wahre Menschheit Christi
Das Dogma der wahren Menschheit Christi besagt, dass Christus einen wirklichen Leib angeommen hat. Das Konzil von Chalcedon (451) bezeichnet Christus als mit "wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch".
Vereinigung der beiden Naturen in Christus
Das Dogma von der Vereinigung der beiden Naturen in Christus bedeutet, dass in Christus die göttliche und die menschliche Natur hypostatisch, das heißt in der Einheit der Person verbunden ist. In Christus sind daher zwei Naturen (die menschliche und die göttliche) in einer Person vereint.
Jesus Christus, der Erlöser
Begriffsdefinition
Man unterscheidet bei der Erlösung zwischen Erlösung im objektiven und Erlösung im subjektiven Sinn. Beim ersteren handelt es sich um das Werk des Erlösers. Bei Erlösung im subjektiven Sinn geht es um die Verwirklichung der Erlösung beim einzelnen Menschen. Dies bezeichnet man auch als Rechtfertigung.
Erlösung als Zweck des Kommens Christi
Der Zweck der Menschwerdung unseres Herrn Jesus Christus besteht darin, dass er gekommen ist, um die Menschen zu erlösen. Dies bekennen wir im Credo, wo wir beten: "Zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden"
Die Notwendigkeit der Erlösung
Es ist ein Dogma der Kirche, dass sich der Mensch nicht selbst erlösen kann. Der Grund liegt darin, dass alle Menschen seit der Erbsünde Knechte der Sünde sind. Der Heilige Paulus schreibt im Römerbrief 3,23 f: " Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus."
Die Freiheit Gottes bei der Erlösung
Die Erlösung durch Gott geschieht frei und aufgrund Gottes Erbarmens. Der hl. Thomas von Aquin und der hl. Augustinus haben gelehrt, dass Gott die Menschen aufgrund seiner Allmacht auch auf vielerlei andere Arten hätte erlösen können. Daher bestand auch keine absolute Notwendigkeit für die Inkarnation. Allerdings bestand eine bedingte Notwendigkeit für die Inkarnation dahingehend, dass die Beleidigungen Gottes, die durch die schweren Sünden ausgelöst wurden, nur durch einen unendlichen Sühneakt vollkommen aufgewogen werden. Dies war nur durch eine göttliche Person möglich.
Verwirklichung der Erlösung durch die drei Ämter Christi
Bei den drei Ämtern Christi handelt es sich um das Lehramt, das Hirtenamt und das Priesteramt. Die drei Ämter werden aus dem 14. Kapitel des Johannes-Evangelium hergeleitet, wo es heißt: "Ich bin der Weg (Hirtenamt)) und die Wahrheit (Lehramt) und das Leben (Priesteramt)."
Glorreiche Abschluß der Erlösungswerkes Christi oder die Erhöhung Christi
Die Wiederkunft Christi
Diverses über Jesus Christus
Weblinks
Siehe auch: Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes