Privilegium Petrinum

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Privilegium Petrinum nennt man die Berechtigung der Papstes, eine nichtsakramentale Ehe zu Gunsten des Glaubens (in favorem fidei) zu lösen, bei der der eine Ehepartner beim Eheabschluß getauft war. Wenn beide Teile beim Eheabschluss getauft waren, kann auch der Papst nicht trennen.

Der Papst kann eine solche Ehe lösen, ob sie vollzogen ist oder nicht. Die Kirche macht von einer dieser Vollmacht nur Gebrauch, wenn kein Ärgernis zu befürchten ist. Außerdem ist Vorbedingung, dass es moralisch unmöglich ist, die eheliche Gemeinschaft fortzusetzen bzw. wieder aufzunehmen und dass der eine Teil während der ganzen Zeit des ehelichen Zusammenlebens nicht getauft war oder wenigstens, falls er später getauft wurde, nach der Taufe keinen ehlichen Verkehr mit dem anderen Teil gehabt hat.

Gültige Rechtslage ist die Instruktion der Kongregation für Glaubenslehre vom 6.12.1973. Auflösung ist nicht nur zugunsten des Glaubens, sondern auch zugunsten des Seelenheils eines Dritten, mit dem die neue Ehe beabsichtigt ist, möglich. Zu prüfen ist, ob:
a) wenigstens ein Teil bei der Eheschließung ungetauft war;
b) ob ein Teil während der ganzen Ehe ungetauft blieb oder nach einer möglichen Taufe des zweiten Teils die Ehe nicht mehr vollzogen wurde;
c) ob der mögliche neue nichtkatholische Ehepartner freie Religionsausübung des katholischen Teils und katholische Taufe und Erziehung der Kinder zusichert. Bereits der päpstliche Gnadenakt des Auflösungsbescheids löst die Ehe.

Päpstliche Schreiben

Paul VI.

siehe auch: Privilegium Paulinum