Dominikus von Kastillien
Der heilige Dominikus (* um 1170 in Calaruega, Kastillien, † 6. August 1221 in Bologna, Italien) war der Gründer des Predigerordens der Dominikaner.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Geboren wurde Dominikus als Sohn eines spanischen Gutsherren um 1170 in Calaruega. Er bekam den Namen Domingo de Guzmán.
Sein Studium absolvierte Dominikus in Palencia, wo er zehn Jahre lang Philosophie und Theologie studierte. 1199 wurde er Domkapitular in Chorherrenstift in Osma, wo er bald zum Subprior ernannt wurde. Als solcher arbeitete er eng mit Bischof Diego zusammen, den er 1203 auf eine Reise nach Marken und Rom begleitete. Auf dieser Reise bekam er einen Einblick in das Wirken der Katharer (Albigenser), die durch Bildung und Predigt viele Menschen für ihre Lehre begeistern konnten.
Der Heilige hatte erkannt, dass die bisherigen Methoden zur Bekämpfung der Häretiker falsch sein mussten. So versuchte er, von Papst Innozenz III. als Wanderprediger nach Südfrankreich geschickt, durch Predigt, Studium und ein Leben in Armut die Lehre der Kirche zu verbreiten.
In Prouille Languedoc gründete er mit Bischof Diego ein erstes Missionszentrum auf der Grundlage von Armut und Predigt. Es war ein Haus für bekehrte Albigenserinnen und kann vielleicht als das erste Dominikanerinnenkloster bezeichnet werden.
Der Orden
Um die falschen Lehren auch nachhaltig bekämpfen zu können, gründete der Heilige 1215 einen Predigerorden, dessen Hauptaufgabe es war durch gesprochenes Wort und vorbildliches Leben, die Irrgläubigen zu bekehren. Vor allem theologisch gebildete Männer traten in diesen Orden ein. Als Grundlage diente die Regel des hl. Augustinus, die durch einige strenge Bestimmungen (wie z.B. den vollkommenen Verzicht auf Eigentum) ergänzt wurde.
1216 bestätigte Papst Honorius III. den Orden. Schon ein Jahr nach der Gründung gab es 60 Dominikanerklöster. Die Dominikaner wurden neben den Franziskanern zum mächtigsten Orden des Mittelalters.
Der Heilige selbst hatte jedoch wenig Zeit um sich um die Organisation und Ausbreitung seines Ordens zu kümmern. Nach dem 2. Generalkapitel starb Dominikus mit 51 Jahren in Bologna. Das Vermächtnis an seine Brüder war die Aufforderung zur Liebe, zur Demut und zur Armut.
Heiliggesprochen wurde Dominikus 1234 nach der erstmaligen Erhebung seiner Gebeine, die in Bologna ruhen. Sein liturgischer Gedenktag war vierhundert Jahre lang am 4. und wird heute am 8. August gefeiert.
Attribute
Weil es heißt, seine Mutter habe vor seiner Geburt einen schwarz-weißen Hund mit einer Fackel im Maul gesehen, wird man den Heiligen gelegentlich mit Hund dargestellt.
Seine Amme sah bei seiner Taufe einen Stern auf seiner Stirn. Auch diesen findet man häufig auf bildlichen Darstellungen.
Desweiteren trägt er neben seinem Habit oft auch ein Kreuz, Lilienstengel, Buch und Weltkugel oder den Rosenkranz, den er der Legende nach von der Jungfrau Maria erhalten haben soll.
Päpstliche Schreiben
- Benedikt XV., Enzyklika Fausto appetente die zum 700. Jahrestag des Heimganges des heiligen Dominikus vom 29. Juni 1921.
Literatur
- Paul D. Hellmeier : Dominikus begegnen. Sankt Ulrich Verlag (ISBN: 978-3-936484-92-2).
Weblinks
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)