Katechismus der katholischen Religion
Katechismus, herausgegeben um Auftrag der Österreichischen Bischofskonferenz vom Erzbischöflichen Amt für Unterricht und Erziehung - Katechetisches Institut Wien, Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien (Illustrationen: Akad. Maler Prof. Karl Engel und akad. Graphikerin Editha Hartmann; Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien vom 17. März 1960, Zahl 1722/60, Mit Erlass des Bundesministeriums für Unterricht vom 14. April 1960, Zahl 51.801-18/60 als Lehrbuch zum Unterrichtsgebrauch an Volks-, Haupt- und Mittelschulen allgemein zugelassen)
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Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist |
Inhaltsverzeichnis
- 1 UNSER GLAUBE AN GOTT
- 1.1 1. LEHRSTÜCK: JESUS CHRISTUS HAT DIE APOSTEL IN DIE WELT GESANDT
- 1.2 2. LEHRSTÜCK: WIR ERKENNEN GOTT AUS SEINEN WERKEN
- 1.3 3. LEHRSTÜCK: GOTT SPRICHT ZU UNS
- 1.4 4. LEHRSTÜCK: DIE GÖTTLICHE OFFENBARUNG LEHRT UNS, WER GOTT IST
- 1.5 5. LEHRSTÜCK: GOTT HAT HIMMEL UND ERDE ERSCHAFFEN
- 1.6 6. LEHRSTÜCK: GOTT SORGT FÜR DIE WELT
- 1.7 7. LEHRSTÜCK: GOTT HAT DIE ENGEL ZU SEINER EHRE UND ZUR HILFE DER MENSCHEN ERSCHAFFEN
- 1.8 8. LEHRSTÜCK: GOTT HAT DIE MENSCHEN ERSCHAFFEN
- 1.9 9. LEHRSTÜCK: DER MENSCH GESTALTET IM AUFTRAG GOTTES DIE ERDE
- 1.10 10. LEHRSTÜCK: GOTT IST UNENDLICH VOLLKOMMEN
- 1.11 11. LEHRSTÜCK: IN GOTT SIND DREI PERSONEN
- 1.12 12. LEHRSTÜCK: DIE ERSTEN MENSCHEN HABEN DURCH DIE SÜNDE DIE GOTTESKINDSCHAFT VERLOREN
- 1.13 13. LEHRSTÜCK: GOTT HAT EINEN ERLÖSER VERHEISSEN
- 1.14 14. LEHRSTÜCK: DER ENGEL DES HERRN BRACHTE MARIA DIE BOTSCHAFT
- 1.15 15. LEHRSTÜCK: DER SOHN GOTTES IST MENSCH GEWORDEN
- 1.16 16. LEHRSTÜCK: JESUS CHRISTUS VERKÜNDET DAS REICH GOTTES
- 1.17 17. LEHRSTÜCK: JESUS CHRISTUS IST WAHRER GOTT
UNSER GLAUBE AN GOTT
JESUS CHRISTUS HAT UNS DIE FROHBOTSCHAFT VOM HIMMLISCHEN VATER GEBRACHT
Jesus nahm beim Letzten Abendmahl Abschied von seinen Aposteln. Sie waren darüber sehr traurig. Jesus tröstete sie:
- "Euer Herz betrübe sich nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich. Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wäre es nicht so, dann hätte ich es euch gesagt. Ich gehe ja hin, euch eine Stätte zu bereiten. Wenn ich dann hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, so komme ich wieder und nehme euch zu mir, damit auch ihr seid, wo ich bin. Wohin ich gehe - den Weg dorthin wisst ihr ja." (Jo 14, 1-4)
Jesus Christus hat in seinem ganzen öffentlichen Leben die Apostel zum Glauben an seine göttliche Sendung und an seine Frohbotschaft angeleitet. Vor seinem Abschied wollte er sie noch in ihrem Glauben bestärken.
Jesus Christus wusste, dass die Apostel seine Lehre noch nicht ganz verstanden hatten. Darum sandte er ihnen am Pfingstfest den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit. Dieser machte ihnen alles verständlich, was Jesus gelehrt hatte, bestärkte sie und erinnerte sie an alles, was Jesus selbst gesagt hatte.
Nach dem Pfingstfest zogen die Apostel aus und verkündeten die Frohbotschaft Christi. Viele Tausende hörten ihre Predigten, glaubten an Jesus Christus und ließen sich taufen.
Seit den Zeiten der Apostel verkündet die Kirche die Botschaft Jesu Christi. Jesus hat dazu den Auftrag gegeben und ihr den Heiligen Geist gesandt. Dieser wirkt in ihr bis zum Ende der Welt. Er bewahrt sie vor jedem Irrtum. Die Kirche sendet uns Priester und Lehrer, welche uns die Botschaft Jesu Christi verkünden. Sie gibt uns Bücher in die Hand, die uns helfen, die Botschaft Jesu Christi immer besser kennenzulernen: die Heilige Schrift, den Katechismus und das Gebetbuch.
Im Auftrag Jesu Christi übt die Kirche das Priesteramt aus. Sie bringt das heilige Messopfer dar, spendet die Sakramente, weiht und segnet und betet für uns. Dadurch vermittelt sie uns die Gnade der Erlösung, die uns Jesus verdient hat.
Die Kirche leitet uns auch zu einem Leben nach dem Willen Gottes an. Sie verkündet und erklärt die Gebote Gottes. Dazu gibt sie auch selbst Gebote. Sie mahnt uns zum Guten und warnt uns vor dem Bösen. Das ist ihr Hirtenamt.
Durch ihr dreifaches Amt lehrt uns die Kirche die Botschaft Jesu Christi, bringt uns seine Gnade, führt uns durch Jesus Christus zum Vater im Himmel.
Jesus Christus hat uns berufen, durch dieses Leben auf Erden zum Vater im Himmel zu kommen. Damit wir unser Ziel erreichen, müssen wir die wahre Lehre Christi kennenlernen, in der Gnade leben und den Weg zum himmlischen Vater gehen. Darüber belehrt uns der Katechismus. Er hat drei Teile oder Hauptstücke.
Im ersten Teil lernen wir die Wahrheit unseres Glaubens kennen: Das Apostolische Glaubensbekenntnis.
Im zweiten Teil lernen wir von der Frucht der Erlösung, der Gnade: Von den Sakramenten und vom Gebet.
Im dritten Teil lernen wir den Weg, den wir gehen müssen: Von der Liebe zu Gott und von den Geboten.
Merksätze:
1. Wozu sind wir berufen?
Wir sind berufen, durch unser Leben auf Erden zum Vater im Himmel zu kommen.
2. Wie hilft uns Gott auf unserem Lebensweg?
Gott sandte uns seinen Sohn, schenkt uns seine Gnade und lehrt uns seinen Weg.
FÜR MEIN LEBEN
Ich will im Religionsunterricht gut aufmerken.
"Wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der wird in das Himmelreich eingehen. " (Mt 7, 21)
1. LEHRSTÜCK: JESUS CHRISTUS HAT DIE APOSTEL IN DIE WELT GESANDT
Jesus Christus hat uns durch seinen Tod am Kreuz erlöst und uns das Heil gebracht. Bevor er in den Himmel aufgefahren ist, hat er den Aposteln den Auftrag gegeben, sein Heilswerk fortzusetzen.
- Die elf Jünger begaben sich nach: Galiläa auf den Berg, wohin sie Jesus eingeladen hatte. Als sie den Auferstandenen sahen, beteten sie ihn an.
- Darauf trat Jesus zu ihnen und sprach: "Mir ist alle, Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles halten, was im euch geboten habe. Seht, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt." (Mt 28, 16-20)
Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Um alle Menschen zu Kindern Gottes zu machen, befahl er den Aposteln, in seinem Namen zu lehren und die Gläubigen durch die heilige Taufe in die Gemeinschaft seiner Kirche aufzunehmen.
Wer an Jesus Christus glaubt, getauft ist und der katholischen Kirche angehört, ist ein katholischer Christ. Wer als katholischer Christ lebt, wird sich auf Erden bewähren und die ewige Seligkeit erlangen.
Die wichtigsten Glaubenslehren finden wir im Apostolischen Glaubensbekenntnis. Es lautet:
Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geiste, geboren aus Maria, der Jungfrau, - gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, - abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, - aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, - von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, - die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, - Nachlass der Sünden, - Auferstehung des Fleisches, - und das ewige Leben.
Amen.
Wozu ist Jesus auf die WeIt gekommen? - Welchen Auftrag hat Jesus den Aposteln gegeben? - Warum konnte Jesus den Aposteln diesen Auftrag geben? Wozu hat er diesen Aoftrag gegeben? - Welche Hilfe versprach Jesus den Aposteln, damit sie seinen Auftrag erfüllen können? - Was sind wir durch die heilige Taufe? - Wo findet du die wichtigsten Glaubenslehren?
Merksatz:
3. Wer ist ein katholischer Christ?
Ein katholischer Christ ist, wer an Jesus Christus glaubt, getauft ist und der Kirche angehört.
FÜR MEIN LEBEN
Ich will nicht nur dem Taufschein nach ein katholischer Christ sein, sondern auch als Christ leben.
Denke nach, wie du am Leben der Kirche Anteil nehmen kannst; wo du über die Lehre Jesu und über die Kirche nachlesen kannst! ErkIäre, warum die Taufe so wichtig ist; wie du deine Religionsbücher gebrauchst; warum du im Religionsunterricht eifrig mitarbeiten sollst! - Nimm am sonntägigen Gottesdienst teil! - Höre die Predigt aufmerksam an! - Besuche die Seelsorgestunde oder Christenlehre für Kinder!
AUS DER LITURGIE
Vor der Taufe fragt der Priester:
Priester: N., was begehrst du von der Kirche Gottes?
Pate: (Im Namen des Täuflings) Den Glauben.
Priester: Was gewährt dir der Glaube?
Pate: Das ewige Leben.
"Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden!" (Mk 16, 16)
"Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erde."
2. LEHRSTÜCK: WIR ERKENNEN GOTT AUS SEINEN WERKEN
Die Heilige Schrift des Alten Bundes berichtet, dass die heidnischen Unterdrücker die Israeliten zwingen wollten, vom wahren Gottesglauben abzufallen. Die Mutter der makkabäischen Brüder bestärkte ihren jüngsten Sohn, dem wahren Gott treu zu bleiben. Sie wies ihn auf die Werke Gottes hin:
- "Ich bitte dich, mein Kind, schaue den Himmel an und die Erde und betrachte alles, was auf ihr ist. Bedenke, dass Gott dieses und die Menschen aus dem Nichts geschaffen hat." (2 Makk 7, 28)
Diese Worte der Mutter haben dem Sohn geholfen, seinem Glauben an den wahren Gott treu zu bleiben, Auch wir können Gott aus der weisen Einrichtung der Natur erkennen. Die Größe der Gestirne und ihre Bahnen, Luft, Wasser, Pflanzen, Tiere und Menschen weisem auf ihren Schöpfer hin; denn alles, was geworden ist, muss einen Urheber haben. Nur ein höchst weiser und allmächtiger Gott kann die Welt erdacht und erschaffen haben.
Auch aus unserem Gewissen erkennen wir Gott. Es mahnt uns, so zu denken, zu reden und zu handeln, dass wir es vor Gott verantworten können. Gott spricht durch das Gewissen zu uns.
Unser menschliches Erkennen wird durch ungeordnete Triebe und Leidenschaften oft verdunkelt. Darum verlieren manche Menschen den wahren Glauben an Gott. Sie beschäftigen sich zu sehr mit den irdischen Gütern und wenden sich von Gott ab. Sie hören auch nicht mehr auf ihr Gewissen.
Wie können wir Gott aus der Natur erkennen? - Worauf weist uns die Ordnung in der Natur hin? - Was sagt uns das Gewissen? - Warum bezeichnen wir das Gewissen als Stimme Gottes?
Merksatz:
4. Woher erkennen wir, dass Gott ist?
Dass Gott ist, erkennen wir aus der sichtbaren Welt und aus dem Gewissen.
FÜR MEIN LEBEN
Die Natur und mein Gewissen führen mich zu Gott. Bei allem, was ich tue, will ich Gott vor Augen haben.
Denke nach, wie sich Gott in der Ordnung der Natur zeigt; was es für dich bedeutet, dass Gott ist; ob jeder Mensch Gott erkennen kann! ErkIäre, warum manche Menschen nicht an Gott glauben! - Nenne Beispiele für die Ordnung und Schönheit in der Natur!
der Baumeister des Weltalls aber ist Gott.
3. LEHRSTÜCK: GOTT SPRICHT ZU UNS
Jeder Mensch kann erkennen, dass Gott ist. Gott hat den Menschen vor allen anderen Geschöpfen ausgezeichnet und hat ihm sogar in der Schöpfung eine besondere Stellung zugeteilt. Darum hat er zu den Menschen gesprochen. Er hat sich uns geoffenbart. Gott hat seine Offenbarungen schon den Stammeltern, den Patriarchen, vor allem aber Moses gegeben.
- Moses trieb einst die Schafe nach der Wüste und kam zum Berge Horeb. Da erschien ihm Gott inmitten einer Feuerflamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er sah, dass der Dornbusch brannte, aber der Dornbusch wurde vom Feuer nicht verzehrt. Moses dachte: "Ich will hinübergehen und die seltsame Erscheinung genauer anschauen." Gott rief ihm aus dem Dornbusch zu: "Moses, Moses!" Dieser antwortete: "Hier bin iml" Gott sprach: "Tritt nicht näher! Zieh deine Schuhe aus, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliger Boden. Ich bin der Gott deiner Stammväter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs." Moses verhüllte sein Angesicht, denn er wagte nicht, zu Gott aufzuschauen (2 Mos 3, 1-6).
Gott hatte den ersten Menschen den Erlöser verheißen. Je näher dessen Ankunft war, desto ausführlicher wurden die Offenbarungen. Gott gab sie durch die Propheten. Die göttlichen Offenbarungen aus der Zeit vor Christus sind in der Heiligen Schrift des Alten Bundes aufgezeichnet (Altes Testament).
Im Neuen Bund hat Gott bestätigt, dass Jesus Christus sein Sohn ist. Jesus hat uns die Frohe Botschaft und das ewige Heil vom Vater gebracht.
- Jesus nahm Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit sich und führte sie abseits auf einen hohen Berg. Er ward vor ihnen verklärt. Sein Antlitz leuchtete wie die Sonne und seine Kleider glänzten wie das Licht. Es erschien ihnen Moses und Elias.
- Eine lichte Wolke überschattete sie, und eine Stimme erscholl aus der Wolke: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe. Auf ihn sollt ihr hören!" (Mt 17, 1-3, 5)
Durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, sind die göttlichen Offenbarungen vollendet. Auf ihn sollen alle Menschen hören.
Die Botschaft, die uns Jesus gebracht hat, ist im wesentlichen in der Heiligen Schrift des Neuen Bundes enthalten (Neues Testament). Sie wurde von Aposteln und ihren Schülern aufgezeichnet. Die Verfasser der Heiligen Schrift schrieben unter der besonderen Leitung des Heiligen Geistes. Er bewahrte sie vor Irrtümern.
Die Apostel haben manches, was Jesus gelehrt hat, nur gepredigt und mündlich weitergegeben. Später wurden diese Wahrheiten aufgeschrieben. Jene Wahrheiten, die zuerst nicht niedergeschrieben, sondern nur mündlich weitergegeben worden sind, nennen wir Überlieferung.
Die Kirche lässt durch den Papst und die Bischöfe als Nachfolger der Apostel die göttlichen Offenbarungen verkünden und erklären. Sie sagt uns auch, welche Bücher zur Heiligen Schrift gehören. Sie allein hat von Jesus Christus die Vollmacht erhalten, die Heilige Schrift richtig auszulegen.
DIE BÜCHER DER HEILIGEN SCHRIFT
A) Die Bücher des Alten Testamentes.
Die Heilige Schrift des Alten Testamentes besteht aus 21 geschichtlichen Büchern, 7 Lehrbüchern und 17 prophetischen Büchern.
B) Die Bücher des Neuen Testamentes.
Die Heilige Schrift des Neuen Testamentes besteht
aus 5 geschichtlichen Büchern: aus den 4 Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes und aus der Apostelgeschichte des heiligen Lukas;
aus 21 Lehrschriften: aus 14 Briefen des heiligen Paulus, dem Brief des heiligen Jakobus, den zwei Briefen des heiligen Petrus, den drei Briefen des heiligen Johannes, dem Brief des heiligen Judas Thaddäus;
aus einem prophetischen Buch: der Geheimen Offenbarung des heiligen Johannes.
Warum hat sich Gott den Menschen geoffenbart? - Was bedeutet das Wort "Offenbarung"? - Wen hat Gott den Menschen im Alten Bund verheißen? - Wer hat uns im Neuen Bund die göttlichen Offenbarungen gebracht? - Warum bezeichnen wir die göttlichen Offenbarungen des Neuen Bundes als Frohe Botschaft? Wo sind die göttlichen Offenbarungen ausgezeichnet? - Wer hat die göttlichen Offenbarungen niedergeschrieben? - Wie nennen wir diese Aufzeichnungen?
Merksätze:
5. Durch wen hat sich Gott im Alten Bund geoffenbart?
Gott hat sich im Alten Bund durch die Patriarchen und die Propheten geoffenbart.
6. Durch wen hat sich Gott im Neuen Bund geoffenbart?
Gott hat sich im Neuen Bund durch seinen Sohn Jesus Christus geoffenbart.
7. Wer lehrt uns, was Gott geoffenbart hat?
Was Gott geoffenbart hat, lehrt uns die katholische Kirche durch den Papst und die Bischöfe.
8. Wo sind die göttlichen Offenbarungen enthalten?
Die göttlichen Offenbarungen sind in der Heiligen Schrift und in der Überlieferung enthalten.
FÜR MEIN LEBEN
Ich will in der Heiligen Schrift, in der Biblischen Geschichte, eifrig und aufmerksam lesen.
Denke nach, woraus die katholische Kirche ihre Lehre schöpft; bei welchen Gelegenheiten dir das Wort Gottes erklärt wird; wie du dich bei der Predigt verhalten sollst; warum auch die Überlieferung für uns notwendig ist! - ErkIäre, wie die katholische Kirche die göttlichen Offenbarungen hütet und weitergibt; warum wir die Heilige Schrift als das Wort Gottes bezeichnen; wie du die richtigen Ausgaben der Heiligen Schrift erkennst! - Kaufe dir eine Heilige Schrift und lies darin! Schreibe die Namen der Evangelisten auf!
Steht fest, und haltet euch an die Überlieferungen, die ihr mündlich oder schriftlich von uns empfangen habt. (2 Thess 2, 15)
4. LEHRSTÜCK: DIE GÖTTLICHE OFFENBARUNG LEHRT UNS, WER GOTT IST
Gott sprach aus dem brennenden Dornbusch zu Moses:
- "Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten wohl gesehen und sein Wehklagen über die Unterdrücker vernommen. So geh nun! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk aus Ägypten!" Moses fragte Gott: "Wenn ich zu den Israeliten komme und ihnen sage: Der Gott eurer Väter sendet mich zu euch, und wenn sie mich fragen: Wie heißt er denn?, was soll im ihnen antworten?" Gott antwortete dem Moses: "Ich bin, der ich bin. So sollst du zu den Israeliten sprechen. Der ,ich bin' hat mich zu euch gesandt. Dies ist mein Name in Ewigkeit." (2 Mos 3, 7-15)
Mit diesen Worten hat Gott geoffenbart, dass er anders ist als jedes geschaffene Wesen. Alles ist von Gott geschaffen, ihn selbst aber hat niemand geschaffen. Er ist aus sich selbst. Er ist, ohne jemals geworden zu sein. So ist nur Gott allein. Alles, außer Gott, ist nur, weil es von Gott geschaffen ist. Darum kann nur Gott von sich sagen "Ich bin, der ich bin!"
Jesus hat am Jakobsbrunnen zu der Frau aus Samaria von der wahren Anbetung Gottes gesprochen:
"Es kommt die Stunde und sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten, denn solche Anbeter sucht der Vater. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." (Jo 4, 23, 24)
Jesus belehrte uns darüber, dass Gott ein rein geistiges Wesen ist. Er ist allwissend und allmächtig. Da Gott keinen ,Körper hat, können wir ihn mit unseren Sinnen nicht erfassen. Wenn wir von den Augen und Händen Gottes sprechen, meinen wir seine Allwissenheit und seine Allmacht. Wir wissen zwar vieles von Gott aus seinen Offenbarungen und seinen Werken, aber wir können niemals ganz begreifen, wie Gott ist. Unser Verstand reicht dazu nicht aus, Gottes Größe zu erfassen, denn Gott ist unendlich vollkommen.
Warum können wir Gott nicht mit unseren Sinnen erfassen? - Warum können wir uns von Gott kein richtiges Bild machen? - Woher stammt unser Wissen von Gott?
Merksatz:
9. Wer ist Gott?
Gott ist der Herr aller Dinge. Er ist Geist und unendlich vollkommen.
FÜR MEIN LEBEN
Gott ist unendlich vollkommen. Ich bin geschaffen, ihn anzubeten und ihm zu dienen.
Denke nach, wodurch sich Gott von allen Geschöpfen unterscheidet; welche Geschöpfe Gott ähnlich sind!
Dem König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, allein wahren Gott sei Ehre und Lobpreis in alle Ewigkeit (1 Tim 1, 17).
5. LEHRSTÜCK: GOTT HAT HIMMEL UND ERDE ERSCHAFFEN
Die Heilige Schrift berichtet von der Erschaffung der Welt:
- Im Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde war noch ohne Ordnung und Leben. Finsternis war über dem Abgrunde. Der Geist schwebte über den Gewässern. Gott sprach: "Es werde Licht!" Und es ward Licht. Gott sah das Licht: Es war gut. Gott schied das Licht von der Finsternis. Er nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und Morgen: Der erste Tag (1 Mos 1, 1-5)-
Der Schöpfungsbericht schließt:
- Gott sah alles, was er gemacht hatte: Siehe, es war sehr gut. Es wurde Abend, es wurde Morgen. Sechster Tag. Gott ruhte am siebenten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte. Gott segnete den siebenten Tag und erklärte ihn für heilig, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das er durch sein Wirken erschaffen hatte (1 Mos 1, 31 und 2, 2. 3).
Gott ist ewig. In Gott ist von Ewigkeit her das Bild des Weltalls, ähnlich wie das Bild eines Kunstwerkes im Geiste des Künstlers. Gott schuf die Welt aus der Kraft seines Willens, ohne Material und ohne Werkzeug. Gott hat alles zu seiner Verherrlichung erschaffen. Seine Allmacht und Weisheit, Schönheit und Liebe leuchten aus dem ganzen Weltall. Engel und Menschen sollen die Herrlichkeit des Weltalls schauen, Gottes Vollkommenheit erkennen, ihn loben und ihm dienen. Zugleich hat er alles so geordnet, dass es für die Geschöpfe gut war. Sie sollen an seiner Schönheit, an seiner Liebe und an seinem Reichtum Anteil haben.
Der Bericht der Heiligen Schrift über die Erschaffung der Welt ist keine naturwissenschaftliche Erklärung. Er sagt nur, dass Gott die Welt aus nichts erschaffen hat.
Wie die Welt entstanden ist, hat die Naturwissenschaft zu erforschen. Manches vermag sie heute schon zu erklären, aber vieles ist noch unbekannt. Zwischen den sicheren ErKenntnissen der Naturwissenschaft und dem Bericht der Heiligen Schrift kann es keinen Gegensatz geben.
Wie kündet das Weltall die Größe und Herrlichkeit Gottes? - Warum ist Gott der Herr der ganzen Schöpfung? - Wie ist der Bericht der Heiligen Schrift von der Erschaffung der Welt zu verstehen?
Merksätze:
10. Woher ist das Weltall?
Das Weltall ist von Gott. Er hat Himmel und Erde erschaffen.
11. Wozu hat Gott die Welt erschaffen?
Gott hat die Welt zu seiner Verherrlichung und zum Wohl der Geschöpfe erschaffen.
FÜR MEIN LEBEN
Ich will mich an der Schönheit der Welt freuen. Was sie mir bietet, will ich so gebrauchen, wie Gott es will.
Denke nach, was Gott als Schöpfer für uns getan hat! - Erzähle, wie die Heilige Schrift die Erschaffung der Welt durch Gott berichtet! Erkläre, warum wir immer nach dem göttlichen Schöpfungsplan handeln sollen, wie wir dies tun können, warum wir uns schädigen, wenn wir gegen den göttlichen Schöpfungsplan handeln; warum es zwischen der Naturwissenschaft und dem biblischen Schöpfungsbericht keinen Gegensatz geben kann!
- Großer Gott, wir loben dich,
- Herr, wir preisen deine Stärke.
- Vor dir neigt die Erde sich
- und bewundert deine Werke.
- Wie du warst vor aller Zeit,
- so bleibst du in Ewigkeit !
- Großer Gott, wir loben dich,
6. LEHRSTÜCK: GOTT SORGT FÜR DIE WELT
Jesus Christus hat oft von der Schönheit der Welt gesprochen. Er hat gezeigt, wie alles Gute von Gott stammt. Der himmlische Vater hat die Welt nicht nur erschaffen, sondern er sorgt auch für sie. Darum mahnt Jesus:
- "Seid nicht ängstlich besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist denn das Leben nicht mehr als die Nahrung und der Leib nicht mehr als die Kleidung?
- Betrachtet die Vögel des Himmels! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen: Euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht mehr wert als sie? Wer von euch vermag mit seinen Sorgen seine Lebenszeit auch nur um eine Spanne zu verlängern?
- Und was seid ihr so ängstlich besorgt um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht und spinnen nicht; und doch sage ich euch: Selbst Salomon in all seiner Pracht war nicht so gekleidet wie eine einzige von ihnen. Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Felde steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen!" (Mt 6,25-30)
Gott übersieht auch nicht die unscheinbarsten Dinge in der Welt. Er hat in seiner Weisheit und Allmacht die Welt nicht nur erschaffen, sondern er erhält sie auch im Dasein. In der stofflichen Welt wirken Naturgesetze, die Gott gegeben hat.
In besonderer Weise denkt Gott an uns Menschen. Er liebt uns wie ein Vater seine Kinder. Er gibt uns, was wir zum Leben brauchen und lenkt alles so, wie es für uns gut ist. Viele Menschen aber suchen ihr Glück im Reichtum, in der Macht und in einem angenehmen Leben. Daher vergessen sie Gott und ihr ewiges Heil. Gott lässt sie anscheinend ihre Wege gehen, in Wahrheit aber sorgt er auch für diese Menschen. Wir sind immer in Gottes Hand. Uns Menschen, die wir einen freien Willen haben, hat Gott das Sittengesetz gegeben. Nichts geschieht ohne Gottes Zulassung. Gott lenkt die Geschicke der Menschen und Völker. Die Sorge Gottes für uns und alle übrigen Geschöpfe nennen wir die göttliche Vorsehung.
Gott sandte in seiner Güte seinen Sohn Jesus Christus. Dieser hat uns die Frohbotschaft vom Vater gebracht und uns durch seinen Tod am Kreuze erlöst. Um allen Menschen die Botschaft vom Gottesreich und die Früchte der Erlösung zu bringen, hat Jesus Christus die Kirche gestiftet. Durch die Kirche, hilft uns Gott, den Frieden des Herzens auf Erden und unser ewiges Heil im Himmel zu erlangen.
Gottes Vorsehung lässt Sünden zu. Er hat uns den freien Willen gegeben und in seiner Allmacht kann er auch das Böse zum Guten lenken.
Gott lässt auch Leiden über uns kommen. Er wollte die Leiden nicht. Durch die Sünde ist das Leid in die Welt gekommen, ohne Sünde gäbe es kein Leid. Wenn wir die Leiden geduldig ertragen, können wir für unsere Sünden Buße tun. Manchmal sind sie eine Strafe für unsere Sünden. Oft mahnt uns Gott durch Leiden, unsere Schuld zu erkennen und uns vom Bösen abzuwenden. Sehr oft schickt uns Gott Leiden, damit wir uns im Guten bewähren. Er prüft unser Vertrauen und unsere Treue zu ihm. Wenn wir Schmerzen, Not und Krankheit geduldig ertragen, erfüllen wir Gottes heiligen Willen. Wir können uns so größere Freuden im Himmel verdienen.
Wie mahnt uns Jesus zum Vertrauen aus die göttliche Vorsehung? - Worin besteht die göttliche Vorsehung? - Warum vergessen viele Menschen aus Gott und ihr ewiges Heil? - Wie hat Gott für unser Heil gesorgt?
Merksätze:
12. Wie sorgt Gott für die Welt?
1. Gott erhält die Welt im Dasein;
2. er lenkt die stoffliche Welt durch Naturgesetze;
3. er lenkt die Menschen durch das Sittengesetz;
4. er führt die Menschen durch die Kirche zum Heil.
13. Warum lässt Gott Sünden zu?
Gott lässt Sünden zu, weil er den Menschen den freien Willen nicht nehmen will und weil er auch das Böse zum Guten lenken kann.
14. Warum lässt Gott Leiden über uns kommen?
Gott lässt Leiden über uns kommen:
1. Damit wir für unsere Sünden Buße tun;
2. damit wir durch sie geprüft werden;
3. damit wir größere Freuden für den Himmel verdienen.
FÜR MEIN LEBEN
Gott liebt mich und sorgt für mich. In eigener Not, in schweren Stunden, will ich nicht murren. Andere will ich trösten und auf die Liebe Gottes hinweisen.
Denke nach, welche irdischen Güter uns Gott gibt; wovor uns das Vertrauen auf die Vorsehung Gottes bewahrt; in welchen Lebenslagen wir besonders an die göttliche Vorsehung denken sollen, wie Gott die Welt erhält! - Beurteile, wann der Satz "Das ist Schicksal" richtig ist! - Erzähle, wie Gott das auserwählte Volk geführt hat; wie der himmlische Vater für das Jesuskind gesorgt hat! Nenne Sprichwörter, die Gottes Vorsehung zeigen und erkläre sie!
Jesus lehrt uns beten: "Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden."
Aller Augen warten auf dich, o Herr, und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit. Du öffnest deine Hand und sättigst in Güte alles, was lebt (Ps 144, 15.16).
7. LEHRSTÜCK: GOTT HAT DIE ENGEL ZU SEINER EHRE UND ZUR HILFE DER MENSCHEN ERSCHAFFEN
Gott hat die Engel als rein geistige Wesen ohne Leib erschaffen. Er hat Verstand und freien Willen gegeben. Sie erkennen Gott klarer als wir. Daher können sie ihn besser anbeten, lieben und ihm mit Freuden dienen.
Viele Engel wurden hoffärtig und stolz auf ihre Gaben. Sie empörten sich gegen ihren Schöpfer und wollten ihm nicht mehr dienen.
- Es entstand ein großer Kampf im Himmel. Michael und seine Engel kämpften mit dem Luzifer, und Luzifer und seine Engel kämpften. Aber sie konnten nicht standhalten und ihr Pla~z im Himmel ging verloren. Der große Drache, die alte Schlange, Teufel und Satan genannt, der die ganze Welt verführt, wurde hinabgestürzt und mit ihm wurden auch seine Engel hinabgestürzt. (Geh Offb 12,7-9).
Die bösen Engel verloren das Gnadenleben. Gott verstieß sie in die Hölle. Wir nennen sie böse Geister oder Teufel, ihren Anführer Satan. Aus Hass gegen Gott und gegen uns wollen sie uns zur Sünde verleiten und so uns in das ewige Verderben stürzen.
Die treugebliebenen Engel hat Gott überreich belohnt. Sie schauen ewig seine unermessliche Herrlichkeit und sind dadurch unaussprechlich selig. Die Engel sind Gottes Boten. Besondere Aufgaben übertrug Gott den Erzengeln Michael, Gabriel und Raphael.
Die Engel wachen über uns: Sie sind uns als Schutzengel gegeben. Sie begleiten uns auf unserem Lebensweg. Sie mahnen und helfen uns in Gefahren des Leibes und der Seele.
Wie unterscheiden sich die Engel von Gott, wie von den Menschen? - Worin besteht die Sünde der bösen Engel? - Warum will der Teufel die Menschen verleiten? - Wozu will er sie verleiten? - Welche Aufgaben hat Gott den Engeln gegeben? - Wie hilft dir dein Schutzengel?
Merksätze:
15. Wozu hat Gott die Engel erschaffen?
Gott hat die Engel erschaffen, dass sie ihn erkennen und lieben, ihn verherrlichen und ihm dienen.
16. Wie hat Gott die stolzen Engel bestraft?
Gott hat die stolzen Engel auf ewig in die Hölle verstoßen.
17. Womit hat Gott die treugebliebenen Engel belohnt?
Gott hat die treugebliebenen Engel mit der ewigen Seligkeit belohnt.
18. Wozu hat uns Gott einen Schutzengel gegeben?
Gott hat uns einen Schutzengel gegeben, damit er uns in Versuchungen und in Gefahren beisteht und uns zu Gott führt.
FÜR MEIN LEBEN
Ich will auf die Mahnung meines Schutzengels hören. In allen Gefahren will ich ihn um Hilfe bitten.
Denke nach, welche Engelsworte wir als Gebet gebrauchen; warum viele Kinder Schutzengelmedaillen tragen; wie der Teufel dich verführen will! - Erzähle, was du von den Engeln aus dem Alten und Neuen Bund weißt; welchen Auftrag Gott den Erzengeln Michael, Gabriel und Raphael gegeben hat! - Beobachte, wie die Engel dargestellt werden; wo du in deiner Pfarrkirche solche Darstellungen gesehen hast! - Widerstehe den Versuchungen des Teufels!
Bete:
- Heil'ger Engel, zum Geleite
- mir von Gottes Huld gegeben,
- bleibe schützend mir zur Seite,
- führe mich zum ew'gen Leben!
AUS DER LITURGIE
Alle heiligen Engel und Erzengel, bittet für uns ! (Aus der Allerheiligenlitanei)
Die Kirche feiert die Feste:
Schutzengelfest: am ersten Sonntag im September oder am 2. Oktober
Hl. Erzengel Michael am 29. September
Hl. Erzengel Gabriel am 24. März
Hl. Erzengel Rapha:el am 24. Oktober
"Wir bitten dich, Herr, suche heim dieses Haus und verbanne alle Nachstellungen des Feindes weit von ihm; lass deine heiligen Engel darin wohnen, dass sie uns im Frieden behüten, und dein Segen sei allzeit über uns" (aus dem Abendgebet der Kirche).
Brüder, seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könnte. Widersteht ihm fest im Glauben! (1 Petr 5, 8, 9).
8. LEHRSTÜCK: GOTT HAT DIE MENSCHEN ERSCHAFFEN
Gott sprach: "Lasset uns Menschen machen als unser Ebenbild, uns ähnlich! Herrschen sollen sie über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über alles Wild des Feldes und über alles Gewürm, das am Boden kriecht." So schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde, als Mann und Frau schuf er ihn. (1 Mos 1, 26. 27)
Gott, der Herr, bildete den Menschen aus Erdenstaub und hauchte ihm den Odem des Lebens ein. So wurde der Mensch zu einem lebenden Wesen. (1 Mos 2, 7)
Gott verlangte vom Menschen, dass er ihn als seinen Herrn anerkenne:
- Und Gott, der Herr, gebot dem Menschen: "Von allen Bäumen darfst du essen, nur von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, da sollst du nicht essen. Wenn du davon isst, bist du dem Tode verfallen!" . (1 Mos 2, 17)
Gott hat sein Schöpfungswerk durch die Erschaffung der ersten Menschen gekrönt. Er hat sie über alle anderen Geschöpfe der Erde gestellt. Gott ließ aus den Stoffen der Erde einen Leib entstehen und hauchte ihm eine Unsterbliche Seele ein. Gott verlieh den Stammeltern übernatürliche Gaben, vor allem das Gnadenleben. Durch dieses ließ er sie an seinem Leben und an seiner Herrlichkeit teilnehmen, wie die Engel. Sie waren Kinder Gottes. Die ersten Menschen lebten im Paradies in innigster Verbindung mit Gott. Sie verrichteten freudig ihre Arbeit und kannten weder Krankheit noch Tod. Nach dem Leben auf Erden sollten sie an Leib und Seele verklärt und von Gott in den Himmel aufgenommen werden.
Gott wollte, dass die Nachkommen Adams das Gnadenleben die heiligmachende Gnade - und die anderen besonderen Gaben erben. Aber Adam sollte sie für sich und seine Nachkommen durch treuen Gehorsam gegen Gott bewahren. Darum verbot Gott, von dem Baum in der Mitte des Paradieses zu essen.
Wie unser Stammvater haben auch wir einen Leib und eine Seele. Unsere Seele ist ein geistiges Wesen mit Verstand und freiem Willen. Sie wird nie sterben. So ist unsere Seele Gott ähnlich. Wir sollen mit unserem Verstand Gott erkennen und ihn in unserem Leben verherrlichen. Im Jenseits werden wir Gott schauen und dadurch selig sein.
Warum ist der Mensch die Krone der Schöpfung? - Wie hat Gott den Menschen erschaffen? - Worin bestand das Paradies? - Warum hat Gott den Menschen ein Gebot gegeben? - Was hat G oft von den ersten Menschen mit seinem Gebot verlangt?
Merksätze:
19. Woraus besteht der Mensch?
Der Mensch besteht aus Leib und Seele.
20. Wozu hat Gott die Menschen erschaffen?
Gott hat die Menschen erschaffen, dass sie ihn erkennen, ihn in ihrem Leben verherrlichen und ewig selig werden.
FÜR MEIN LEBEN
Die Sorge um das Heil der Seele ist wichtiger als die Sorge für den Leib. Ich will mich daher bemühen, das Gnadenleben zu bewahren.
Denke nach, wie ein veredelter Zweig oder ein glühendes Eisen eine Ähnlichkeit mit der Teilnahme des Menschen am göttlichen Leben hat; was du für das Heil deiner Seele tun kannst! - Erkläre, warum die Sorge für die Seele wichtiger ist als die Sorge für den Leib; wodurch wir Gott ähnlich sind; warum es schlecht ist, wenn jemand sagt: "Man lebt nur einmal" und »Die Hauptsache ist die Gesundheit!"
"Weißt du, o Mensch, wer du bist? ... Ein wahrhaft Ebenbild Gottes, an dem weder Gunst noch Kunst gespart worden ist. Du bist ein edles und schönes Bild. Du hast einen Willen, und der ist frei; du hast eine schöne Seele, und die ist unsterblich . . . Sonne und Mond sind weniger als du. Du hast etwas vom Feuer. Du hast etwas von der Luft. Du hast etwas von der Erde. Du hast etwas von den Tieren. Du hast etwas von den Engeln. Du hast etwas von Gott. Du bist ein Meisterwerk der göttlichen Hände." (Abraham a Sancta Clara)
9. LEHRSTÜCK: DER MENSCH GESTALTET IM AUFTRAG GOTTES DIE ERDE
Gott hat Himmel und Erde und alles erschaffen. Er hat auch den Menschen den Auftrag gegeben, an der Ausgestaltung der Erde zu arbeiten.
- Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, als Mann und Frau schuf er ihn. Dann segnete Gott die bei den Menschen und sprach zu ihnen: "Seid fruchtbar und mehret euch! Erfüllet die Erde und macht sie euch untertan! Herrschet über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über jegliches Lebewesen, das da kriecht auf der Erde!"
- Gott fuhr fort: "Seht, ich übergebe euch alle samentragenden Pflanzen auf der ganzen Erde und alle Bäume mit samenhaltenden Früchten, sie sollen euch zur Nahrung dienen! Allem Wild des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was auf dem Boden kriecht und Lebensodem in sich hat, weise ich alle grünen Kräuter zur Nahrung an." Und so geschah es. Als Gott alles sah, was er gemacht hatte, fand er es sehr gut. Und es ward Abend, und es ward Morgen: Der sechste Tag. (1 Mos 1, 27-31)
Die Erde birgt ungeheure Schätze an festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen, wie Erze, Kohle, ÖIe, Wasser, Gase. Die Menschen erforschen die Schätze und Kräfte der Erde und nützen sie für sich.
Durch die Kraft ihres Verstandes haben die Menschen im Laufe der Jahrtausende viele Elemente entdeckt und neue Verbindungen gewonnen. Mit ihrer Hände Arbeit haben sie die lebensnotwendigen Güter erzeugt. Durch ihre Erfindungsgabe und ihren Fleiß gelang es ihnen, Apparate und Maschinen zu schaffen und viele Kräfte der Erde sich dienstbar zu machen. Auf diese Weise wurde den Menschen viel schwere körperliche Arbeit abgenommen und die Arbeitszeit verkürzt. In ihrer Freizeit können sie durch Bücher, Schriften, Kino, Rundfunk und Fernsehen ihr Wissen vergrößern und vertiefen. Verkehrsmaschinen aller Art ermöglichen es, Zeit und Raum schnell zu überwinden und, wenn nötig, rasch Hilfe zu bringen.
Der Fortschritt der Technik soll nicht nur den Annehmlichkeiten des Lebens dienen, sondern den Menschen mehr Zeit geben, für das Heil ihrer Seele zu sorgen. Die Kirche gebraucht die Errungenschaften der Technik zur Ausgestaltung ihres Gottesdienstes und zur Ausbreitung des Reiches Gottes auf Erden. Rundfunk, Lautsprecher und Fernsehen lassen uns religiöse Feiern und Kundgebungen miterleben. Auf diese Weise werden auch Menschen erreicht, denen es sonst nicht möglich wäre, daran teilzunehmen. Die Einheit unter den Katholiken wird gefördert. Der Heilige Vater kann zu allen Gläubigen sprechen, diese können ihn hören und sogar sehen. Auch die Missionsarbeit der Kirche wird durch die Technik unterstützt. Kapellenwagen, Kraftfahrzeuge und Flugzeuge dienen der Seelsorge.
Wozu hat Gott die Stoffe und Kräfte der Erde geschaffen? Welchen Auftrag haI Gott dm Menschen gegeben? - Wie nützen die Menschen den Reichtum der Erde? - Wozu hilft uns die Technik? - Welche Errungenschaften der Technik stellt die Kirche in ihren Dienst und wozu?
Merksätze:
21. Wie erfüllen die Menschen den Auftrag Gottes "Machet euch die Erde untertan"?
Die Menschen erfüllen diesen Auftrag Gottes, indem sie sich die Kräfte und Schätze der Erde mit Hilfe der Technik nutzbar machen.
22. Wie sollen wir nach dem Willen Gottes Technik und Maschinen gebrauchen?
Nach dem Willen Gottes sollen wir Technik und Maschinen zum Nutzen der Menschen und zur Ehre Gottes gebrauchen.
FÜR MEIN LEBEN
Der technische Fortschritt entspricht Gottes Willen. Ich will auch Maschinen und Apparate zum Nutzen der Menschen und zur Ehre Gottes gebrauchen.
Denke nach, was bei den Maschinen von Menschen stammt und was von Gott; wie die Erfindungen missbraucht werden können und nenne Beispiele dafür; wie der Mensch seine Freizeit verbringen soll; warum es im Zeitalter der Technik besonders wichtig ist, Sport zu betreiben! - Erkläre, wie die Technik uns in der Arbeit, in der Gesundheitspflege, im täglichen Leben und im Haushalt hilft! Nenne Beispiele, wie die Technik im Gottesdienst, bei religiösen Feiern, in den Seelsorgestunden, in der Mission verwendet wird!
Was ihr auch tun möget in Wort oder Werk, das tut im Namen des Herrn Jesus Christus. (Kol 3, 17)
10. LEHRSTÜCK: GOTT IST UNENDLICH VOLLKOMMEN
Als Isaias zum Prophetenamt berufen wurde, durfte er die Herrlichkeit und Größe Gottes schauen:
- "Ich sah den Allmächtigen auf einem hohen und erhabenen Throne sitzen, die Säume seines Gewandes füllten das Heiligtum. Seraphe standen vor ihm, einer rief dem anderen zu:
- Heilig! Heilig! Heilig
- ist der Herr der Heerscharen! Die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit!" (Is 6, 1-3)
Gott ist so unendlich erhaben über uns, dass wir ihn nie ganz begreifen können. Wir können ihn nur mit den Worten der Engel preisen: Heilig! Heilig! Heilig ist der Herr der Heerscharen!
Gott ist unendlich vollkommen. Er besitzt alle guten Eigenschaften im höchsten Maße. Aus den Werken Gottes können wir seine Herrlichkeit und Größe erkennen.
Was Gott geschaffen hat, kann sich ändern. Gott allein bleibt immer derselbe.
GOTT IST UNVERÄNDERLICH - er kann sich niemals ändern. Alles Irdische vergeht. Ich will meine Hoffnung ganz auf Gott setzen. Bevor Gott die Welt erschaffen hat, war er schon da und er wird immer sein. Er hat keinen Anfang und kein Ende:
GOTT IST EWIG - er ist immer gewesen und wird immer sein, und ist immer der gleiche. In seinem Leben gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft. Durch meine unsterbliche Seele nehme ich an der Ewigkeit Gottes teil. Wenn ich in der Gnade sterbe, werde ich ewig selig sein. Für Gott gibt es keine Grenze, er ist uns überall nahe. In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir.
GOTT IST ALLGEGENWÄRTIG - er ist überall.
Wo ich bin und was ich tu, sieht mir Gott, mein Vater, zu!
Gott hat die Welt aus nichts erschaffen. Nach seinem Willen wirken die Gesetze der Natur. Er kann sie auch aufheben, wenn er es für gut hält.
GOTT IST ALLMÄCHTIG - er kann alles machen, was er will. In allem, was mich bedrückt, will ich mich vertrauensvoll an Gott wenden. Er kann mir immer helfen.
Gott weiß, wie alles am besten ist. Er hat alles so eingerichtet, dass seine heilige Absicht erfüllt wird.
GOTT IST HÖCHST WEISE - er weiß alles aufs beste einzurichten. Gott wird in seiner Weisheit alles zum Guten lenken. Auch wenn ich vieles nicht verstehe, was er mir schickt.
Gott weiß das Vergangene, das Gegenwärtige und das Zukünftige. Er kennt auch unsere geheimsten Gedanken und Wünsche.
GOTT IST ALLWISSEND - er weiß alles.
Menschen kann ich täuschen und betrügen, aber Gott nicht. Er sieht In mein Herz und er wird mich danach richten.
Gott liebt das Gute, weil er selbst unendlich gut und vollkommen ist.
GOTT IST HÖCHST HEILIG - er will nur das Gute und verabscheut das Böse.
Gott will, dass ich seinen Willen erfülle und heilig lebe. Dazu gibt er mir seine Gnaden.
Gott kennt unsere Absichten.
GOTT IST HÖCHST GERECHT - er belohnt das Gute und bestraft das Böse, wie wir es verdienen.
Ich will so leben, dass ich jederzeit vor dem Gerichte Gottes bestehen kann.
Gott sorgt für alle seine Geschöpfe und erweist ihnen zahllose Wohltaten. Selbst dem Sünder vergibt er seine Schuld, wenn er sie aufrichtig bereut.
GOTT IST HÖCHST GÜTIG UND BARMHERZIG - er ist voll Liebe zu den Geschöpfen und auch bereit, dem Sünder zu verzeihen. Das Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit gibt mir den Mut, Gott immer wieder um seine Verzeihung zu bitten.
GOTT IST HÖCHST WAHRHAFT UND TREU - er sagt immer die Wahrheit, er kann sich niemals irren. Er hält auch, was er verspricht. Gott wird mir die verheißene Seligkeit schenken, wenn ich mich bemühe, nach seinem Willen zu leben.
Merksätze:
23. Was verlangen die Herrlichkeit und die Größe Gottes von uns?
Die Herrlichkeit und die Größe Gottes verlangen von uns, dass wir auf Gott hören und an ihn glauben.
24. Was heißt, an Gott glauben?
An Gott glauben heißt, sein Wort für wahr, sein Tun für richtig und sein Wirken für siegreich halten.
Denke nach, wie wir aus den Berichten der Heiligen Schrift die Eigenschaften Gottes erkennen können! - Zeige beim Beten und Reden deine Ehrfurcht vor dem heiligen Gott!
11. LEHRSTÜCK: IN GOTT SIND DREI PERSONEN
Bei der Taufe Jesu im Jordan wurde uns geoffenbart, dass in Gott drei Personen sind, der Vater, der Sohn, der Heilige Geist. Diese Glaubenswahrheit bezeichnen wir als das Geheimnis der Allerheiligen Dreieinigkeit oder Dreifaltigkeit.
- In jenen Tagen kam Jesus von Nazareth in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Sogleich stieg er aus dem Wasser. Da sah er, wie sich der Himmel öffnete und der Geist gleich einer Taube auf ihn herabkam. Vom Himmel rief eine Stimme: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen." (Mk 1, 9-11)
Das Geheimnis der Allerheiligsten Dreieinigkeit wissen wir nur aus der göttlichen Offenbarung. Jesus hat wiederholt vom Vater und vom Heiligen Geist gesprochen.
In Gott sind drei Personen. Jede der drei Personen ist wahrer Gott. Wie der Vater haben auch der Sohn und der Heilige Geist alle göttlichen Vollkommenheiten. Darum beten wir den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist in gleicher Weise an. Die drei göttlichen Personen sind nur ein Gott. Sie haben eine einzige göttliche Natur. Alle Wohltaten der Schöpfung, der Erlösung und der Heiligung sind das Werk der Allerheiligsten Dreieinigkeit.
Solange wir auf Erden leben, können wir von der Allerheiligsten Dreieinigkeit nur in Bildern sprechen.
Wann haben sich die drei göttlichen Personen geoffenbart? - Warum werden die drei göttlichen Personen in gleicher Weise angebetet? - Was ist den drei göttlichen Personen gemeinsam? - Für welche Wohltaten danken wir den einzelnen Personen besonders? - Warum können wir das Geheimnis der Allerheiligsten Dreieinigkeit nur durch Bilder anschaulich machen?
Merksatz:
25. Was hat Jesus von der Allerheiligsten Dreieinigkeit gelehrt?
Jesus hat von der Allerheiligsten Dreieinigkeit gelehrt,
1. dass in Gott drei Personen sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist;
2. dass aber nur ein Gott ist.
FÜR MEIN LEBEN
Ich will die Worte des Kreuzzeichens immer andächtig sprechen.
Denke nach, warum die Allerheiligste Dreifaltigkeit für uns ein Geheimnis ist, wo du in deiner Heimat Bilder und Denkmäler zu Ehren der Allerheiligsten Dreieinigkeit findest! - Erzähle, was Jesus über die Allerheiligste Dreifaltigkeit geoffenbart hat! - Zeichne Sinnbilder der Allerheiligsten Dreifaltigkeit!
AUS DER LITURGIE
Wir feiern das Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit am ersten Sonntag nach Pfingsten.
In der Präfation beten wir: "Mit deinem eingeborenen Sohne und dem Heiligen Geiste bist du ein Gott, ein Herr: nicht als wärest du nur eine Person, du bist vielmehr in drei Personen ein Einziger. Was wir auf deine Offenbarung hin von deiner Herrlichkeit glauben, dasselbe glauben wir ohne irgend einen Unterschied auch von deinem Sohne, dasselbe vom Heiligen Geiste. Und so beten wir beim Lobpreis des wahren und ewigen Gottes in den Personen die Verschiedenheit, in der Natur die Einheit, in der Majestät die Gleichheit an."
Wir beten: "Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit."
Bei der heiligen Taufe spricht der Priester: "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Bei der heiligen Firmung spricht der Bischof: "Ich bezeichne dich mit dem Zeichen des Kreuzes und stärke dich mit dem Chrisam des Heiles. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Beim heiligen Sakrament der Buße spricht der Priester: " … Ich spreche dich los von deinen Sünden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."
Wir beten drei Personen in einer Gottheit an.
12. LEHRSTÜCK: DIE ERSTEN MENSCHEN HABEN DURCH DIE SÜNDE DIE GOTTESKINDSCHAFT VERLOREN
Der Teufel hasste und beneidete die Menschen, weil sie Kinder Gottes waren. Deshalb versuchte er, sie zum Ungehorsam gegen Gott zu verleiten. In Gestalt einer Schlange verführte er die Menschen.
- Die Schlange war listiger als alle Tiere der Erde, die Gott geschaffen hatte. Sie sprach zur Frau: "Hat Gott wirklich gesagt, ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?" Die Frau antwortete der Schlange: "Von den Früchten der Bäume des Gartens dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen, ja sie nicht einmal anrühren, sonst müsst ihr sterben!" Da sagte die Schlange zur Frau: "Keineswegs werdet ihr sterben. Gott weiß vielmehr, dass euch die Augen aufgehen werden, sobald ihr davon esst, und dass ihr wie Gott werdet, indem ihr erkennt, was gut und böse ist."
- Da sah die Frau, dass die Früchte des Baumes köstlich zur Speise waren und eine Lust für die Augen und begehrenswert. So nahm sie davon und aß, und gab davon auch ihrem Manne, der bei ihr war, und er aß auch. Da gingen bei den die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt seien; deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen daraus. (1 Mos 3, 1-7)
31
Gott sprach das Urteil zu Eva:
- "Du wirst große Mühen und Beschwerden mit deinen Kindern haben. Du sollst unter der Gewalt des Mannes stehen, und er soll über dich herrschen."
Zu Adam sagte Gott:
- "Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir geboten habe, du sollst nicht davon essen, so soll die Erde um deinetwillen verflucht sein. In Mühsal sollst du dich von ihr alle Tage deines Lebens nähren. Dornen und Disteln soll sie dir tragen. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du zur Erde zurückkehrst, von der du genommen bist. Denn du bist Staub und sollst wieder zu Staub werden." (1 Mos 3, 16-19)
Da die Stammeltern genau wussten, was sie taten, waren ihre Sünde und die Folgen ihrer Sünde sehr schwer.
Vor der Sünde
Die Menschen hatten das Gnadenleben und waren so Kinder Gottes.
Die Menschen hatten das Paradies. Der Verstand der Menschen konnte Gott und seinen heiligen Willen sicher und klar erkennen.
Der Wille der Menschen war bereit, Gott freudig zu gehorchen.
Der Leib der Menschen war gesund und schön. Sie sollten verklärt an Leib und Seele in den Himmel aufgenommen werden.
Nach der Sünde
Sie verloren das Gnadenleben und waren nicht mehr Kinder Gottes.
Sie verloren das Paradies.
Der Verstand der Menschen ist seither verdunkelt und kann sich daher leicht irren.
Der Wille der Menschen ist jetzt zum Ungehorsam gegen Gott geneigt und von Versuchungen bedroht.
Der Leib der Menschen hat Krankheit und Mühsale zu ertragen und muss sterben.
Als Stammvater vertrat Adam das ganze Menschengeschlecht. Durch seine persönliche Schuld verlor er das Gnadenleben und die besonderen Gaben des Paradieses. Nach der Sünde besaß er nicht mehr die Gotteskindschaft. Darum konnte er sie auch nicht mehr weitervererben. Als Nachkommen Adams werden daher alle Menschen ohne das Gnadenleben - heiligmachende Gnade - geboren. Diesen Verlust der Gotteskindschaft nennen wir die Erbschuld oder Erbsünde.
Von der Erbschuld und ihren Folgen ist nur die Gottesmutter Maria frei geblieben. Wenn sich Gott der Menschen nicht erbarmt hätte, könnte niemand selig werden.
Warum haben die Menschen das Gebot Gottes übertreten? - Warum leiden alle Menschen an den Folgen dieser Sünde? - Warum heißt diese Sünde "Erbschuld"? - Welche Folgen hat sie für uns, für unsere Seele, für unseren Leib? - Warum war die erste Sünde besonders schwer? - Was ist die schwerste Folge der Erbschuld? - Was verloren Adam und Eva zugleich mit dem Gnadenleben? - Wer allein ist von der Erbschuld freigeblieben ?
Merksätze:
26. Wodurch haben die ersten Menschen gesündigt?
Die ersten Menschen haben durch Hochmut gegen Gott gesündigt. Sie wollten ihm nicht mehr dienen.
27. Wem hat die erste Sünde geschadet?
Die erste Sünde hat den Stammeltern und dem ganzen Menschengeschlecht geschadet.
28. Was hat das Menschengeschlecht durch die Erbschuld verloren?
Das Menschengeschlecht hat durch die Erbschuld das Gnadenleben und das Paradies verloren.
FÜR MEIN LEBEN
Ich will in Versuchungen nicht dem Teufel folgen, sondern ein Kind Gottes bleiben.
Denke nach, worin jede Sünde der ersten Sünde ähnlich ist; warum wegen der Sünde des Adam alle Menschen leiden müssen! - Erkläre, warum soviel Unglück, Hass und Zwietracht unter den Menschen herrschen; was Jesus im Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen lehrt! Beurteile, ob es möglich ist, die Erde wieder zu einem Paradies zu machen; wie du selbst an den Folgen der Erbschuld leidest!
AUS DER LITURGIE
"Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel."
Aus der Allerheiligenlitanei :
Von allem Übel erlöse uns, o Herr; von aller Sünde erlöse uns, o Herr; von den Nachstellungen des Teufels erlöse uns, o Herr; von Zorn und Hass und allem bösen Willen erlöse uns, o Herr; von Blitz und Ungewitter erlöse uns, o Herr; von Pest, Hunger und Krieg erlöse uns, o Herr!
Wie durch einen Menschen die Sünde gekommen ist und durch die Sünde der Tod, so ist auch der Tod auf alle Menschen gekommen. (Röm 5, 12)
13. LEHRSTÜCK: GOTT HAT EINEN ERLÖSER VERHEISSEN
Dem Satan war es gelungen, die ersten Menschen zur Sünde zu verführen. Dadurch bekam er Gewalt über sie. Aber Gott erbarmte sich. Er verhieß einen Erlöser, der den Satan besiegen sollte.
Vor der Bestrafung der ersten Menschen sprach Gott zum Teufel:
- "Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem und ihrem Nachkommen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst seiner Ferse nachstellen." (1 Mos 3, 15)
Die Verheißung des Erlösers war die erste Frohbotschaft. Die Frau, von der Gott sprach, ist die allerseligste Jungfrau Maria. Sie war von Ewigkeit her zur Gottesmutter ausersehen. Deshalb blieb sie vor der Erbschuld bewahrt. Sie besaß vom Augenblick ihrer Empfängnis an das Gnadenleben. Wir nennen sie darum die "Unbefleckt Empfangene"; denn Maria war vom ersten Augenblick ihres Lebens ohne Erbschuld. Gott versprach, dass ihr Nachkomme, der Erlöser, die Menschen von der Herrschaft des Teufels befreien und sie wieder mit Gott versöhnen werde. Bevor Gott seine Verheißung erfüllte, schickte er über die Menschen noch viele Prüfungen. Je größer die Not wurde, umso mehr sehnten sich die Menschen nach dem Erlöser. Viele beteten wie der Prophet Isaias: "Tauet Himmel, den Gerechten, Wolken regnet ihn herab!"
Wie zeigte Gott den ersten Menschen trotz ihrer Sünde seine Liebe? - Wozu hat Gott den Erlöser verheißen? - Wen hat Gott als Mutter des Erlösers ausersehen? Warum war Maria würdig, Gottesmutter zu werden? - Wovon hat der Erlöser die Menschen befreit?
Merksätze:
29. Wie lautet die erste Frohbotschaft vom Erlöser?
Die erste Frohbotschaft vom Erlöser lautet: "Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem und ihrem Nachkommen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst seiner Ferse nachstellen."
30. Was bedeuten die Worte der ersten Frohbotschaft?
Diese Worte bedeuten: Der verheißene Erlöser wird die Menschen von der Herrschaft des Teufels befreien und sie wieder mit Gott versöhnen.
31. Wovor hat Gott die Mutter des Erlösers bewahrt?
Gott hat die Mutter des Erlösers vor der Erbschuld bewahrt. Wir nennen sie darum die "Unbefleckt Empfangene."
FÜR MEIN LEBEN
Ich will die Adventzeit mit der Kirche feiern.
Denke nach, ob die Menschen ohne Erlöser hätten selig werden können! - Berichte, bei welchen Gelegenheiten Gott die Verheißung des Erlösers erneuert hat! - Bereite dich auf das Weihnachtsfest vor: Besuche die Rorate und die Adventandacht, bete den freudenreichen Rosenkranz, suche den Eltern, Geschwistern, Kameraden Freude zu machen, sei hilfreich zu Hause, auf der Straße, in der Schule; bekämpfe deine Fehler, wie Unpünktlichkeit, Streitsucht, Faulheit, Ichsucht! Nenne Adventlieder, die du kennst! - Mache dir einen Adventkranz und einen Adventskalender ! - Bereite deine Weihnachtskrippe vor!
AUS DER LITURGIE
Im Advent (Ankunft) bereiten wir uns auf die gnadenvolle Ankunft Jesu vor. Wir erinnern uns an seine erste Ankunft im Stall von Bethlehem und denken an sein letztes Kommen in Glanz und Herrlichkeit am Jüngsten Tag.
Der Advent ist eine Zeit der Erwartung und Buße. (Violette Farbe des Messkleides).
Der Advent hat vier Sonntage. In dieser Zeit ehrt die Kirche die Gottesmutter durch Rorate-Messen und durch das Fest "Maria Unbefleckte Empfängnis" (8. Dezember).
Adventsbräuche'. In Kirchen und Wohnstuben hängt der Adventkranz mit vier Kerzen. Am Abend vor dem ersten Adventssonntag wird er geweiht. Jeden Sonntag brennt eine Kerze mehr: Christus, das Licht der Welt, kommt immer näher.
In vielen Gegenden finden wir den Brauch des Herbergsuchens. Ein Bild der Gottesmutter wird von Haus zu Haus getragen und dort verehrt.
14. LEHRSTÜCK: DER ENGEL DES HERRN BRACHTE MARIA DIE BOTSCHAFT
" ... der empfangen ist vom Heiligen Geiste."
Der Engel Gabriel ward von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa mit Namen Nazareth zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Manne namens Josef, aus dem Hause Davids. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sprach: "Gegrüßet seist du, voll der Gnade! Der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Weibern." Bei diesen Worten erschrak sie und dachte nach, was dieser Gruß bedeuten solle. Der Engel sprach zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst empfangen und einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob herrschen in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein!" Maria sprach zum Engel: "Wie wird das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?" Der Engel antwortete ihr: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das aus dir geboren wird, Sohn Gottes genannt werden."
Da sprach Maria: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort." Und der Engel schied von ihr. (Lk 1, 26-35. 38)
Die allerseligste Jungfrau Maria hat die Botschaft des Engels angenommen. Sie hat die Aufgabe übernommen, die Mutter des verheißenen Erlösers zu werden. Wie Eva an der Sünde des Adam, so hat die Gottesmutter am Erlösungswerk Christi mitgewirkt. Dadurch ist Maria zur Mutter aller Lebenden, zur Mutter aller Erlösten geworden.
Die Gottesmutter wurde am Ende ihres Erdenlebens mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Auf Erden war sie im Leid mit dem göttlichen Sohn verbunden. Jetzt nimmt sie an seiner Ehre und Herrlichkeit teil. Sie ist die Königin des Himmels und der Erde.
Maria ist die mächtige Fürsprecherin aller, die sich vertrauensvoll an sie wenden. Durch ihre Tugend ist sie unser Vorbild. Wir weihen ihr Kirchen und Kapellen. In Bildern und Kunstwerken stellen wir sie als Königin und Gottesmutter dar. Wir verehren sie in Gebeten und Liedern. Damit geht in Erfüllung, was Maria zu ihrer Base Elisabeth gesprochen hat: "Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter."
Wie hat der Engel auf die Heiligkeit und Unbefleckte Empfängnis Mariens hingewiesen? - Mit welchen Worten hat der Engel verkündet, dass Maria von Gott zur Mutter des Erlösers auserwählt wurde? - Wie hat Maria erklärt, dass sie bereit ist, den Willen Gottes zu erfüllen? - Warum können wir Maria als die Mutter aller Erlösten bezeichnen? - Warum ist sie unsere beste Fürsprecherin? - Wie zeigen wir der Gottesmutter unsere Liebe, Dankbarkeit und Verehrung?
Merksätze:
32. Wozu hat Gott die allerseligste Jungfrau berufen?
Gott hat die allerseligste Jungfrau zur Mutter des verheißenen Erlösers berufen.
33. Wie hat Gott die allerseligste Jungfrau belohnt?
Gott hat die allerseligste Jungfrau mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.
34. Was ist die Gottesmutter für uns?
Die Gottesmutter ist unser Vorbild und unsere Fürsprecherin bei Gott.
FÜR MEIN LEBEN
Nach dem Beispiel der Gottesmutter will ich Gott dienen und freudig seinen Willen erfüllen.
Denke nach, warum wir die Gottesmutter verehren; warum die Verehrung der Gottesmutter zugleich eine Verehrung ihres göttlichen Sohnes ist; durch welche Tugenden dir die Gottesmutter Vorbild ist! Erkläre, warum wir beten: "Bitte für uns, o heilige Gottesmutter, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi!" - Nenne Gebete und Marienlieder! - Zähle Wallfahrtsorte zur Gottesmutter in deiner Heimat, in Österreich, in der Welt auf! - Berichte, welche Bräuche an Marienfesten in deiner Heimat geübt werden!
AUS DER LITURGIE
Im Kirchenjahr haben wir zwei gebotene Feiertage der Gottesmutter:
Maria Unbefleckte Empfängnis, am 8. Dezember, und Maria Himmelfahrt, am 15. August.
Die Kirche feiert noch andere Feste, die uns an das Leben der Gottesmutter erinnern, wie: .
Maria Lichtmess, am 2. Februar - Maria Verkündigung, am 25. März Maria Geburt, am 8. September - Maria Namen, am 12. September. An den Muttergottesfesten trägt der Priester das weiße Messkleid.
Zwei Monate sind der Gottesmutter geweiht: Mai der Verehrung der Himmelskönigin und Oktober der Verehrung der Rosenkranzkönigin.
Wir beten den freudenreichen, den schmerzhaften und den glorreichen Rosenkranz.
Aus dem freudenreichen Rosenkranz:
Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast; Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.
Aus dem glorreichen Rosenkranz:
Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat; Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.
Aus dem Gruß des Engels an Maria ist das Gebet:
"Gegrüßet seist du, Maria" (A ve Maria) entstanden.
Gegrüßet seist du, Maria voll der Gnade; - der Herr ist mit dir. - Du bist gebenedeit unter den Weibern, - und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. - Heilige Maria, Mutter Gottes, - bitte für uns arme Sünder, - jetzt und in der Stunde unseres Absterbens. - Amen.
15. LEHRSTÜCK: DER SOHN GOTTES IST MENSCH GEWORDEN
" ... geboren aus Maria, der Jungfrau."
- In jenen Tagen erging von Kaiser Augustus ein Befehl, das ganze Weltreich aufzuschreiben. Dies war die erste Volkszählung. Sie fand unter Quirinus, dem Statthalter von Syrien, statt. Alle gingen hin, um sich eintragen zu lassen, ein jeder in seine Vaterstadt.
- Josef war aus dem Hause und dem Geschlechte Davids. So zog er aus der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, um sich mit Maria, seiner Angetrauten, die guter Hoffnung war, eintragen zu lassen. Während sie dort waren, erfüllten sich ihre Tage. Sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. In der Herberge fand sich kein Platz für sie.
- Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden musste, wurde ihm der Name Jesus gegeben. So hatte ihn der Engel schon genannt, noch bevor er im Mutterschoß empfangen war. (Lk 2, 1-7. 21)
Jesus Christus ist die zweite göttliche Person, geboren. aus Maria, der Jungfrau. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um uns zu erlösen. Der Name Jesus bedeutet Erlöser oder Heiland. Jesus wird auch Christus genannt, das heißt "der Gesalbte", in der Sprache des Alten Bundes "Messias".
Jesus ist uns Menschen in allem gleich geworden, ausgenommen die Sünde. Darum dürfen wir ihn unseren Bruder nennen. Er selbst nannte sich den Menschensohn. Jesus ist Mensch und zugleich auch wahrer Gott. Er hat alle göttlichen Eigenschaften. Er ist der Gottmensch. " In der Heiligen Schrift wird er das "Wort" genannt.
Der Vater Jesu ist Gott Vater. Seine Mutter die allerseligste Jungfrau Maria. Sie hat Jesus vom Heiligen Geiste empfangen und zu Bethlehem geboren, darum ist sie Mutter - Gottes. Der heilige Josef war der Nähr - und Pflegevater Jesu. Maria und Josef sorgten in Liebe und Ehrfurcht für das göttliche Kind. Jesus, der Sohn Gottes, war ihnen gehorsam. Er hat dadurch das Familienleben geheiligt. Die Heilige Familie ist das Vorbild für jede Familie.
Warum ist der Sohn Gottes Mensch geworden? - Mit welchen Namen wird die zweite göttliche Person, die Mensch geworden ist, bezeichnet? - Was bedeuten diese Namen? - Warum dürfen wir Jesus unseren Bruder nennen? - Wer ist der Vater Jesu? ~ Wer gehört zur Heiligen Familie?-
Merksätze:
35. Wer ist Jesus Christus?
Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist.
36. Wozu ist der Sohn Gottes Mensch geworden?
Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um uns zu erlösen und ewig selig zu machen.
FÜR MEIN LEBEN
Gott hat uns dadurch seine Liebe gezeigt, dass er seinen Sohn auf die Welt gesandt hat. An mir liegt es, Jesus Christus aufzunehmen, auf sein Wort zu hören, nach seiner Lehre zu leben und ihn oft in der heiligen Hostie zu empfangen.
"Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, du bliebest ewiglich verloren" (Angelus Silesius).
Denke nach, was die Worte des Gebetes bedeuten: "Das Wort ist Fleisch geworden"; warum unsere Zeitrechnung mit der Geburt Christi beginnt! - Erkläre, welchen Sinn die Bräuche der Weihnachtszeit haben; warum zur richtigen Weihnachtsfeier der Empfang der heiligen Eucharistie gehört; warum wir zum Feste der Geburt Christi einander beschenken! - Beschreibe eine Weihnachtskarte, die dem Sinn des Festes entspricht! - BastIe dir eine Weihnachtskrippe oder verschönere sie! - Suche Monogramme und Sinnbilder für Jesus; zeichne und erkläre sie!
AUS DER LITURGIE
An die wunderbare Menschwerdung des Gottessohnes erinnern wir uns täglich dreimal, wenn es morgens, mittags und abends zum Gebet läutet. Dabei beten wir:
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geiste. Gegrüßet seist du, Maria . .. Maria sprach: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Worte." Gegrüßet seist du, Maria ... Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Gegrüßet seist du, Maria . . .
Die Feste der Weihnachtszeit:
24. Dezember - Hl. Abend. Die Krippe erinnert uns an die Geburt Jesu in der Heiligen Nacht. Die Lichter am Christbaum sind Sinnbilder für Christus, das Licht der Welt; die Weihnachtsgeschenke Sinnbilder für die Liebe Gottes.
25. Dezember - Tag der Geburt Christi. Gebotener Feiertag. Mitternachtsmesse ("Mette").
26. Dezember - Heiliger Stephanus. Diakon und erster Märtyrer.
27. Dezember - Heiliger Johannes. Apostel und Evangelist.
28. Dezember - Unschuldige Kinder.
31. Dezember - Jahresschluss. Dankandacht für die Gnaden des vergangenen Jahres.
1. Jänner - Oktav der Geburt Christi. Gebotener Feiertag. Im Namen Jesu beginnen wir das Neue Jahr.
6. Jänner - Erscheinung des Herrn. Gebotener Feiertag. Die Weisen huldigen dem Sohn Gottes, dem Herrn und König der ganzen Welt. Am Vorabend werden Kreide, Weihrauch und Wasser geweiht.
1. Sonntag nach Erscheinung des Herrn. Fest der Heiligen Familie. Wir beten zur Heiligen Familie: Jesus, Maria und Josef, euch schenke ich mein Herz und meine Seele. Jesus, Maria und Josef, steht mir bei im Todeskampf! Jesus, Maria und Josef, möge meine Seele mit euch im Frieden scheiden. Amen.
2. Februar - Maria Lichtmess. Darstellung Jesu im Tempel. Kerzenweihe und Lichterprozession.
Aus dem freudenreichen Rosenkranz:
Jesus, den du, o Jungfrau, zu Bethlehem geboren hast;
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast;
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel gefunden hast.
Brauchtum. Zu Weihnachten: Krippe, Christbaum, Weihnachtssingen, Turmblasen. Zum Fest der Erscheinung des Herrn: Wohnungssegnung, Haussegnung, Sternsingen.
Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt, auf seinen Schultern ruht die Weltherrschaft. (Is 9, 5)
16. LEHRSTÜCK: JESUS CHRISTUS VERKÜNDET DAS REICH GOTTES
Der letzte Prophet des Alten Bundes, Johannes der Täufer, wurde zugleich der Vorläufer des Messias.
- Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich, sandte sie zum Herrn und ließ ihn fragen: "Bist du es, der da kommen soll, oder haben wir einen anderen zu erwarten?" Die Männer kamen zu ihm und sagten: "Johannes der Täufer sendet uns zu dir und lässt dich fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder haben wir einen anderen zu erwarten?" In jener Stunde heilte er gerade viele von Krankheiten, Gebrechen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. So gab er ihnen zur Antwort: "Geht hin und kündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird die Frohe Botschaft verkündet. Wohl dem, der an mir keinen Anstoß nimmt!" (Lk 7, 19-23)
Während Johannes im Kerker gefangen war, erfuhr er durch seine Jünger von der Predigt und dem Wirken Jesu Christi.
Mit 30 Jahren begann Jesus sein öffentliches Leben und Wirken. Er ließ sich von Johannes taufen. Die ersten Jünger schlossen sich ihm an. Mit ihnen zog er dann durch das ganze Land und lehrte an vielen Orten. Jesus verkündete die Frohbotschaft vom Reiche Gottes: Im Anfang hat Gott die Menschen in lauter Licht und Güte und reinem Glück erschaffen. Er hat sie mit außernatürlichen und übernatürlichen Gaben ausgestattet. Dann aber hat Adam gesündigt und die Menschen sind in die Knechtschaft des Teufels gefallen. Jesus wurde von Gott gesandt, die Menschen davon zu befreien., Die Menschen sollen wieder Kinder Gottes werden und die ewige Seligkeit erlangen. Jesus ist der Retter, der das Reich Gottes aufrichtet. In diesem Reich ist Gott ein guter Vater, der alle Menschen liebt. Wir sollen vertrauensvoll zu ihm kommen und zu ihm beten. Jesus selbst ist unser Bruder, der uns in das Reich des Vaters heimführen will.
Die Frohbotschaft Jesu Christi war so gewaltig, dass viele Menschen davon ergriffen wurden. Das Volk lief ihm in Scharen zu und wurde nicht müde, ihn zu hören. Alle staunten und bezeichneten ihn als den größten Propheten und Lehrer. Er selbst nannte sich "den Weg, die Wahrheit und das Leben". Das Wachsen des Reiches Gottes verglich Jesus mit einem Samenkorn, das zu einem gewaltigen Baum wird. Von allen, die in das Reich Gottes eingehen wollen, verlangt Jesus, dass sie sich bekehren, Buße tun und an seine Botschaft glauben. Sie müssen danach streben, vollkommen zu werden und alles zu meiden, was zur Sünde führt.
Nach seiner Auferstehung hat Jesus die Apostel ausgesandt, das Reich Gottes weiter zu verkünden. Er hat ihnen auch vorausgesagt, dass sie dafür, so wie er selbst, viele Verfolgungen und Leiden auf sich nehmen müssen. Am Ende der Zeit wird Jesus Christus wiederkommen. Er wird die Gerechten in die Herrlichkeit Gottes heimführen und das Reich Gottes wird vollendet sein.
Wann begann Jesus sein öffentliches Leben? - Welche Botschaft verkündete Jesus? - Wie nahm das Volk seine Botschaft auf? - Wofür wurde Jesus gehalten? Wie nannte er sich selbst? - Wer verkündete. die Frohbotschaft weiter? - Wann wird das Reich Gottes vollendet sein?
Merksätze:
37. Was hat Jesus Christus in der Botschaft vom Reiche Gottes gelehrt?
Jesus Christus hat gelehrt:
1. Die Menschen sind in die Knechtschaft des Teufels gefallen;
2. er will sie davon befreien und das Reich Gottes aufrichten;
3. in diesem Reich ist Gott unser Vater und Christus unser Bruder.
38. Was verlangt Jesus Christus von uns allen?
Jesus Christus verlangt, dass wir an seine Frohe Botschaft glauben und nach ihr leben.
FÜR MEIN LEBEN
Ich habe die Pflicht, die Botschaft vom Reich Gottes anzunehmen und mein Leben danach zu richten.
Denke nach, was Jesus über das Gottesreich gelehrt hat! - ErzähIe einige Gleichnisse vom Gottesreich! - Erkläre, was die Gleichnisse vom Hochzeitsmahl, vom Schatz im Acker, vom Sauerteig, von der Perle und vom Fischernetz bedeuten; warum Jesus in Gleichnissen gelehrt hat!
AUS DER LITURGIE
In jeder heiligen Messe spricht Christus vom Reiche Gottes zu uns im Evangelium (Frohbotschaft). Aus Ehrfurcht vor den Worten des Herrn stehen wir beim Lesen des Evangeliums auf. Der Priester küsst nach dem Verlesen den Anfang des heiligen Evangeliums.
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." (]o 14, 6)
17. LEHRSTÜCK: JESUS CHRISTUS IST WAHRER GOTT
Beim Fest der Tempelweihe wurde Jesus von den Juden gefragt, ob er der verheißene· Messias sei. Er antwortete:
- "Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, geben Zeugnis von mir … Ich und der Vater sind eins." Da hoben sie Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus entgegnete ihnen: "Viele gute Werke habe ich in der Macht meines Vaters vor euch gewirkt. Um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen? … Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so braucht ihr mir nicht zu glauben. Wenn ich sie aber tue und ihr wollt mir nicht glauben, so glaubt doch den Werken, damit ihr einseht und erkennt, dass der Vater in mir ist und ich im Vater bin." (Jo 10, 25-26. 30-32. 37-38)
Die Juden konnten Jesus als Sohn Gottes und Messias aus den Schriften des Alten Bundes erkennen. In diesen sind die Zeit und der Ort der Geburt und sein göttliches Wirken vorausgesagt.
Jesus hat auch selbst seine Gottheit öffentlich bekannt und sie vor dem Hohen Rat durch einen Eid bestätigt. Sein Leben und seine Lehre waren so heilig, dass nicht einmal seine Feinde ihm eine Sünde vorwerfen konnten. Dadurch hat Jesus die Welt erneuert. Jesus Christus hat durch seine Wunder und Weisungungen auch seine Gottheit bewiesen. Durch die Wunder zeigte er seine göttliche Allmacht, durch die Weissagungen seine göttliche Allwissenheit.
Bei der Taufe Jesu im Jordan hat der himmlische Vater feierlich Zeugnis für ihn abgelegt: "Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." (Mt 3, 17)
Die Apostel haben fest an die Gottheit Jesu geglaubt. Sie haben diesen Glauben verkündet und sind dafür freudig in den Tod gegangen. Die katholische Kirche lehrt immer und überall, dass Jesus Christus wahrhaft Gott ist. Auch aus ihrer Geschichte und aus ihrem Wirken können wir erkennen, dass ihr Stifter Gott ist.
Woran konnten die Juden Jesus als Gott und Messias erkennen? - Wie bezeugte sich Jesus selbst als Sohn Gottes? - Wie bezeugte der himmlische Vater die Gottheit Jesu? - Wie haben die Apostel bezeugt, dass Jesus wahrer Gott ist? - Wie sehen wir aus dem Schicksal der Kirche, dass ihr Stifter Gott ist?
Merksatz:
39. Wer sagt uns, dass Jesus Christus wahrer Gott ist?
Dass Jesus Christus wahrer Gott ist, sagen uns der himmlische Vater, Jesus selbst, die Apostel und die katholische Kirche.
FÜR MEIN LEBEN
Ich will meinen Glauben an Christus täglich bekennen: Zu Hause, in der Schule, vor den Kameraden, in der Kirche.
Denke nach, wozu Jesus seine Wunder gewirkt hat; welches das größte Wunder war, das Jesus gewirkt hat; wie wir jene nennen, welche für Christus ihr Leben hingegeben haben; welche Weissagung Jesu bis jetzt noch nicht in Erfüllung gegangen ist!
"Mein Herr und mein Gott." (10 20, 28)
[Forsetzung folgt]