Benedictus
Das Benedictus ist einerseits der "Lobgesang des Zacharias", ein bekanntes Canticum aus dem Evangelium nach Lukas ({{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Benedictus |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 1{{#if:68-79|,68-79}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}), anderseits der Schlussteil des Sanctusgebetes in der Heiligen Messe (siehe unten).
Inhaltsverzeichnis
Der Text mit Gloria Patri
Lateinisch nach der Nova-Vulgata | Deutsch nach der Einheitsübersetzung |
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Benedictus Dominus Deus Israel, Et erexit cornu salutis nobis Sicut locutus est per os sanctorum, Salutem ex inimicis nostris, Ad faciendam misericordiam cum patribus nostris: Iusiurandum, quod iuravit ad Abraham patrem nostrum, Ut sine timore, de manu inimicorum nostrorum liberati, In sanctitate et iustitia coram ipso, Et tu puer, propheta Altissimi vocaberis: Ad dandam scientiam salutis plebi eius: Per viscera misericordiae Dei nostri: Illuminare his qui in tenebris et in umbra mortis sedent: sicut erat in principio et nunc et semper |
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Er hat uns einen starken Retter erweckt So hat er verheißen von alters her Er hat uns errettet vor unsern Feinden er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit |
Das Benedictus in der Bibel
Das Benedictus ist der Lobgesang, den Zacharias nach Wiedereriangung der Sprache bei der Beschneidung seines Sohnes, des heiligen Johannes des Täufers. Es ist eine Prophetie im weiteren Sinn, schließt sich eng an die alttestamentliche Prophetie an, mit vielen Anklängen an die Psalmen und an Isaias, zeigt aber zudem eine große Ähnlichkeit mit dem alten Beschneidungsgebet der Juden (Hinweis auf den Bund mit Abraham und Anrede an das Kind) und verwendet den Inhalt des Segensspruches, den der Priester nach dem Räucheropfer über das Volk sprach (Nm 6,23 -26; vgl. Theodor Innitzer, Johannes der Täufer [1908] 108 ff). In alttestamentlichen Bildern gehalten, betont es die geistigen Güter des Messias und zum Schluss auch die Universalität des Heiles. Der Lobgesang besteht aus sieben Doppelversen (H. Grimme, Die Oden Salomos [1911] 142 f). Der l. Teil (V. 67-75, 4 Strophen) setzt den Inhalt des Magnificat fort und preist den Messias: Erschienen ist der starke Helfer, der dem Volke Gottes Befreiung aus Feindeshand und die Möglichkeit beständigen Lebens in Heiligkeit und Gerechtigkeit bringt. Der 2. Teil (V. 76-79, 3 Strophen) wendet sich begeistert an den Täufer und preist ihn als Propheten, Vorläufer und Wegbereiter des Messias, dessen Aufgabe die Vermittlung der Erkenntnis des Heiles ist, das besteht in Sündenvergebung, in gnädiger Heimführung durch den Messias, des Lichtes zur Erleuchtung der Völker auf dem Wege des Friedens.<ref>Theodor Innitzer in: LThK 1. Auflage, Band 2, Sp. 137; Joseph Reuss in: LThK 2. Auflage, Band 2, Sp. 171.</ref>
Das Benedictus in der Liturgie
Das Benedictus im Stundengebet
Das Benedictus ist ein Teil der Laudes im kirchlichen Stundengebet. Es hat dort, wie die Psalmen, eine Antiphon entsprechend der Liturgie des Tages und wird mit dem Gloria Patri beschlossen. Wie bei allen Cantica aus den Evangelien wird während des ersten Satzes das Kreuzzeichen gemacht, beim Gloria Patri eine Verneigung. Beim in Gemeinschaft vollzogenen Stundengebet, wird es stehend gebetet oder gesungen.
Das Benedictus der Heiligen Messe
Ebenfalls als Benedictus bezeichnet, wird der Schlussteil des Sanctusgebetes im Ordinarium missae. Er lautet auf lateinisch "Benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis", auf Deutsch "Hochgelobt sei der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe." Es ist ein messianischer Jubel- und Huldigungszuruf des Volkes an Jesus, als er in Jerusalem feierlich einzog (Mt 21, 9; Mk11,10; Lk 19, 38; Joh 12,13), nach Ps 117, 26 (in Ps 113 bis 118 bildete das Hallel).<ref>Theodor Innitzer in: LThK 1. Auflage, Band 2, Sp. 137+138.</ref>
Geschichtliches
Das Benedictus qui venit… wird von Caesarius von ArIes († 540) als erstes in Gallien bezeugt (Sermo 73, 3). Für Rom findet man es erstmals in den Kanon-Handschriften des 7. Jahrhundert (vgl. B. Botte, Le Canon de la Messe Romaine [Mont-Cesar 1935] 3 [Apparat]).<ref>Urbanus Bomm in: LThK 2. Auflage, Band 2, Sp. 173.</ref>
Das Benedictus war (um 1930) Bestandteil nicht nur der Laudes, sondern auch des priesterlichen Reisegebetes (Itinerarium) und des kirchlichen Einsegnungsgebetes am Grabe (DictBible Suppl. 1956/62).<ref>Theodor Innitzer in: LThK 1. Auflage, Band 2, Sp. 137.</ref>
Weblinks
- Das biblische Benedictus spanisch gesungen (mit span. Text) auf YouTube
- Benedictus qui venit von Mozart (Video d.h. Noten) auf YouTube
Anmerkungen
<references />