Fegefeuer
Das Fegefeuer wird auch Purgatorium genannt und ist ein Zustand nach dem Tod, in den diejenigen kommen, die zwar das ewige Heil erlangen, aber noch einer Läuterung bedürfen, um in die ewige Seligkeit eintreten zu dürfen. Die Menschen auf Erden können für die Armen Seelen im Fegefeuer beten. Dadurch kann die Reinigung beschleunigt bzw. abgekürzt werden.
Der Katechismus der Katholischen Kirche charakterisiert das Fegefeuer als eine Läuterung [...], um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können, die jener erfahren muss, der in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist (KKK 1030). Diese abschließende Läuterung der Auserwählten [ist] von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden (KKK 1031).
Da Gott das ewige Heil der Menschen will, ist die Läuterung notwendig, weil nichts Unreines in den Himmel und in die Gegenwart Gottes gelangen kann (Offb 21,27). Mag ein Mensch auch in der Vergebung seiner Todsünden sterben, kann immer noch viel Unreinheit in ihm sein, verursacht durch lässliche Sünden und aus bereits vergebenen Sünden resultierenden zeitlichen Strafen.
Nach Augustinus erleiden manche Menschen die zeitlichen Sündenstrafen bereits alle im irdischen Leben, manche nach dem Tod, manche im Leben und nach dem Tod; aber alle erleiden sie vor dem Jüngsten Gericht (Civitas Dei, Gottesstaat). Zwischen dem persönlichen und dem Jüngsten Gericht wird die Seele von allen verbliebenen Folgen der Sünde gereinigt: Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast. (Lk 12,59).
Literatur
Ferdinand Holböck, Die Theologin des Fegfeuers. Hl. Catharina von Genua, Stein am Rhein 1980, ISBN 3-7171-0769-0
Helmut Vordermayer, Die Lehre vom Purgatorium und die Vollendung des Menschen. Ein moraltheologischer Beitrag zu einem umstrittenen Lehrstück aus der Eschatologie, Innsbruck-Wien (Tyrolia) 2006, ISBN 978-3-7022-2755-5