Einteilung
Eine Einteilung ist eine Gliederung, welche Klarheit in den Umfang eines Begriffes bringt.<ref> vgl. Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, bearbeitet von P. Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkollegium Sarnen 1957, S. 25 (5. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957).</ref> Wie eine Einteilung vorzunehmen ist, wird wissenschaftlich im philosophischen Fach Logik dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zusammenhang zwischen Begriffsbestimmung und Einteilung <ref> vgl. Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, S.25.</ref>
- 2 Unterscheidung bei der Einteilung<ref> Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, S.25.</ref>
- 3 Regeln für eine Einteilung<ref> Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, S.26.</ref>
- 4 Anmerkungen
Zusammenhang zwischen Begriffsbestimmung und Einteilung <ref> vgl. Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, S.25.</ref>
Die Begriffsbestimmung und die Einteilung sind zwei vorzügliche Erkenntnismittel (vgl. Erkenntnistheorie). Die Begriffsbestimmung will den Inhalt des Dinges möglichst nach allen Merkmalen erfassen; die Einteilung sucht besonders den Umfang abzugrenzen, durch Gliederung der Allgemeinbegriffe in ihre Teilbegriffe, Arten usw.
Unterscheidung bei der Einteilung<ref> Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, S.25.</ref>
Bei der Einteilung sind drei Dinge zu unterscheiden:
- das Ganze,
- die Teile und
- der Einteilungsgrund oder Gesichtspunkt, nachdem die Gliederung geschieht.
Bezieht sich der Einteilungsgrund auf Wesensmerkmale, dann ist er eine wesentliche, sonst eine äußere, akzidentielle Einteilung. So ist z. B. die Unterscheidung von Sinnenwesen in Mensch und Tier wesentlich, die Verschiedenheiten der Menschen nach Rasse, Hautfarbe, Beruf usw. sind nur akzidentielle.
(Ist das einzuteilende Ganze ein analoger (transzendentaler) Allgemeinbegriff, so ist natürlich die Aussagbarkeit von den Gliedern auch analog.
Ist es ein eindeutiger Allgemeinbegriff, dann wird auch eindeutig von seinen Gliedern bis herab zu den Einzelwesen ausgesagt.)
Regeln für eine Einteilung<ref> Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, S.26.</ref>
- Eine Einteilung darf nur nach einem Einteilungsgrund vorgenommen werden.
Es wäre eine verfehlte Einteilung, die Menschen in Europäer, Juden, Gelehrte und Handwerker zu machen.
- Eine Einteilung muss erschöpfend sein, d.h. das Ganze und die Glieder müssen sich decken.
Darum wäre es verfehlt: Die Künste werden eingeteilt in Musik und Dichtung; die Winkel sind spitze, rechte und stumpfe.
- Die einzelnen Glieder müssen einander ausschließen.
Also nicht: Die Bücher sind entweder belehrende oder unterhaltende; die Dreiecke zerfallen in gleichseitige, ungleichseitige und rechtwinklige.
- Die Einteilung muss geordnet sein, d.h. die unmmittelbar nächsten Einteilungsglieder dürfen nicht mit den Gliedern der späteren Unterabteilungen vermengt werden.
Es wäre also verfehlt: Die Menschen werden eingeteilt in Europäer, Amerikaner, Italiener und Münchner.
- Sie muss übersichtlich sein. Darum sollte sie nicht zuweit durchgeführt sein.
Anmerkungen
<references />