Divino afflante Spiritu
Nach den Anfangsworten Divino afflante spiritu wird die wegweisende Bibelenzyklika von Papst Pius XII. vom 30. September 1943 zitiert. Er knüpft an zwei biblische Enzykliken der Vorgänger Leo XIII. und Benedikt XV. an, betont wie sie die Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift, geht über die Enzykliken der Vorgänger aber hinaus, indem er den katholischen Exegeten eine profunde Bibelwissenschaft eröffnet.
Schon bald nach dieser Öffnung konnte die protestantische Exegese anerkennen, dass die katholischen Kollegen ihr in wissenschaftlicher Hinsicht nicht mehr unterlegen sind. Die Aufnahme der päpstlichen Zustimmung [zum Vorrang der Bibel auch für die katholische Theologie] im breiteren Kirchenvolk blieb zunächst, teils kriegsbedingt, eher verhalten. In der Konzilskonstitution Dei Verbum von 1965 wird diese Linie jedoch weiter durchgeführt und für verbindlich erklärt.