Lampert von Hersfeld
Lampert von Hersfeld OSB (* um 1028 in Franken; † 2. Oktober nach 1081, vermutlich in Hersfeld) war Benediktiner und Geschichtsschreiber.
Lampert war wahrscheinlich adliger Herkunft aus Mainfranken. In der Theologie wurde er in Bamberg ausgebildet, wo er mit dem späteren Kölner Erzbischof Anno II. in Verbindung stand, dessen Wirken er in seinen späteren Werken besonders würdigte. 1058 wurde er Benediktinermönch in der Reichsabtei Hersfeld in Nordhessen, deren Schule er einige Zeit lang leitete. Am 16. September 1058 wurde er in Aschaffenburg zum Priester geweiht.
1080/81 wurde er Gründungsabt des Klosters Hasungen. In seinen Annalen stellte er besonders die Zeit Kaiser Heinrichs III. mit ihrer in seiner Sicht vorbildlichen Ordnung dar; darin brachte er seine Kritik an der Amtsführung Kaiser Heinrichs IV., des Gegeners von Papst Gregor VII. im Investiturstreit, zum Ausdruck. "In der Subjektivität seiner Darstellung erweist er sich jedoch" - ungeachtet einiger historischer Fehleinschätzungen - "als Repräsentant der von Umbrüchen gekennzeichneten Epoche des Investiturstreits."<ref>Tilman Struve, Art. "Lampert v. Hersfeld" in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 6, S. 624f., auch zu den biographischen Einzelheiten.</ref>
Werke
- Vita Lulli, die Biographie des Gründers von Kloster Hersfeld, Lul
- Libellus de institutione Herveldensis ecclesiae, Geschichte des Klosters Hersfeld (in Fragmenten erhalten)
- Annalen (1078/79), Geschichte der Welt und Zeitgeschichte bis 1077
Literatur
- Tilman Struve, Lampert von Hersfeld. Persönlichkeit und Weltbild eines Geschichts-Schreibers am Beginn des Investiturstreits in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 19 (1969) S. 1-123, 20 (1970) S. 32-142.
- Tilman Struve, Art. "Lampert v. Hersfeld" in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 6, S. 624f.
Anmerkungen
<references/>